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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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auf der anderen Leitung -nein, jetzt nicht mehr. Ich stelle dich durch.“
    „Aida Queensland“, meldete sich meine Mutter. Der neue Name versetzte mir immer noch einen kleinen Stoß.
    „Bitte erinnere dich kurz an deinen ersten Besuch im Andertonhaus, als Mandy dir den Auftrag erteilt hat und du das Inventar aufgenommen hast“, bat ich ohne Vorrede. „Denk an den ersten Rundgang mit Mandy. Ihr geht hoch ins Schlafzimmer.“
    „Gut“, sagte sie nach einer kleinen Pause. „Wir sind im Schlafzimmer.“
    „Sieh dir die Nachttischchen an.“
    Ein paar Sekunden Stille.
    „Oh“, sagte Mutter dann, langsam und nachdenklich. „Ich verstehe, was du meinst. Ich rufe sofort Detective Liggett an. Die Vasen sind nicht mehr da.“
    „Sag ihr, sie soll auch im großen Wohnzimmer nachsehen. Da stand eine Kristallschale mit Kristallobst, die ein Vermögen wert war.“
    „Ich rufe sie sofort an.“
    Wir legten beide im selben Moment auf.
    Mein letzter Besuch im Haus der Andertons lag Jahre zurück, aber ich erinnerte mich noch genau daran, wie sehr es mich beeindruckt hatte, dass bei Mandys Eltern auf den Nachttischen keine Lampen und Taschentuchspender, sondern chinesische Vasen standen. Mandy hatte sich über meine bewundernden Blicke gefreut und in ihrer charmanten Art keinen Hehl daraus gemacht, dass diese Vasen sehr wertvoll gewesen waren. Gemocht hatte sie sie aber nie, ich war also, als mir einfiel, dass sie fehlten, keine Sekunde lang davon ausgegangen, sie könnte sie mit nach Los Angeles genommen haben. Nein, sie hatte die Kostbarkeiten dagelassen, um potenzielle Käufer zu locken. Wer genug Geld besaß, das Haus ihrer Eltern zu kaufen, würde die Vasen doch bestimmt nicht stehlen wollen, oder?
    Ruhelos geworden schubste ich die empörte Madeleine von meinem Schoß und stand auf. Ich stand gerade am Küchenfenster und dachte daran, dass ich nun bald die Gartenmöbel hereinholen und im Keller verstauen musste, als das Telefon läutete. In der Küche befand sich ein zweiter Apparat, zu dem ich nun griff.
    „Ich bin es schon wieder“, meldete sich meine Mutter. „Wir haben für heute Nachmittag um vierzehn Uhr ein Treffen aller Angestellten einberufen. Du musst auch kommen.“
    „Hat die Polizei Mackie befragt?“
    „Sie haben ihn mit auf die Wache genommen.“
    „Nein!“
    „Es zeigte sich, dass Detective Liggett – ich meine, Detective Smith – wohl schon im Haus war, als ich eben mit dir telefonierte. Wahrscheinlich hat Bums sie geschickt, wegen der Geschichte mit dem Schlüssel, den Mackie Tonia gebracht hat. Dumm von mir – ich dachte, Mackies Aussage sei wichtig, weil er gesehen haben könnte, wer bei Tonia am Haus war. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass die Polizei ihn gleich mitnehmen könnte, weil er selbst als Verdächtiger in Frage kommt.“
    „Meinst du, das haben sie getan, weil er …“
    „Nein, so etwas will ich gar nicht erst denken. Unsere Polizei ist nicht so. Hoffe ich wenigstens. Vielleicht ist es sogar von Vorteil, dass er schwarz ist. Tonia Lee wäre nie mit Mackie ins Bett gegangen, sie konnte Schwarze nicht leiden.“
    „Dann behauptet die Polizei eben, er hätte sie vergewaltigt.“
    Diesen Gedanken musste Mutter erst mal verdauen: Es folgte eine längere Pause. „Weißt du, das sah mir nicht … ich könnte nicht genau sagen, warum, ich habe nur eine Sekunde lang hingesehen. Aber nach einer Vergewaltigung sah es nicht aus, oder?“
    Jetzt musste ich erst einmal schweigen und nachdenken. Tonia vollständig entkleidet, die Laken zurückgeschlagen, als hätten dort zwei Menschen zusammen im Bett gelegen … Mutter hatte recht, es hatte nach einer Verführungsszene ausgesehen, nicht nach einer hastigen Vergewaltigung, auch wenn die Lederfesseln ja auf Gewaltanwendung hindeuteten. Mein erster Gedanke war einvernehmlicher, abartiger Sex gewesen. Aber möglicherweise ließen Mutter und ich uns auch durch Tonias Ruf in die Irre leiten, immerhin sagte man ihr in der Stadt allgemein nach, sie hätte ihren Mann nach Strich und Faden und bei jeder sich bietenden Gelegenheit betrogen. Als ich Mutter daraufhinwies, stimmte sie mir sofort zu.
    „Trotzdem bin ich sicher, dass Mackie nichts damit zu tun hat“, meinte sie entschieden. „Ich mag ihn. Er arbeitet hart und hat sich in dem Jahr, das er jetzt hier ist, als absolut zuverlässig und über alle Zweifel erhaben gezeigt. Außerdem … ist er zu klug. Er hätte den Schlüssel nicht wieder zurückgehängt.“
    Über ihre

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