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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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dazu, mich aufzurichten. Dann war ich eben gebannt. Edden würde es nicht wissen. Genauso wenig Ms. Walker, außer, ich erzählte es ihr. Wenn ich zu ihnen ging und schon aussah wie ein Opfer, dann würde sie mich zu Hackfleisch verarbeiten.
    Ich biss die Zähne zusammen. »Dämliche Abteilung für moralische und ethische Standards, soll sich doch den Kopf in den Arsch stecken«, murmelte ich, entschlossen, das bis zum obersten Gericht durchzukämpfen. Doch die Wahrheit war - niemanden würde es interessieren.
    Das Restaurant ganz oben im Turm hatte seinen eigenen privaten Aufzug. Ich konnte den Blick des Portiers auf mir spüren, als ich dorthin stöckelte und mich zwang, eine selbstbewusste Haltung anzunehmen. Sogar der Aufzug hatte eine Art Portier. Ich sagte ihm, wer ich war, und nannte Eddens Namen.
    Der Portier checkte die Reservierung im Computer.
    Ich zog meine Tasche höher auf die Schulter und las, während ich wartete, die Event-Ankündigungen des Restaurants.
    Anscheinend hatte jemand für morgen Abend das ganze Restaurant reserviert.
    Mein angeknackstes Selbstbewusstsein erhielt einen weiteren Schlag, als ich an Pierce denken musste. Ich war gebannt, der Mörder meines Exfreundes lief frei herum, ich zweifelte an meiner Fähigkeit, etwas so Komplexes wie einen Ortungszauber erschaffen zu können, Al missbrauchte unsere Abmachung
    … ich musste langsam anfangen, die Dinge in Ordnung zu bringen.
    Jenks erschreckte mich, als er sich aus dem Schal grub und sich auf meine Schulter setzte. »Dein Puls ist gerade langsamer 397

    geworden«, sagte er vorsichtig. »Hast du einen niedrigen Blut-zucker?«
    Ich schüttelte den Kopf und lächelte den Portier schwach an, als er den Telefonhörer auflegte und den Knopf drückte, der die Aufzugtüren öffnete. »Ich habe heute eine Menge zu tun«, sagte ich, als ich in den kleinen, luxuriösen Lift stieg.
    »Und wir sind zu spät«, grummelte Jenks, als er seine Mütze abzog und sich bemühte, in der Reflektion der blanken Wände seine Haare zu ordnen. Er war auf den breiten Handlauf geflogen, der sich an den Wänden des Aufzugs befand, und zusammen mit seinem Spiegelbild bot er ein beeindruckendes Bild von Pixie-Attraktivität.
    Ich zwang mich dazu, gerade zu stehen, und kontrollierte, ob mein Teint-Amulett noch richtig hing. Ihr bannt mich also, hm? »Das nennt man die akademische Viertelstunde, Jenks«, murmelte ich, zog meine eigene Mütze ab und schob mir eine Strähne hinter das Ohr.
    »Ich hasse es, zu spät zu kommen«, beschwerte er sich und zog Grimassen, um durch den Druckausgleich die Ohren wieder freizubekommen.
    »Es ist ein Fünf-Sterne-Restaurant«, schoss ich zurück. »Sie werden kein Problem damit haben.«
    Der Aufzug bimmelte, und die Türen öffneten sich. Jenks flog mit einem Schnauben auf meine Schulter, und zusammen schauten wir in das sich drehende Restaurant hinaus.
    Bei dem Ausblick entspannte ich mich sofort und stieg lächelnd aus, weil meine Sorgen plötzlich in den Hintergrund zu treten schienen. Unter mir wand sich der Fluss als ein graues Band durch die weißen Hügel von Cincinnati. Die Hollows lagen dahinter, friedlich in der fallenden Dämmerung. Die Sonne berührte jetzt fast den Horizont und überzog alles mit einem wunderbaren, rotgoldenen Schein, der von den Wolken noch zusätzlich reflektiert wurde. Schön.
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    »Ma’am?«, fragte eine männliche Stimme, und ich richtete meinen Blick wieder nach innen. Er sah aus wie der Zwilling des Kerls unten, bis hin zum schwarzen Anzug und den blauen Augen. »Würden Sie mir bitte folgen?«
    Ich war hier erst einmal gewesen, mit Kisten zum Frühstück.
    Schweigend folgte ich dem Kellner und betrachtete die opulen-te Einrichtung: Tiffanylampen, schwere Stoffe und Mahagoni-tische aus der Vor- Wandel zeit mit geschnitzten Beinen. Gestecke aus pinken Rosen und Rosmarin standen auf jedem Tisch.
    Als ich den Tisch sah, an dem Kisten und ich uns bei French Toast unterhalten hatten, spürte ich nur einen überraschend kleinen Stich. Es war mehr eine schöne Erinnerung als Schmerz, und ich stellte fest, dass ich lächeln konnte. Ich war froh, dass ich an ihn denken konnte ohne zu trauern.
    Das Restaurant war leer bis auf die Angestellten, die alles für den Abend vorbereiteten. Nachdem ich an einer kleinen Bühne mit Tanzfläche vorbeigeführt worden war, sah ich Edden an einem Fenstertisch sitzen, eine attraktive ältere Frau ihm gegenüber. Sie hatte ungefähr Ceris Größe und war dunkel, wo

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