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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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lieber ein paar Dutzend FIB-Agenten mit Waffen zur Hand. Mit kaum hörbarer Stimme sagte ich:
    »Der Vampir war gekommen, um Kisten zu nehmen, und ich war im Weg. Kisten ist an einer Kopfwunde gestorben, bevor der Vamp mehr tun konnte, als an seinem Blut zu riechen. Er war wirklich sauer.« Meine Stimme wurde immer höher, damit ich nicht wieder anfing zu weinen, als ich mich an seine Hände auf mir und an meine hilflose Wut erinnerte. »Aber dann hat er 634

    beschlossen, einen Schatten aus mir zu machen, um dich zu verletzen. Kisten wachte auf …«
    Ich blinzelte schnell und wischte mir eine Träne von der aufgeschürften Wange, als ich an seine verwirrten Augen und seine engelsgleiche Eleganz dachte. »Er war wunderschön, Ivy.« Ich weinte jetzt richtig. »Er war unschuldig und wild. Er erinnerte sich daran, dass er mich geliebt hatte, und allein deswegen hat er versucht, mich zu retten, uns zu retten, auf die einzige Weise, die ihm offenstand. Erinnerst du dich, wie Jenks erzählt hat, dass Kisten seinen Angreifer gebissen habe? Er hat es getan, um uns zu retten, Ivy. Er ist in meinen Armen gestorben, nachdem sein Angreifer weggelaufen war.«
    Meine Stimme brach, und ich verstummte. Ich konnte ihr den Rest nicht erzählen. Nicht hier. Nicht jetzt.
    Ivy blinzelte hektisch. In ihrem Blick lag etwas, das nah an Panik war. »Er hat sich selbst getötet, um dich zu retten?«, fragte sie. »Weil er dich geliebt hat?«
    Ich biss die Zähne zusammen. »Nicht mich. Uns . Er hat entschieden, den Rest seiner Existenz zu opfern, um uns beide zu retten. Dieser Vampir hasst dich, Ivy. Er redete ständig davon, dass du Piscarys Königin wärst und dass er nicht an dich rankäme, aber dass es nicht genug wäre, Kisten zu töten, und wie er dich dafür zahlen lassen würde, dass er im Gefängnis gelandet ist und fünf Jahre lang von weggeworfenen Schatten leben musste.«
    Ivy wich zurück. Verängstigt legte sie eine Hand an die Kehle. »Es war niemand, der Piscary besucht hat. Es war jemand, der zur selben Zeit im Gefängnis war«, flüsterte sie.
    Ihre Augen waren in dem nur von Taschenlampen erhellten Raum völlig schwarz, und ich unterdrückte ein Schaudern.
    »Der Psycho wollte jeden umbringen, den du je geliebt hast, inklusive deiner Schwester, nur um dich zu verletzen. Nachdem Kisten ihn gebissen hatte, ist er weggelaufen. Er ist vom Boot gefallen. Kisten wusste nicht, ob er genug Speichel in ihn 635

    gepumpt hatte, um eine Reaktion des Virus auszulösen. Er könnte noch am Leben sein. Ich weiß es nicht.« Völlig erschöpft verstummte ich.
    Für einen Moment sagte Ivy nichts. Dann drehte sie sich zu der Tür um und riss sie so heftig auf, dass sie gegen die Wand knallte.
    »Edden!«, schrie sie in die verschneite Dunkelheit. »Ich weiß, wer Kisten umgebracht hat. Er ist hier unten. Bring mir noch eine Lampe!«

33
    »Es ist Art. Es muss Art sein«, sagte Ivy, während sie in dem leeren Tunnel neben mir auf und ab ging, ungeduldig, weil ich so langsam ging. Wir wären schneller, wenn sie mich einfach tragen würde, aber das würde nicht passieren.
    »Warum höre ich jetzt erst von ihm?«, fragte Edden, und ich wurde bleich, als sie ihre wutschwarzen Augen auf ihn richtete.
    »Weil ich ein dämlicher Arsch bin«, antwortete sie ätzend.
    »Noch Fragen?«
    »Ich verstehe nicht, warum du seinen Geruch nicht erkannt hast«, meinte ich, um sie abzulenken, aber dass sie jetzt mich böse anstarrte, war auch keine Verbesserung.
    Ivy holte tief Luft. Die Schatten von Mias Laterne bewegten sich mit uns und ließen es wirken, als kämen wir überhaupt nicht vorwärts. Edden hatte seine eigene Taschenlampe, und ich zitterte zu sehr, um eine zu halten. Der FIB-Captain hatte natürlich gewollt, dass wir auf den Einsatzwagen warteten, aber Ivy war sich natürlich so sicher gewesen, zu wissen, wo er war, dass sie wieder nach unten gegangen war, bevor sie zu-rück waren. Also waren wir natürlich mit ihr gegangen. Zu-636

    mindest hatte ich jetzt Eddens Socken an, etwas, was ich nicht so natürlich fand, wofür ich aber sehr dankbar war.
    Langsam entspannte sich Ivy, und schließlich antwortete sie mir: »Es war vor fünf Jahren, und Gerüche ändern sich, besonders, wenn man nicht mehr in einem netten Haus in der Stadt lebt, sondern in einem feuchten Loch unter der Erde. Er war mein I. S.-Supervisor.« Ivy biss die Zähne zusammen. Sie hatte im Moment nicht die Dunkelheit um uns herum vor Augen, sondern ihre Vergangenheit. Sie

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