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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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aber auf kurze Distanz konnten die Raucher ebenfalls verheerend wirken. Mit ihrem Rauch umhüllten und erstickten sie die Beute. Sobald der Rauch sich verzogen hatte, konnten die Drachen sie nach Belieben verputzen. Hier, unter dem dichten Laubdach, hatten die Reisenden nicht die geringste Chance.
    »Dann müssen wir eben umkehren und einen anderen Weg suchen«, sagte Gloha.
    »Dafür sehe ich keinen Grund«, widersprach Mark und ging einfach weiter.
    »Aber der Rauch…!« rief Gloha warnend.
    Doch Mark hielt unbeirrt auf den Drachen zu. Der war genauso überrascht wie sie. Er hüstelte und schnaufte und ließ zwei Rauchsäulen aus den Nüstern entweichen, die so dicht aussahen, daß man fast darauf hätte gehen können. Der Rauch hüllte das Skelett ein, konnte diesem aber nichts anhaben, so daß es unbeirrt weiterging.
    »Natürlich, er atmet ja nicht!« murmelte Gloha. »Da kann er auch nicht ersticken!«
    »Und Augen hat er auch keine«, ergänzte Trent. »Deshalb kann man ihn nicht blenden. Und außerdem ist er gegen jede Hitze gefeit, die nicht stark genug ist, um Knochen zu verbrennen.«
    »Aber wie will er den Drachen daran hindern, ihn einfach zu Knochenmehl zu zermahlen?«
    »Das weiß ich auch nicht so genau. Aber er scheint sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein.«
    Die großen Augen des Drachen wurden immer größer, als er das Skelett aus dem Rauchbad treten sah. Er holte wieder Luft, bereitete einen noch schlimmeren Dampfstoß vor. Doch da machte Mark einen Satz und bekam die Drachennase zu packen!
    »Der wird ihn doch gleich zu Knochensplittern zermalmen!« rief Gloha entsetzt. Denn schon der Kopf des Drachen allein war größer als Marks ganzer Körper.
    »Vielleicht auch nicht«, widersprach Trent. »Er hat seine Gestalt verwandelt.«
    »Das stimmt, so etwas können die Skelette ja«, bestätigte sie. »Sie können ihre Knochen auseinandernehmen und als Ketten oder in anderen Kombinationen neu zusammenfügen. Im Augenblick sieht er aus wie eine große Kneifzange.«
    Tatsächlich hatten sich die langen Knochen von Marks Beinen zu mannsgroßen Kneifern angeordnet, mit denen er nun dem Drachen die Nase zuhielt. Der Drache versuchte, Mark mit einem Prankenhieb wegzuwischen, doch im selben Augenblick verstärkte sich der Klammerdruck aufs schmerzlichste und zwang die Kreatur, davon abzulassen. Der obenauf befindliche Schädel blickte sich nach ihnen um. »Jetzt könnt ihr ungehindert vorbei«, rief Mark. »Er kann nur aus der Nase Rauch ausstoßen, nicht aus dem Maul.«
    »Er hat recht«, meinte Trent anerkennend. »Dieser Drache ist jetzt so gut wie hilflos. Auf jeden Fall kann ich jetzt dicht genug heran, um ihn zu verwandeln. Aber ich glaube, das brauche ich gar nicht mehr zu tun.«
    Sie gingen an dem Drachen vorbei, nahe genug, um beinahe die riesige Nase des Untiers zu berühren. Die Kreatur sah so aus, als hätte sie gute Lust, sie zu verschlingen, doch der Kneifer schloß sich warnend, und so mußte das Ungeheuer davon ablassen.
    »Aber wird er dich nicht gleich auffressen, sobald du ihn losläßt?« fragte Gloha.
    »Er wird eine Weile brauchen, um die Orientierung zurückzuerlangen«, antwortete der Totenschädel. »Auf jeden Fall schmecke ich nicht besonders gut. Kein Fleisch auf den Knochen.«
    So gingen sie weiter. Als sie außerhalb der Rauchreichweite in Sicherheit waren, teilten sie es Mark mit einem Ruf mit, worauf sie ein gedämpftes Womppen vernahmen, als der Kneifer losließ und der Drache wieder anfing, Rauch zu schüren. Kurz darauf erschien Mark und spazierte so gelassen auf sie zu, als sei das alles für ihn reiner Alltag.
    »Diese Kreatur verdient Respekt«, murmelte Trent, und damit meinte er wohl nicht den Drachen. Gloha konnte nur zustimmen.
    Der Weg führte weiter um den Berg. Sie begegneten keinen anderen Drachen oder sonstigen gefährlichen Wesen. Das war auch nicht weiter überraschend, weil sich kein kleines Raubtier in das Jagdrevier des größeren getraut hätte.
    Schließlich führte der Weg aus dem tiefen Wald heraus in ein halbwegs freies Tal. Ein Dorf schmiegte sich in die Senke, und dort schien einiges los zu sein. An der gegenüberliegenden Seite stieg gerade eine Wolke aus Staub oder Rauch gen Himmel.
    »Was machen die denn da?« fragte Gloha.
    »Ich glaube, das ist das Dorf des Magischen Staubs«, erklärte Mark. »Die bauen magischen Staub ab und pusten ihn in die Luft, damit er sich über ganz Xanth verteilt und überall die Magie verstärkt.«
    »Das Dorf

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