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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Abendessen zur  Begrüßung eines neuen Mitbürgers unserer Stadt hätte gehen sollen?
    Mein königsblaues Kleid, dazu die passenden Schuhe und meine Perlenohrringe. Oder war das zu festlich? Vielleicht doch lieber eine gute Hose und eine attraktive Bluse? Total unsicher rief ich meine Mutter an, die mir entschieden mitteilte, sie würde selbstverständlich ein Kleid tragen. Aber das königsblaue Kleid kam mir jetzt zu streng, zu langweilig vor, es hatte mit seinem hohen Kragen und der Knopfreihe vorn ja fast schon etwas von einer Uniform … da! Schon wieder drifteten meine Gedanken zu Martin. Als ich mich dabei ertappte, zog ich mir resolut das Königsblaue über. Fertig. Meine Haare knisterten, als ich sie aus dem Gesicht bürstete und seitlich mit einer schicken Spange sicherte. Dann kamen die Perlohrringe und ein diskreter Spritzer Parfüm. Als es klingelte, arbeitete ich gerade an meinem Make-up. Das musste Aubrey sein. Ehe ich hinunterging, um ihn einzulassen, warf ich schnell noch einen Blick in den großen Frisierspiegel, den Jane mir hinterlassen hatte. Schade, dass ich keine Kontaktlinsen tragen konnte! Ich hatte mich im vergangenen Monat endlich zu einem Versuch durchgerungen, aber da war nichts zu machen. Da stand ich nun, klein, mit großem Busen, runden, dunkelbraunen Augen, viel zu vielen Locken auf dem Kopf, einer runden Schildpattbrille auf der Nase, unlackierten Nägeln und ungepflegter Nagelhaut. Ein ärgerlicher Ausdruck stahl sich in meine Mundwinkel.
    Vielleicht war in meinem Leben noch alles möglich. Nur beschlich mich das Gefühl, dass mir langsam die Zeit davonlief.
     

     
    Aubrey war an diesem Abend ganz Pastor: von Kopf bis Fuß in Schwarz, Priesterkragen. Die Kluft stand ihm, er sah fabelhaft aus. Obwohl er mein Kleid nicht zum ersten Mal sah, machte er mir Komplimente.
     
    „Das ist genau deine Farbe!“ Er küsste mich auf die Stirn. „Bist du soweit? Ich bin ganz aufgeregt, ich freue mich immer so auf Abendeinladungen bei deiner Mutter. Hat sie Mrs. Esther bekommen?“
    „Ja!“ Ich spielte die geduldig Leidende und verdrehte die Augen. „Ich hole mir nur rasch meinen Mantel, dann können wir losziehen und uns um deinen Magen kümmern.“
    „Draußen ist es ziemlich kalt“, warnte er.
    Meine Mäntel hingen in einem Schrank unten im Flur. Ich sah sie kurz durch, ehe ich mich für den neuesten entschied, einen wunderschön geschnittenen schwarzen Mantel mit hohem Kragen. Aubrey haifeiner Frau gern in den Mantel, er liebte es überhaupt, diese netten kleinen Dinge für einen zu tun, also gab ich ihm den Mantel, obwohl ich mit meinen dreißig Jahren in der Frage des Einstiegs in Mäntel durchaus über ausreichende Erfahrung verfügte. Er hielt ihn mir hin, ich schlüpfte mit den Armen hinein, er zog zärtlich mein Haar aus dem Kragen und breitete es auf meinen Schultern aus. Das mit dem Haar war ihm das Liebste an diesem Ritual. Zum Schluss beugte er sich vor, um mein Ohr zu küssen, und ich warf ihm schräg über die Schulter ein Lächeln zu.
    „Hast du dein neuestes Gemeindemitglied in letzter Zeit mal wiedergesehen?“, erkundigte ich mich.
    „Emily? Mit der kleinen Tochter?“
    In seiner Stimme lag, kaum merklich, ein anderer Ton. Ich hatte es ja gewusst.
    „Ja. Ich traf sie gestern bei Mutter im Unternehmen. Sie ist auf Haussuche und möchte vielleicht das Haus kaufen, das ich von Jane geerbt habe.“
    Aubrey hatte genau an dem Tag erstmals sichtbar Interesse an mir gezeigt, an dem ich erfahren hatte, dass mir Jane ihr Haus, ihr Vermögen und ein Geheimnis hinterlassen hatte. Von dem Geheimnis ahnte Aubrey nichts, ich hatte weder ihm noch sonst irgendjemandem davon erzählt. Aubrey hatte es nicht gern, wenn ich über Janes Vermächtnis sprach, es bereitete ihm Unbehagen. Seinen sensiblen Klerikerantennen war wohl nicht entgangen, dass über Janes seltsames Testament allenthalben viel getratscht worden war.
    „Es ist ein hübsches kleines Haus“, sagte er jetzt. „Perfekt, um dort ein Kind großzuziehen.“
    Also hatte Aubrey dieses Kind im Kopf. Mit seiner Frau, die an Krebs gestorben war, hatte er keine gehabt.
    „Ich wusste ja gar nicht, dass du Kinder so gern hast, Aubrey“, sagte ich vorsichtig.
    „Roe, ich muss dir etwas sagen. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Gespräch, aber für solche Geständnisse kommt nie die richtige Zeit, also sage ich es dir einfach jetzt.“
    Erstaunt drehte ich mich um, die Hand schon auf dem Türknauf. Wahrscheinlich

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