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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Aufgewühltheit nicht mitzubekommen, dabei entging ihr doch sonst so leicht nichts. Allerdings hatte sie gerade auch ein paar andere Sorgen.
    „Natürlich musst du erst einmal Aubrey fragen“, sagte sie. „Ruf mich an. Ich finde, wir haben bei Bartell und seiner Schwester etwas gut zu machen. Immerhin haben wir …“
    „Immerhin haben wir ihnen ein Haus mit einer toten Maklerin darin gezeigt?“
    „Genau.“
    Schlagartig wurde meiner Mutter klar, dass nun bestimmt eine ganze Weile an einen Verkauf des Andertonhauses nicht zu denken sein würde. Gequält schloss sie die Augen. Ich konnte ihr die Gedanken an der Nasenspitze ablesen.
    „Früher oder später kriegst du es schon verkauft“, versuchte ich, sie zu trösten. „Für Mr. Bartell wäre es sowieso zu groß gewesen.“
    „Da hast du recht“, brummte sie leise. „Das Haus in der Ivy Avenue wäre geeigneter. Aber die getrennten Schlafzimmer wären perfekt gewesen, wenn seine Schwester mit ihm zusammenwohnen will.“
    „Bis später.“ Ich ließ den Motor an.
    „Ich rufe dich an!“, sagte meine Mutter.
    Daran konnte kein Zweifel bestehen.

KAPITEL ZWEI
     
     
     
    Nach einer Stunde zu Hause fühlte ich mich wieder halbwegs normal. Gleich nach dem Nachhausekommen hatte ich mich in eine warme Wolldecke gekuschelt und es mir mit einem Light-Getränk und den CNN-Nachrichten auf meinem Lieblingssessel bequem gemacht, in der Absicht, meinen Kopf eine Weile mit Dingen zu futtern, die mit mir persönlich absolut nichts zu tun hatten. Madeleine, die Katze, lag schnurrend in meinem Schoß, was ein sehr effektives Beruhigungsmittel darstellte. Natürlich verteilten sich Madeleines feine Katzenhaare auf die Art gleichmäßig über die Wolldecke und letztlich auch über mein schönes neues Kleid, aber ich hatte mich bewusst dagegen entschieden, in bequeme Jeans zu schlüpfen. Noch kam es mir so vor, als seien all meine neuen Kleider Kostüme, die ich ausziehen musste, wollte ich wirklich ich selbst sein.
    Ich hatte Madeleine kastrieren lassen, nachdem ich ihre Jungen alle gut untergebracht hatte. Unter dem kurzen Bauchhaar zeichnete sich die Narbe immer noch deutlich ab. Madeleine hatte sich schnell an den Wechsel von Janes Haus in ein Reihenhaus gewöhnt, obwohl sie es mir immer noch übel nahm, dass ich sie nicht nach draußen ließ.
    „Du wirst dich leider mit dem Katzenklo hier drinnen begnügen müssen, bis ich ein Haus mit Garten gefunden habe“, flüsterte ich ihr ins Ohr, woraufhin sie mich empört anstarrte.
    Inzwischen hatte ich mich so weit beruhigt, dass ich nachdenken konnte. Ich griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.
    Das, was Tonia Lee widerfahren war, war entsetzlich. Ich versuchte, sie nicht so vor mir zu sehen, wie sie im Haus der Andertons auf dem Bett gelegen hatte. Das war nicht die Tonia, die ich gekannt hatte. Die Tonia, die ich gekannt hatte, war die, die bei unserer letzten Unterhaltung im Friseursalon neben mir gesessen hatte, mit den dunklen, glänzenden Haaren unter dem Lockenstab der Friseurin, mit dem eifrig planenden Hirn, das vollauf damit beschäftigt war, eine sehr unhöfliche Frage irgendwie verklausuliert in eine höfliche, alltägliche Konversation einfließen zu lassen, mit dem unzufriedenen Zug um den Mund, als sie nach einigen konzentrierten Versuchen hatte feststellen müssen, dass aus mir nichts herauszubekommen war. Es tat mir leid, dass Tonia Lee Greenhouse ein solch furchtbares Ende beschert gewesen war, aber die lebende Tonia hatte mir eigentlich nie sonderlich gefallen.
    Jetzt sah ich mich mit der Tatsache konfrontiert, dass ich, wenn auch nur ganz am Rande, etwas mit ihrem grässlichen Tod zu tun gehabt hatte. Das beschäftigte mich natürlich. Weit mehr jedoch beschäftigte mich meine persönliche Lage. Was war da zwischen mir und Martin Bartell, und was würde noch zwischen uns möglich sein?
    Am liebsten hätte ich meine beste Freundin Amina angerufen. Die wohnte zwar inzwischen in Houston, aber ihr Beistand war mir ein kostspieliges Ferngespräch mitten am Tag wert. Der Kalender, der neben dem Telefon im Küchenbereich hing, bestätigte mir, dass Amina inzwischen von ihrer Hochzeitsreise zurück sein dürfte. Es war Donnerstag. Die Hochzeit lag fünf Wochen zurück, sie und ihr Mann hatten eine Kreuzfahrt vorgehabt, danach noch ein paar Tage in einem schicken Hotel auf dem Lande – ja, sie dürften seit etwa zwei Wochen wieder zu Hause sein, und Amina musste erst am Montag wieder

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