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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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dämlichen Schuhen fast ab. Was habe ich mir nur dabei gedacht?
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    »Ja, aber du machst es nicht richtig«, protestierte der Dämon, viel besser gelaunt als mir recht war. Er hatte keinen Ärger gemacht, als ich ihn auf den Rücksitz geschickt hatte, aber vielleicht konnte er so Pierce besser im Blick behalten. Ganz ehrlich, der Mann würde mir nicht wehtun. Selbst jetzt, wenn ich zu ihm rübersah, verwandelte sich sein frustrierter Gesichtsausdruck sofort in nervöse Hoffnung.
    »Mistress Hexe«, sagte er, als unsere Blicke sich trafen, aber mein Telefon vibrierte, fast ungehört.
    »Weißt du, wie man das benutzt?«, fragte ich ihn und schlug nach Als Hand, als er nach meiner Tasche griff. Der Dämon sah wieder aus wie er selbst, und meine Finger erzeugten kein Geräusch, als sie auf seine dicke Hand trafen.
    Die Ampel schaltete um, und ich fuhr vorsichtig an, da es in der Nähe der Brücke glatt war.
    »Ich werde ihm helfen«, sagte Jenks und ließ sich in meine Tasche fallen. »Du hast gesehen, wie Rachel es benutzt hat, oder?«, fragte er sarkastisch. »Du spionierst uns doch schon seit einem Jahr hinterher.«
    Pierce runzelte die Stirn, als er mein schmales, rosafarbenes Handy aus der Tasche zog. »Es ist kein mächtiger Trick«, meinte er entrüstet. »Und ich habe nicht spioniert. Rachel, wenn ich mich erklären dürfte.«
    »Klapp einfach das Telefon auf, okay?«, sagte Jenks ungeduldig, und ich schaute ihn böse an, weil ich fand, dass er ein bisschen netter sein könnte.
    Der Geruch nach verbranntem Bernstein wurde stärker, als Al seine Arme so auf die Rückenlehnen der Sitze legte, dass sich eine Brücke bildete, auf der er seinen Kopf ablegen konnte. »Kann ich das Telefon mal benutzen, wenn er fertig ist?«, fragte er süßlich.
    Ich dachte darüber nach, was wohl passieren würde, wenn ich wieder auf die Bremse trat. »Nein. Setz dich anständig hin, sonst holen sie uns raus und lassen mich blasen.«
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    »Spaßbremse«, spottete er, aber er ließ sich nach hinten fallen.
    Ich atmete leichter, aber wünschte mir gleichzeitig, Pierce würde einfach verschwinden, damit ich nach Hause gehen und vergessen konnte, dass es diesen Tag je gegeben hatte. Was für eine Zeitverschwendung.
    Auf dem Rücksitz summte Al die Wartemelodie von Jeopardy , bis Pierce das Telefon aufgeklappt hatte. Mit zögernden Bewegungen wollte er es sich ans Ohr führen, hielt aber inne, als Jenks mit in die Hüfte gestemmten Händen vor dem Mundstück schwebte und bellte: »Hier ist Rachels Sekre-tär. Die faule Hexe ist gerade beschäftigt. Kann ich eine Nachricht entgegennehmen?«
    »Jenks!«, beschwerte ich mich, während Al lachte und Pierce entsetzt schwieg. Aber Jenks - der Einzige, der wirklich hören konnte, wer dran war - war plötzlich ernst geworden.
    »Wo?«, fragte er. Eine üble Vorahnung breitete sich in mir aus, und mir wurde kalt, obwohl die Heizung auf Hochtouren lief und meine Strähnen zum Fliegen brachte. Vom Rücksitz erklang ein unwirkliches, befriedigtes Auflachen. Alles, was ich im Rückspiegel sehen konnte, war ein dunkler Schatten mit roten, ziegengeschlitzten Augen. Angst packte mich. Scheiße, auf meinem Rücksitz sitzt ein Dämon. Womit zur Hölle spiele ich hier?
    »Gute Hexe«, sagte Al. Seine Stimme kam aus dem Nichts und ließ mich schaudern. »Du fängst an zu verstehen.«
    »Ich werde es ihr sagen«, meinte Jenks und trat mit einem Fuß auf den roten Knopf. Ich zuckte zusammen, als Pierce das Telefon zuschnappen ließ, dann riss ich das Lenkrad herum, um das Auto wieder auf die richtige Spur zu bringen, weil jemand hupte.
    Jenks flog höher, ganz ohne eine Staubspur. »Das war Ford«, sagte er überraschend; ich hatte gedacht, es wäre Edden oder vielleicht Glenn. »Er sitzt in der Innenstadt mit Mia in ei-573

    nem Café. Sie will mit dir reden. Ich glaube, Ms. Walker hat ihr ganz schön Angst eingejagt.«
    Oh, Gott. Es geht los . »Wo?«, fragte ich, während mein Magen sich verkrampfte. Ivy. Ich musste Ivy anrufen.
    Jenks lachte und erfüllte so das Auto mit dem Geräusch verbitterter Windspiele. »Das glaubst du mir nie.«
    Ich kontrollierte die Spur vor mir, dann hinter mir. »Juniors Laden, richtig?«, meinte ich trocken, dann machte ich einen U-Turn. Pierce stützte sich ab, sein langes Gesicht weiß, aber Al bewegte sich keinen Millimeter. Er saß hoch aufgerichtet genau in der Mitte meiner Rückbank. Das Auto schlingerte wild und fand dann die neue Richtung, während wieder jemand

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