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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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    Wasser und Jenks’ Erdnussbutter holen sollte, half mir mit meinem Stuhl und gab mir dann eine Karte, die ich ignorierte, einfach, weil er sie mir gegeben hatte. Ich hatte auch einen Platz mit Aussicht. Jenks schwebte neben meinem Gedeck, als hätte er Skrupel, auf etwas so Feinem zu landen. Seine weite schwarze Kleidung wirkte zwischen dem Porzellan und den Kristallgläsern angemessen, und nachdem ich ein leeres Was-serglas für ihn umgedreht hatte, landete er dankbar auf der glatten Oberfläche. Edden saß rechts von mir, die Banshee links, und mein Rücken war momentan noch dem Ausgang zugewandt. Aber das würde sich ändern, wenn die Zeit verging und das Restaurant sich drehte.
    »Ms. Walker, das ist Rachel Morgan«, sagte Edden, als er wieder auf seinem Stuhl saß. »Rachel, Ms. Walker hat darauf bestanden, dich kennenzulernen. Sie ist die administrative Koordinatorin für Banshee-Angelegenheiten westlich des Mississippi.«
    Edden schien mir ungewöhnlich nervös, und noch eine Warnsirene jaulte in mir auf. Jenks schien es auch nicht zu gefallen, dass der sonst so ruhige Mann fast wirkte, als hätte ihm jemand den Kopf verdreht. Aber sie war eine Banshee, verlo-ckend in ihrer Erfahrung und exotischen Schönheit.
    Ich verdrängte meine zunehmende Abneigung und streckte über die Ecke des Tisches die Hand aus. »Es ist mir ein Vergnügen, Ms. Walker. Ich weiß, dass wir jede Hilfe brauchen können. Dass Mia Harbor zur Verbrecherin geworden ist, hat uns ziemlich in die Bredouille gebracht.« Jenks grinste, und mir wurde warm. Ich versuchte doch nur, nett zu sein. Verklagt mich doch. Ich hatte nichts gesagt, was nicht wahr war. Es war offensichtlich, dass ich Mia nicht verhaften konnte, wenn sie Widerstand leistete.
    Die ältere Frau nahm meine Hand, und ich verkrampfte mich, weil ich erwartete, zu spüren, wie sie meine Aura oder meine Gefühle abschöpfte. Ihre Augen waren dunkelbraun, und 402

    mit der Gesichtsstruktur eines Supermodells und der leicht fal-tigen, aber reinen Haut war sie klassisch anziehend.
    »Sie können mich Cleo nennen«, sagte sie, und ich entzog ihr meine Hand, bevor ich schauderte. Ihre Stimme war so exotisch wie der Rest, tief, warm und verheißungsvoll. Gott, die Frau war wie ein Vampir. Vielleicht war ich deswegen so wachsam.
    Dass ich ihr meine Hand entzogen hatte, hatten sowohl Edden als auch Ms. Walker bemerkt, und auf ihrem Gesicht erschien ein wissendes Lächeln. »Es freut mich wirklich, Sie kennenzulernen«, sagte sie und lehnte sich ein wenig vor. »Ich werde dabei helfen, die kleine Mia zu finden, aber ich bin hauptsächlich Ihretwegen hier. Ihr Ruf ist die Reise wert.«
    Mein falsches Lächeln verblasste, und Edden, der schuldbewusst in sich zusammengesackt war, fing an, mit seinem Glas zu spielen. Langsam drehte ich mich zu ihm um, aber ich behielt mich im Griff, bevor die Banshee meine Wut bemerkte.
    Natürlich realisierte sie es trotzdem.
    Die kühle Frau stützte ihre Ellbogen auf den Tisch und musterte Edden fast geziert. »Sie haben gelogen, um Sie hierher-zubringen?«
    Edden schaute kurz zu mir, dann nach unten auf den Fluss.
    »Nicht im Geringsten«, brummte er, aber sein Nacken wurde rot. »Ich habe nur gewisse Dinge betont, das ist alles.«
    Gewisse Dinge betont, am Arsch . Aber ich lächelte die Frau an und hielt meine Hände unter dem Tisch, als hätte sie sie mit ihrer Berührung besudelt. »Geht es darum, dass ich Hollys Angriff überlebt habe?«
    »Zum Großteil, ja«, antwortete sie, verschränkte die Finger und legte ihr Kinn darauf. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Ihre Aura befühle?«
    Ich versteifte mich. »Nein. Ich meine, ja, es würde mir etwas ausmachen«, verbesserte ich mich. »Ich vertraue Ihnen nicht.«
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    Edden verzog das Gesicht, aber Ms. Walker lachte. Das angenehme Geräusch ließ die Kellner, die gerade außer Hörweite standen, aufschauen. Mein Magen verkrampfte sich. Sie war zu perfekt, zu selbstsicher. Und ihre Pupillen erweiterten sich wie bei einem Vampir.
    »Haben Sie deswegen Ihren Pixie mitgebracht?«, fragte sie, und zum ersten Mal zeigte sich Abneigung in ihrem Gesicht, als sie Jenks ansah und angewidert das Gesicht verzog. »Ich werde Ihre Aura nicht kosten, Ms. Morgan, ich will nur einmal meine Finger darüberlaufen lassen. Herausfinden, wie Sie den Angriff eines Banshee-Kindes überlebt haben. Den meisten ge-lingt das nicht.«
    »Die meisten haben auch keine schwarze Banshee-Träne in ihrer Tasche«, sagte

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