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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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persönlich betroffen. Du brauchst jemanden da draußen, der sich alles leidenschaftslos ansieht, nicht beseelt von Rachegedanken.«
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    Ich gab ein leises Geräusch von mir und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich dachte an Rache. »Komm schon, Edden, das ist unser Job!«, warf ich ein. »Warum lässt du uns nicht helfen?«
    In seinen Augen lag trockener Humor, als er mich aus dem Augenwinkel ansah. »Es ist Ivys Job. Du bist kein Ermittler, Rachel. Du bist ein Nagle-sie-fest-Mädchen, und es gibt kein Besseres. Ich werde dich wissen lassen, wenn wir erfahren haben, wer es ist, und wenn es eine Hexe ist, dann rufe ich dich sicher an.«
    Das traf mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ich kniff die Augen zusammen. Ivy sah meine Wut, und sie lehnte sich zu-rück, völlig zufrieden damit, dass ich ihn anschrie. Aber statt aufzustehen und ihm mitzuteilen, dass er sich zum Wandel scheren konnte - was nur dafür sorgen würde, dass wir rausgeschmissen wurden -, schluckte ich meinen Zorn runter und beschränkte mich darauf, zornig mit dem Fuß zu wippen.
    »Dann gib Ivy die Adresse«, sagte ich und wünschte mir, ich könnte ihn kurz aus Versehen gegen das Schienbein treten.
    »Sie findet sogar einen Fairyschiss in einem Wirbelsturm.«
    Damit bediente ich mich einer von Jenks’ Lieblingsredewen-dungen. »Und was, wenn es ein Inderlander ist? Willst du riskieren, dass er entkommt, nur wegen deines menschlichen Stolzes? «
    Vielleicht war das böse, aber ich war es leid, Tatorte erst nach der Reinigungsmannschaft zu sehen.
    Edden registrierte erst Ivys spöttische Erwartung, dann meine bewundernswert gezügelte Wut, dann zog er einen handtel-lergroßen Notizblock hervor. Ich lächelte, als er etwas auf-schrieb, und eine angenehme Mischung aus Zufriedenheit und erwartungsvoller Anspannung erfüllte mich. Wir würden denjenigen finden, der Glenn angegriffen und sterbend zurückgelassen hatte. Und wer auch immer es war, sollte besser hoffen, 45

    dass ich bei Ivy war, wenn er gefunden wurde, denn sonst würde er Ivys persönliche Vorstellung von Gerechtigkeit durchlei-den.
    Das Geräusch des abreißenden Papiers war laut und mit einer trockenen Grimasse hielt er Ivy den Zettel entgegen. Sie schaute ihn nicht an, sondern gab ihn stattdessen direkt an mich weiter.
    »Danke«, sagte ich knapp und steckte ihn ein.
    Leise Schritte ließen mich aufschauen, und ich folgte Ivys Blick über meine Schulter. Ford kam auf uns zu, den Kopf gesenkt und mit meiner Tasche in der Hand. Ich hatte einen kurzen Anfall von Panik. In Reaktion darauf sah er auf und lächelte. Ich schloss die Augen. Glenn war okay.
    »Danke, Gott«, flüsterte Edden und stand auf.
    Ich musste es allerdings hören, und während Ford mir meine Tasche gab und den Becher Kaffee entgegennahm, den Ivy ihm reichte, fragte ich: »Er wird in Ordnung kommen?«
    Ford nickte und beäugte uns über den Rand des Plastikbe-chers hinweg. »Seinem Geist geht es gut«, meinte er und verzog beim Geschmack des Kaffees das Gesicht. »Es gibt keine Schäden. Er ist tief in seiner Psyche versunken, aber sobald sein Körper sich genug erholt hat, wird er sein Bewusstsein wiedererlangen. Ein oder zwei Tage?«
    Edden atmete hörbar auf, und Ford versteifte sich, als der FIB-Captain seine Hand schüttelte. »Danke. Danke, Ford.
    Wenn es irgendetwas gibt, das ich für Sie tun kann, lassen Sie es mich wissen.«
    Ford lächelte dünn. »Ich bin froh, dass ich Ihnen gute Nachrichten bringen konnte.« Er entzog Edden seine Hand und trat einen Schritt zurück. »Entschuldigen Sie mich. Ich muss die Krankenschwestern davon überzeugen, es mit der Medikation nicht zu übertreiben. Er hat nicht so schlimme Schmerzen, wie sie denken, und momentan verlangsamt es seine Heilung.«
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    »Ich kümmere mich darum.« Ivy setzte sich in Bewegung.
    »Ich werde ihnen erzählen, dass ich es riechen kann. Sie werden die Wahrheit nie erfahren.«
    Der Ansatz eines Lächelns legte sich auf meine Lippen, als sie durch den Flur schlenderte und eine Krankenschwester beim Namen rief. Edden konnte gar nicht aufhören zu lächeln, und ich sah eine einzelne Träne in seinem Auge. »Ich muss ein paar Anrufe machen.« Er griff nach seinem Handy, dann zögerte er. »Ford, kann Glenn mich hören, wenn ich mit ihm rede?«
    Ford nickte und lächelte müde. »Er wird sich später vielleicht nicht daran erinnern, aber er kann es.«
    Edden schaute von mir zu Ford und wollte offensichtlich zu-rück zu Glenn. »Geh!«, sagte ich

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