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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Jahr hier“, sagte Lanelda.
    Ich geriet ins Schwimmen.
    Ich öffnete den Mund, um sie zu fragen, wo sie das restliche Jahr über war, aber Angel trat mir gegen den Knöchel.
    „Dann werden wir lieber mal wieder gehen, Sie haben ja alle Hände voll zu tun“, sagte sie anteilnehmend.
    „Oh“, sagte Lanelda, „ja. Wir machen uns schreckliche Sorgen, Kickapoo könnte schwer verletzt sein. Wir haben schon beinahe beschlossen, ihn zum Tierarzt zu bringen. Aber das ist so teuer!“
    Ich wurde unruhig. Sie liebten den Hund, hatten ihn aber noch nicht zum Tierarzt gebracht?
    „Oh, ja“, stimmte Angel zu.
    „Carl und ich sind die ganze Nacht für den Kleinen wachgeblieben“, sagte Lanelda abgelenkt, deren ganze Aufmerksamkeit dem Hund galt.
    „Der Mann, der ihn getreten hat, sollte den Tierarzt bezahlen“, sagte Angel.
    Ich starrte sie an.
    Laneldas Gesicht wirkte plötzlich entschlossen. „Wissen Sie, Sie haben recht“, sagte sie. „Ich rufe ihn an, sobald Carl daheim ist.“
    „Viel Glück“, sagte ich, und wir gingen.
    Wir berieten uns beim Auto.
    „Wir müssen ein paar Fragen stellen“, sagte ich.
    „Aber nicht ihr. Jemand, vor dem sie Angst hat, hat sie angewiesen, nicht über die Absprachen mit dem Haus zu reden. Wir wollen nicht, dass sie diese Person anruft und ihr sagt, wir hätten Fragen gestellt.“
    „Also, was tun wir jetzt?“
    „Wir parken um“, sagte Angel. „Dann gehen wir von Haus zu Haus. Ihre Vorhänge sind zugezogen, und sie ist mit dem Hund beschäftigt. Es fällt ihr wahrscheinlich nicht auf. Wir erzählen einfach, wir fuhren eine Umfrage bei alten Leuten durch, um herauszufinden, wie groß das Bedürfnis nach einem Gemeindezentrum ist, wo es warme Mahlzeiten und einen täglichen Fahrdienst zum Zentrum und zurück gibt. Ich hoffe nur, dass es in Metairie nicht schon eines gibt. Wir fragen nach den alten Damen aus Nummer einundzwanzig.“
    Ich sah bewundernd zu Angel auf. „Gute Idee.“
     

     
    Eine Stunde später war ich nicht mehr so begeistert. Ich hatte noch nie zuvor an die Tür fremder Leute geklopft. Wir hatten bis nach siebzehn Uhr gewartet, damit die Leute auch daheim waren; die meisten Mütter hier waren wohl berufstätig.
    Es war eine Erfahrung, die ich später unbedingt vergessen wollte. Ich war nicht zur Privatdetektivin geschaffen; ich war zu dünnhäutig. Die alten Leute waren argwöhnisch, die jüngeren waren um diese Tageszeit zu beschäftigt, um sich groß um meine Fragen zu kümmern, oder ihnen fiel kein guter Grund ein, warum sie sich mit einer Fremden unterhalten sollten. Ein oder zwei Türen schlug man mir sogar vor der Nase zu.
    Eine Frau in den Sechzigern, Betty Lynn Sistrump, erinnerte sich an die Schwestern, als sie noch hier lebten, und hatte sie oberflächlich gekannt.
    „Ich war erstaunt, als Alicia mir erzählte, Melba sei ausgezogen“, sagte Mrs. Sistrump. Sie trug einen Bademantel und eine Menge Make-up für eine Frau in ihrem – oder jedem anderen -Alter. „Sie waren wie siamesische Zwillinge oder so was. Waren immer zusammen, auch wenn sie manchmal stritten.“
    „Sie glauben also nicht, dass Mrs. Totino irgendwo in Metairie lebt?“, fragte ich, um die Fassade aufrechtzuerhalten. „Wir müssen mit ihr über das Zentrum reden, wenn sie hier lebt.“
    „Alicia meinte, sie sei irgendwo nach Norden gezogen – Georgia, glaube ich –, um bei ihrer Tochter zu wohnen.“
    „Erinnern Sie sich noch, wann das war?“, brachte ich gerade so noch heraus. Ich war fast sprachlos bei dem Gedanken, dass Georgia für diese Frau im hohen Norden lag. Georgia im Norden! Wenn meine Haare kürzer gewesen wären, sie hätten mir zu Berge gestanden.
    Als Mrs. Sistrump meinte, es sei mehr oder weniger fünf Jahren her, seit sie mit Alicia gesprochen hatte – obwohl sie immer mal wieder einen Blick auf sie erhaschte, wenn sie ins Haus ging oder rauskam –, gab sie zu, dass sie nicht traurig war, die Schwestern nicht mehr zu sehen. Das war der Eindruck, den ich von allen Leuten in der Straße bekommen hatte, die bereit gewesen waren, mit mir zu reden.
    Von der ganzen Erfahrung geplättet kehrte ich zum Mietwagen zurück, an dem Angel lehnte und ins Leere starrte. Sie hatte die Ruhe weg.
    „Carl ist daheim“, sagte sie. „Wird wohl er gewesen sein. Er ist ohne anzuklopfen hineingegangen.“
    Es dauerte ein paar Augenblicke, bis ich das mental zuordnen konnte.
    „Gut“, sagte ich vorsichtig.
    „Lanelda sagte“, erinnerte Angel mich, „dass sie, wenn

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