Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
müssen wir mit unserer Suche weitermachen. Gloha und Mark suchen nämlich nach Dingen, die wir irgendwo auf diesem Weg zu finden hoffen.«
    »Ich verstehe. Eines Tages gehe ich vielleicht auch auf Reisen. Hoffentlich finde ich dann eine gute Gefährtin.« Er führte sie hinaus.
    »Wo hast du denn diese hübschen Pilze her?« fragte Gloha.
    »Als ich hier eintraf, hatte ich etwas mundanisches Papiergeld dabei«, erwiderte Richard. »Ich wußte, daß es hier nutzlos ist, deshalb habe ich es in Tiegel getan und vergraben, um es sicher aufzubewahren, falls ich jemals zurückkehre, um meine Schwester zu besuchen. Aber mein Versteck erwies sich als Fehlschlag, weil plötzlich auf jedem Tiegel diese Pilze aus dem Boden schossen.«
    »Laß sie ruhig stehen«, meinte Gloha. »Auf diese Weise hält Xanth dich fest.«
    »Das stimmt wohl«, pflichtete er ihr bei. Er blickte in die Richtung, in die sie gehen wollten. »Ich bin nie dort entlang gegangen. Ich habe gehört, da soll es einen Riesen geben, und mit dem möchte ich mich lieber nicht anlegen.«
    »Riesen sind nicht unbedingt feindselig«, bemerkte Trent. »Aber vielen Dank für deine Warnung. Wir werden aufpassen.«
    Erfrischt gingen sie weiter und winkten dem netten Mann zum Abschied zu. Sie entdeckten einen Weg, der um einen kleinen Hügel führte. Dort stand ein Baumhaus: Irgend jemand hatte in einen alten Bierfaßbaum eine Tür und ein Fenster eingesetzt und ein Haus daraus geschaffen. Da es nicht mehr nach Bier roch, mußte der Baum schon vor längerer Zeit geleert worden sein. Er war von hübschen Irisblüten umstanden. Ganz in der Nähe wuchsen Mischobstbäume sowie ein breiter Nuß-Bolzen-und-Wäscher-Baum.
    Eine Frau um die Dreiunddreißig war gerade damit beschäftigt, ein paar eßbare Wäscher einzusammeln, als die Gefährten an ihr vorbeikamen. Sie hatte alle Wäscher geerntet, die sie erreichen konnte, und versuchte gerade Hand an einen zu legen, der etwas weiter entfernt hing. So stand sie ein wenig unsicher auf den Zehenspitzen.
    »Laß mich dir helfen«, sagte Mark und trat näher.
    Sie drehte sich um, und als sie ihn erblickte, kreischte sie: »Huuuuuch! Der Tod!«
    Gloha trat schnell vor. Sie wußte, um welche Verwechslung es sich handelte. »Nein, das ist nur ein freundliches wandelndes Skelett«, sagte sie hastig. »Er tut dir nichts.«
    Die Frau faßte wieder Mut. »Ein hübsches kleines Koboldmädchen«, sagte sie. Dann schweifte ihr Blick weiter. »Und ein junger Mann.«
    »Ich bin Gloha«, sagte Gloha. Sie stellte die anderen vor, wobei sie sie nur bei ihrem ersten Namen nannte. »Wir sind auf einer Suche.«
    »Ich bin Janet«, antwortete die Frau. »Janet Hines. Ich bin noch nicht lange hier. Tut mir leid, daß ich geschrien habe. Man hat mir erzählt, daß hier in der Gegend ein Riese sein Unwesen treiben soll, deshalb bin ich ein bißchen nervös.«
    Mark griff nach oben und holte den Wäscher herunter. Dann überreichte er ihn Janet. »Im Reich der Alpträume, wo ich entstanden bin, gehörte es zu meinen Aufgaben Leute zu erschrecken«, sagte er. »Es tut mir leid, daß ich so unvermittelt an dich herangetreten bin.«
    »Ach, das ist schon in Ordnung«, entgegnete Janet. »Ich habe schon von deiner Art gehört. Ich hätte nicht so reagieren sollen. Danke für die Hilfe.«
    »Wie bist du eigentlich hierher gekommen?« wollte Gloha wissen.
    »Das ist eine langweilige Geschichte. Damit möchte ich euch nicht behelligen.«
    »Wir sind erst kürzlich aus der Region des Wahnsinns herausgekommen«, warf Trent ein. »Wir sind sehr erleichtert, uns wieder unter normalen Menschen zu bewegen.«
    »Na ja, es fing alles an, als ich vierzehn war, in Mundania«, sagte Janet. »Da wurde ich krank. Ich war ein hübsches Mädchen, haben manche gesagt, aber diese verzehrende Krankheit…«
    »Du bist immer noch eine attraktive Frau«, sagte Trent, was durchaus den Tatsachen entsprach. Janet war sich nicht sicher, ob man über Zwanzig tatsächlich noch schön sein konnte, doch diesen Ausdruck hatte Trent ja gar nicht verwendet.
    »Sie hat mich gelähmt und geblendet. Deshalb konnte ich nur noch hören und zur Antwort mit den Augen klimpern. Aber meine Mutter hat mir Bücher vorgelesen und Briefe für mich geschrieben. Es gibt sogar eine hübsche neue Irissorte, die nach mir benannt ist – und die habe ich hier vorgefunden. Da wußte ich, daß ich hierher gehöre, als ich Mundania verließ.«
    Das erklärte die Irisblüten. »Aber was machst du hier denn die

Weitere Kostenlose Bücher