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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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besaßen.
    Ihr Mann stellte sich neben sie. Neben ihrer graziösen Geschmeidigkeit wirkte er noch dunkler, sein Gesicht noch vernarbter.
    „Freut mich, Sie wiederzusehen“, sagte ich.
    „Aurora.“ Er nickte.
    Die Teppichverleger, die den Teppich hineintrugen, hielten inne und starrten Angel an. Shelby sah zu ihnen hinüber. Sie gingen eilig ins Haus.
    Es war nicht so, als wäre sie attraktiv. Sie war es nicht. Ihre Brust war beinahe flach. Sie war nur so offenkundig stark und fit und goldbraun, und ihre Haare hatten eine so schöne Farbe. Es war wirklich eher so, als würde man ein wildes Tier im eigenen Garten entdecken – schön und furchterregend zugleich.
    „Sehen Sie sich die Wohnung über der Garage an“, sagte ich schüchtern. „Ich hoffe, es gefällt Ihnen.“ Ich wandte mich um, um vor ihnen die Treppe hinaufzugehen. Plötzlich überlegte ich es mir anders. „Nein“, sagte ich und drehte mich zu ihnen um. „Hier, die Schüssel.“
    Es war ihre Wohnung, sie sollten sie sich ansehen, ohne sie vor meinen Augen rühmen zu müssen. Ich ging ins Haus, um die Teppichverlegung zu begutachten.
    Etwa eine Stunde später kamen sie ins Haus und sahen sich um wie Katzen, die ihre neue Umgebung in Augenschein nehmen.
    Als Shelby die Treppen hinaufging, um meiner Einladung, sich alles anzusehen, zu folgen, legte Angel eine große Hand auf meine Schulter, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ich sah zu ihr auf.
    „Es ist die hübscheste Wohnung, in der wir seit Jahren gewohnt haben“, sagte sie plötzlich. „Shelby hat mir erzählt, wie sie vorher aussah. Danke für alles.“
    „Gern geschehen. Wenn Sie etwas ändern wollen, sollten Sie es jetzt sagen, solange die ganzen Handwerker hier ein- und ausgehen.“
    Sie sah mich ausdruckslos an, als sei ihr der Gedanke fremd, ihr Umfeld zu ändern. „Wo sollen wir parken?“
    „Da Martin und ich noch nicht beide Wagen hier haben, können Sie einfach in der Garage parken. Ich weiß noch nicht, wie wir das nach der Hochzeit machen, aber uns wird schon noch etwas einfallen.“
    „Gut. Wir haben unser Gepäck hochgetragen und können jederzeit mit der Arbeit beginnen.“
    „Arbeit“ klang förmlicher als das „Aushelfen“, das Martin vorgeschlagen hatte. Aber ich brauchte in jedem Fall Hilfe.
    „Gehen wir einfach durch, was ich hier im Haus machen will und wie weit ich wo gekommen bin“, setzte ich an. Zu meiner Überraschung holte sie einen kleinen, linierten Notizblock aus der Tasche und zog die Kappe eines Stiftes ab, der daran festgeklemmt war. Shelby stand plötzlich neben ihr und hörte mir so aufmerksam zu, als setzte ich sie über einen Raketenabschuss in Kenntnis. Nervös und unbehaglich erklärte ich ihnen die Pläne, die ich für jeden einzelnen Raum hatte, und zeigte ihnen die Farb-, Tapeten- und Teppichmuster, die ich in einem Akkordeon-Ordner einsortiert hatte. In dem Fach, das ich einem Raum zugeordnet hatte, lag auch eine Liste mit den erforderlichen Reparaturen und Veränderungen, und ganz vorne klebte ein Zettel mit all den Dingen, die ich noch erledigen musste, bevor wir in die Flitterwochen fuhren. Diese Liste beinhaltete Dinge wie: „Tageszeitungen abonnieren. Neue Aufkleber mit Rücksendeadresse bestellen. Neuer Büchereiausweis. Bücher daheim einpacken. Montagvormittag kommt der neue Herd, sei da …“ und so weiter.
    „Ich denke, wir können uns darum kümmern“, sagte Shelby nach der genauen Einweisung.
    „Wirklich?“ Ich wusste, ich klang dümmlich, aber ich war überrascht. Es war mir nie in den Sinn gekommen, dass sie mir alles aus der Hand nehmen würden.
    „Natürlich können wir nicht für Sie unterschreiben“, sagte Angel, „und Sie werden sich sicher einmal pro Tag alles selbst ansehen wollen. Ich würde das jedenfalls wollen. Aber ich denke, wir können dafür sorgen, dass alles pünktlich fertig wird, und wie ich sehe, haben Sie eine Liste mit allen Telefonnummern am Ordner hängen, die wir vermutlich brauchen werden.“
    Ich war durchaus organisiert.
    „Das würden Sie tun?“ Ich hatte immer noch Probleme mit dem Gedanken, dass die Rettung vor mir stand.
    „Natürlich“, sagte Angel noch einmal, selbst überrascht. „Deshalb sind wir ja hier.“
    „Wann wird Shelby bei Pan-Am Agra anfangen?“
    „Wenn Sie wieder da sind“, sagte Shelby. „Martin wollte sichergehen, dass hier alles weiterläuft, während Sie weg sind, und wir haben vor, dafür zu sorgen.“
    „Oh … das ist fabelhaft. Danke“,

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