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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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schneller, und das Spiel heißt Profit, außer, man erschafft Kunst.«
    »Ich breche ihn nicht«, protestierte ich leise, als Al zurückwich und ich meine Schultern bewegte, um den Mantel zurechtzurücken. Trent und Quen gingen, und der Sicherheitsoffizier sah einmal mit ausdruckslosem Gesicht zurück, bevor sie verschwanden. Ich atmete leichter, als sie weg waren. Zumindest würde ich nicht für Trents Tod verantwortlich sein. Jedenfalls nicht heute Nacht.
    Das Jaulen der Sirenen wurde lauter, und ich drehte mich zu der zweiten Tür um. Pierce sprang vor, um sie für mich zu öffnen, und ich starrte ihn an. »Woher hast du diesen Mantel?«
    Pierce lief rot an, aber es war Al, der sich vorlehnte und sagte: »Er hat ihn natürlich gestohlen. Der Mann hat viele Talente.
    Warum, glaubst du, bin ich so an ihm interessiert? Oder an dir, mein Krätzihexi?«
    Schlecht gelaunt trat ich in die Kälte hinaus, duckte mich in meinen Schal und wünschte mir, irgendwo anders zu sein als hier. Wenn Ivy und Glenn etwas passiert war, dann würde ich verdammt nochmal jemanden umbringen.

28

    Das läuft alles so schief , dachte ich und warf einen reumütigen Blick auf Al, als wir über die abgesperrte Straße Richtung Fountain Square gingen. Es war kalt, also mummelte ich mich in meinen Mantel und suchte in dem Aufblitzen der Blaulichter nach Ivy. Pierce wanderte hinter uns her und bemühte sich, nicht wie ein Landei zu wirken, aber er hatte die Augen weit 562

    aufgerissen und war eindeutig nicht aus der Stadt, oder viel-mehr nicht aus diesem Jahrhundert.
    Auf dem Platz herrschte organisiertes Chaos. Es schien, als kämen gerade fünf I. S.-Autos an, plus die zwei sowieso auf dem Event stationierten FIB- und I. S.-Streifenwagen, den zu erwartenden Nachrichtenwagen und einen Krankenwagen. Als glorreiche Zugabe hatten wir jetzt auch noch Feuerwehrautos, und der Wasserstaub von den Schläuchen traf mein Gesicht wie kleine Nadelstiche. Die Kälte machte mich fertig, denn der Wind pfiff direkt durch meinen Mantel und durchdrang mich bis ins Mark. Selbst in der Tasche würde Jenks eine harte Zeit haben.
    Es waren weniger Leute unterwegs, als zu erwarten gewesen wäre, da Inderlander sehr gut darin waren, zu verschwinden, und von Natur aus alles vermieden, was einen Skandal nach sich ziehen könnte. Eine Handvoll Schaulustiger kämpfte um die Aufmerksamkeit der Nachrichtenleute. Ich vermied jeden Augenkontakt und beschleunigte meine Schritte, um hinter das gelbe Band zu kommen, wo ich so tun konnte, als hätte ich ihre gebrüllten Fragen nicht gehört.
    Am leeren Brunnen standen einige Leute, die wegen Ver-brennungen und, so wie es aussah, wegen Rauchvergiftung behandelt wurden. Das Feuer war aus, aber die Feuerwehrmänner spritzten immer noch die Bühne ab. Ich hatte das Gefühl, dass sie eine Show für die Nachrichtenleute abzogen. Ich erspähte Eddens breite Gestalt an einer Ecke des abgeriegelten Bereichs, und er drehte sich um, als ich rief. Er kam in seinem schicken Smoking auf mich zu, hob das Band für mich, und wir tauchten darunter hindurch. Sofort fühlte ich mich beschützt, und als ich mich entspannte, spürte ich die Kälte nur umso schlimmer.
    »Schön, dass du dich zu uns gesellen konntest«, sagte er und musterte die zwei Männer hinter mir. »Wo hast du die Zwillinge gefunden?«
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    Zwillinge? , dachte ich, und mein Atem stockte, als ich herumwirbelte und einen missmutigen Pierce neben einem lachenden zweiten Pierce mit dunkler Sonnenbrille und roter Krawatte entdeckte. Heilige Kuh . Ich fing an, mir Sorgen zu machen. Al legte einen Finger auf die Lippen, und ich drehte mich wieder zu Edden um, bereit, das Spiel mitzuspielen, da es mich ein paar Minuten länger vor Ärger schützen würde.
    »Oh, du kennst doch uns Hexen«, meinte ich, ohne zu wissen, warum. Ich wusste nur, dass ich irgendwas sagen musste.
    »Hey, ist das Tom?«, fragte ich dann, als ich ein scheinbar vertrautes Gesicht unter den Verletzten erspähte.
    »Wo?« Edden schaute in die angegebene Richtung. Der Mann in dem schwarzen Trenchcoat ließ sich gerade die Hand verbinden, aber als er sah, dass wir ihn bemerkt hatten, ging er schnell davon. Der Sanitäter, der ihn verbunden hatte, rief ihm hinterher, er solle zurückkommen.
    »Na, da will ich doch verdammt sein«, fluchte Edden. Er pfiff und bedeutete jemandem, dass er ihm folgen sollte, aber es war zu spät.
    »Das war Tom. Tom Bansen«, sagte ich entsetzt und starrte Al böse an, als er leise

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