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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Verrecken nicht, was wir mit ihnen anfangen sollten.
    „Shelby wird es nicht gefallen, wenn man mich wegen Körperverletzung verhaftet“, sagte Angel. Ich glaubte kaum, dass Martin meine Verhaftung gefallen würde.
    „Ich sage Ihnen jetzt, was wir tun“, sagte Angel zu den beiden kreidebleichen Opfern. „Wir verschwinden und rufen die Polizei von einem öffentlichen Telefon aus an.“
    „Was zum Teufel soll uns das nützen?“, fragte Harley.
    „Zum einen, Sie undankbarer Volltrottel, bringen die Sie in eine Klinik. Ich möchte darauf hinweisen, dass wir Sie auch einfach hier verrotten lassen können, oder wir könnten Sie umbringen – ich garantiere Ihnen, dass niemand Sie vermissen wird.“
    Ich wandte mich ab, damit die beiden Killer mein erschrockenes Gesicht nicht sehen konnten.
    „Wir erzählen denen, dass Sie das waren“, tobte Charity. „Dann landen Sie im Knast.“
    „Nein, werde ich nicht, und ich sage Ihnen auch, warum“, sagte Angel ruhig. „Wir werden der Polizei nicht erzählen, dass Harley versucht hat, uns umzubringen, aber wir sind beide am Leben und können jederzeit davon erzählen und ihn identifizieren. In dem Augenblick, in dem Sie den Bullen von uns erzählen, erzählen wir von Ihnen. So klagt man Sie nur wegen ein paar alter Fälle an, ohne Beweise, die man noch sammeln könnte, oder Augenzeugen.“
    Es war nicht viel, aber es war besser als nichts, und am Ende stimmten sie zu. Welche Wahl hatten sie schon? Wir wischten meine Fingerabdrücke von der Angelrute und allem anderen, was ich in dem Schrank angefasst haben könnte; Angel trug, wie ich erstaunt feststellte, Gummihandschuhe. Ich kam mir selbst vor wie eine Verbrecherin.
    Sie fragten zum Glück nicht, warum wir der Polizei nicht von Harleys erstem Angriff erzählt hatten.
    Wir verließen das Haus und sprachen kein Wort, bis wir am nächsten Laden anhielten. Angel fuhr wieder und parkte an der Seite des Ladens, damit der Leihwagen vom Verkaufstresen aus nicht gleich zu sehen war. Sie stieg aus und benutzte das Telefon. Ich wartete benommen, zurückgesunken in meinem Sitz.
    Wir bewältigten auch den Rest der Fahrt schweigend. Als wir wieder auf unserem Hyatt-Zimmer waren, Lichtjahre von der Hütte am Bayou entfernt, sagte Angel, sie habe großen Hunger, und ich bemerkte, dass es mir ebenso ging. Verschwenderisch bestellte ich Zimmerservice, und während wir auf unser Essen warteten, wechselten wir uns beim Duschen ab und zogen uns um, als könnten wir den Morgen einfach wegwaschen.
    Ich war bedrückt und müde, und dabei war es erst Mittag. Angel dagegen schien die Flamme des Triumphs zu spüren. Für sie, dachte ich, war der Morgen eine Rehabilitation gewesen.
    Sie hatte mein Leben erfolgreich beschützt und ihren Wert, ihre Tüchtigkeit bewiesen. Aber der Triumph glich sich mit dem Leid des furchtbaren Pärchens aus, vor dem sie mich gerettet hatte; sie war nicht kaltherzig genug, um gleichgültig zu sein.
    Als unser Essen kam, stürzten wir uns wie Raubtiere darauf.
    „Glauben Sie, sie werden etwas sagen?“, fragte Angel, als wir unseren Nachtisch jeweils hälftig tauschten.
    „Keine Ahnung“, sagte ich. „Ist eine Fifty-fifty-Chance. Lassen Sie uns heimfliegen.“
    „Gute Idee. Ich rufe bei der Fluggesellschaft an, sobald ich mit dem Kuchen fertig bin.“
    Eine Stunde später waren wir auf dem Weg zum Flughafen.

KAPITEL SIEBZEHN
     
     
     
    Wir konnten dem Regen nicht entkommen. In Atlanta goss es in Strömen. Shelby hatte es geschafft, in der Nähe des Eingangs zu parken, und wir luden unser Gepäck ein und stiegen ohne große Umstände in den Wagen – Martins Mercedes. Angel und Shelby waren froh, einander wiederzusehen. Shelby reichte mir eine Tageszeitung nach hinten; ich war auf dem Rücksitz angeschnallt. Es war eine Ausgabe des heutigen Lawrenceton Sentinels, und die Überschrift hatte nicht dieselbe Wirkung, die sie um diese Zeit am Tag zuvor gehabt hätte.
    „Autopsie-Ergebnisse überraschen“, hieß es in der Überschrift, eine Untertreibung, wenn ich je eine gesehen hatte. Mit gesenkter Stimme erzählte Angel Shelby, was wir an diesem Morgen gesehen und getan hatten. Ich las zwischen den Zeilen des Artikels, den Sally so umsichtig verfasst hatte. Der forensische Anthropologe, der sich einer scheinbar unkomplizierten Identifizierung gegenübersah, war überrascht (oder vielleicht sogar erfreut), als sich seine Aufgabe als schwieriger herausstellte, als er angenommen hatte. Ich hätte gerne Jack

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