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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Teil der Bevölkerung), schliefen der allgemeinen Meinung nach eben Franklin und Terry miteinander. Aber als ich sie jetzt so beieinanderstehen und miteinander reden sah, vermittelten sie überhaupt nicht den Eindruck eines Paares, das eine intime Beziehung verband. Wenn ich das Liebespaar in unserer kleinen Gruppe hätte benennen sollen, dann hätte ich auf Terry und Eileen getippt.
    An den Gedanken musste ich mich erst einmal gewöhnen. Ich hatte keine Probleme damit, ich musste mich nur gewöhnen.
    Inzwischen hatte sich auch Donnie Greenhouse unserem Kreis angeschlossen. Seine kummervolle Miene und die seltsam exaltiert blickenden Augen beanspruchten meine volle Aufmerksamkeit. Irgendwo hinter den bleichen, zusammengepressten Lippen lauerte ein triumphierendes Grinsen. Als mir klar wurde, dass ich dem Mann meinen Kürbiskuchen lieber ins Gesicht geklatscht hätte, als zuzusehen, wie er ihn verzehrte, verbannte ich diesen Gedanken schnell in eine Schublade hinten in meinem Kopf, die ich erst später wieder zu öffnen gedachte. Diese Schublade füllte sich an diesem Tag rasant schnell … Donnie legte Franklin die Hand auf die Schulter.
    „Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.“ Hier sprach ganz der frischgebackene Witwer. „Es ist wunderbar zu wissen, dass unsere, nein, meine Berufskollegen solche Anteilnahme zeigen.“ Peinlich berührt murmelten wir Angemessenes.
    „Tonia Lee hätte sich so gefreut, Sie alle hier zu sehen. Mrs. Queensland war gleich heute Morgen hier, Rüssel und Jamie Dietrich waren hier, und da kommt gerade Idella. Das bedeutet mir und Tonia Lees Mutter so viel. Sie musste sich im Gästezimmer hinlegen.“
    „Wissen Sie schon, wann die Beerdigung stattfinden kann?“, fragte Eileen.
    „Nein, noch nicht … wahrscheinlich irgendwann nächste Woche. Bis dahin müsste ich … Tonia Lees sterbliche Überreste von der Autopsie zurückbekommen haben. Terry – bitte kommen Sie doch auf jeden Fall zur Beerdigung.“
    Terry wirkte einigermaßen überrascht. „Natürlich komme ich, Donnie.“
    Wir traten verlegen von einem Fuß auf den anderen und fragten uns, was um alles in der Welt wir sagen sollten, als Donnie plötzlich herausplatzte: „Ich weiß, ihr werdet mich alle bei der Polizei unterstützen und denen versichern, dass ich Tonia Lee kein Haar hätte krümmen können. Diese Frau, diese Detective Smith, scheint zu glauben, ich hätte Tonia Lee umgebracht, aber ich kann euch versichern …“ Donnie atmete plötzlich ganz schnell und hektisch. Überall im Raum wandten sich Köpfe interessiert in unsere Richtung. „Wenn ich das hätte tun wollen, dann hätte ich es schon vor langer Zeit getan!“
    Das glaubte ich ihm aufs Wort.
    Im Zimmer war es totenstill geworden. Alle Anwesenden suchten krampfhaft nach einem neutralen Punkt, den sie fixieren konnten. Dabei sahen viele von uns wie von einem Impuls ferngesteuert auf das lächerliche, überdimensional aufgeblasene, glamouröse Foto über dem Kamin. Tonia Lees nachgezeichnete flammende Blicke starrten zurück. Ihr Witwer brach in Tränen aus.
    Hier handelte es sich zweifellos um eine Szene, die auf ewig in den Folkloreschatz Lawrencetons eingehen würde. Nur war es nicht gerade erheiternd, sie mitzuerleben – in einem Jahr davon zu erzählen, würde sicher größeren Spaß machen. Immer mehr Besucher warfen sehnsüchtige Blicke Richtung Haustür, und sobald es die Höflichkeit irgendwie erlaubte, setzte der Strom nach draußen ein und schwemmte unsere kleine Ansammlung von Maklern gleich mit. Donnie hatte sich soweit zusammengerissen, dass er seine Gäste mit Handschlag verabschieden konnte.
    Mehrere dieser Gäste schafften es hinterher, sich die Hände unauffällig an der Kleidung abzuwischen.
    Darunter auch ich.
     

     
    Eine Stunde im Ohrensessel, mit dem neuesten Krimi von Joan Hess vor der Nase, und ich war wiederhergestellt. Möglicherweise war ich zwischendurch auch ein bisschen eingeschlafen, denn als ich auf die Uhr sah, war es höchste Zeit, mich für Mutters Dinnerparty umzuziehen. Eilig rannte ich die Treppe hinauf und duschte in aller Eile, unter anderem auch, um wach zu werden. Vor dem Kleiderschrank sah ich mich mit einem Dilemma größten Ausmaßes konfrontiert: Ich musste mich für Aubrey hübsch machen, ohne dass Martin Bartell auf die Idee kommen konnte, ich hätte mir für ihn besondere Mühe gegeben. Der reinste Drahtseilakt. Was hätte ich angezogen, wenn ich Martin nie begegnet wäre? Wenn ich einfach zu einem

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