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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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habe ich verängstigt ausgesehen. Was mochte jetzt kommen?
    „Ich bin zeugungsunfähig, ich kann keine Kinder zeugen.“
    Er sah mir an, wie schwer mir eine Antwort fiel, wie sehr ich nach den richtigen Worten rang. Gott sei dank sprach er einfach weiter.
    „Als meine Frau krank wurde, ehe wir wussten, was ihr fehlte, versuchte sie, schwanger zu werden. Wir versuchten es. Ich habe mich zuerst testen lassen. Dabei kam heraus, dass ich steril bin … und wir fanden heraus, dass sie Krebs hatte.“
    Gequält schloss ich die Augen und lehnte mich einen Augenblick lang an die Tür, ehe ich auf Aubrey zuging, ihm die Arme um den Hals legte und meinen Kopf an seiner Brust barg. „Ach, Schatz“, flüsterte ich. „Das tut mir so leid.“ Hilflos streichelte ich seinen Rücken.
    „Macht es dir etwas aus, verändert es etwas zwischen uns?“, fragte er leise.
    Ich ließ meinen Kopf, wo er war. „Das weiß ich nicht“, entgegnete ich traurig. „Aber ich glaube, dir macht es etwas aus, für dich ändert es etwas.“ Ich hob mein Gesicht, und Aubrey küsste mich. Trotz Aubreys fester Grundsätze waren wir in letzter Zeit ein paar Mal kurz davor gewesen, unsere selbstgesetzten Grenzen zu überschreiten. Jetzt lag in unserem Kuss, in unserer Umarmung hier an der Tür mehr Gefühl als je zuvor.
    „Wir sollten wohl lieber gehen“, sagte ich schließlich.
    „Ja.“ Er seufzte voller Bedauern.
    Auf dem Weg zum Haus meiner Mutter am Plantation Drive sagte keiner von uns auch nur ein Wort. Ich glaube, wir waren beide ein wenig traurig.

KAPITEL SECHS
     
     
     
    Martins Mercedes parkte schon vor Mutters Haus, als wir dort ankamen. Ich holte tief Luft, die ich ganz langsam wieder in die kalte Nachtluft entließ. Aubrey half mir aus dem Auto, Hand in Hand stiegen wir die lange Freitreppe zur Haustür hinauf, durch deren dickes, sturmsicheres Glas hindurch wir schon von draußen erkennen konnten, dass Mutter den Kamin angezündet hatte. Vor den anheimelnd flackernden Flammen stand John Queensland, Mutters Mann, mit einem Glas Wein in der Hand. Er sah uns kommen und öffnete die Tür.
    „Kommt rein, ihr beiden, kommt rein! Es ist kalt heute Abend, ich glaube, der Winter steht vor der Tür.“ Der nette Empfang machte mir wieder einmal klar, dass John jetzt hier daheim war und sich auch zu Hause fühlte. Ich dagegen hatte der Gast zu sein.
    Der zweite kleine Misston an diesem Abend. Das fing ja gut an.
    Meine Mutter kam aus der Küche herbeigerauscht. Sie rauscht selbst in engen Röcken, dabei sollte man doch meinen, ohne eine gewisse Beinfreiheit und entsprechende Stoffmenge ginge es nicht. Aber für Aida Teagarden Queensland gelten eigene Regeln.
    „Aubrey! Aurora! Kommt rein, wärmt euch auf und trinkt ein Glas Wein mit unseren Gästen!“ Mutter drückte mir ein Küsschen auf die Wange und tätschelte Aubreys Schulter.
    Er saß auf der Couch, mit dem Rücken zu mir, ich hatte also ein bisschen Zeit, mich auf die Begegnung einzustellen. Ich packte Aubreys Hand noch fester. Gemeinsam gingen wir um die Couch vor dem Kamin herum und gesellten uns zu der kleinen Gruppe am Feuer.
    „Haben Sie den Schock von gestern überwunden?“, erkundigte sich Barby Lampton höflich. Sie trug ein Kleid in Grau und Senfgelb, das ihr so gar nicht stand.
    „Ja“, antwortete ich kurz angebunden, „und Sie?“
    Aubrey half mir aus dem Mantel, wobei er mir sanft das Haar glatt strich, ehe er den Mantel an John weiterreichte. Endlich begegnete mein Blick dem Martin Bartells. Seine Miene war ausdruckslos. Seine Augen glühten förmlich.
    „Ich glaube schon.“ Barby lachte ein wenig. „Ich habe so etwas zum ersten Mal mitgemacht, aber Sie sollen ja ein aufregendes Leben fuhren. Das habe ich von einer Frau, die ich heute in der Bücherei traf.“
    „Haben Sie sich einen Leseausweis geholt?“, fragte ich nach kurzer, peinlicher Pause.
    „Nein!“ Wieder lachte Barby, diesmal schon weniger hilflos. „Ich wollte einen Blick auf die Sonderangebote in der New York Times werfen. Vielleicht fliege ich kurz nach New York, ehe ich nach Hause zurückkehre.“
    Dann stand sie nach der Scheidung finanziell also nicht schlecht.
    „So schnell wollen Sie wieder nach Hause?“, fragte John, während Aubrey und ich uns auf eins der beiden zweisitzigen Sofas setzten, die die Couch flankierten. Aubrey nahm erneut meine Hand.
    „Es tut mir leid, aber für das Landleben bin ich einfach nicht geschaffen“, verkündete Barby mit einer gewissen

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