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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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Kaffee?«, fragte er schließlich. »Was ist mit dir, Jenks? Ich glaube, ich habe im Kühlschrank ein kleines Paket Honig gesehen.«
    »Zur Hölle, ja!«, rief er, bevor ich protestieren konnte, und Edden nickte. Er ließ die Tür offen, als er sich auf die Suche machte.
    119

    Ich warf Jenks einen trockenen Blick zu, als er durch Eddens Büro brummte, um sich eine neue Bowling-Trophäe anzuschauen. Ich ließ mich in meinen Stuhl fallen und stellte meine Tasche zu meinen Füßen ab. »Ich hatte wirklich gehofft, du würdest hierfür nüchtern sein«, sagte ich, und Jenks landete abrupt auf Eddens Schreibtisch.
    »Warum?«, fragte er, ungewöhnlich angriffslustig. »Du brauchst mich nicht, wenn die Banshee nicht hier ist. Mach mal halblang! Ich war noch nie länger als fünf Minuten honigtrunken.«
    Ich schaute missbilligend weg, und er flog brummend zu Eddens Stiftebecher, um dort zu schmollen. Ich verschränkte die Beine und wippte mit einem Fuß. Ich wartete schon wieder, aber es war wärmer, ruhiger, und mir war Kaffee versprochen worden.
    Eddens Büro war ein Bild der organisierten Unordnung, mit der ich mich identifizieren konnte und die ein Teil dessen war, was ihn mir so sympathisch machte. Der Mann war ehemaliger Offizier, aber das würde man bei dem Staub und den Aktensta-peln im Raum nie vermuten. Trotzdem, ich würde wetten, dass er in drei Sekunden alles finden konnte, was er wollte. An den Wänden hingen nur wenige Bilder, aber auf einem davon schüttelte er gerade die Hand von Denon, meinem alten Chef in der I. S. Das hätte mich beunruhigt, wenn ich nicht einmal die Freude in Eddens Stimme gehört hätte, als er Denon einen Fall entrissen hatte. Der Geruch nach altem Kaffee war tief in die institutsmäßigen gelben Wände eingezogen. Auf dem Schreibtisch stand ein neuer Laptop statt eines Bildschirms, und die Uhr, die einmal hinter ihm gehangen hatte, hing jetzt hinter mir. Ansonsten war es absolut genauso wie beim letzten Mal, als ich hier gesessen und darauf gewartet hatte, dass Edden mir Kaffee brachte.
    Ich hörte Eddens Schritte, bevor seine massige Silhouette hinter den Jalousien zu sehen war, die sein Büro vom Rest aller 120

    anderen, offenen Büros abtrennten. Der Mann kam mit zwei Porzellantassen statt der erwarteten Pappbecher in den Raum.
    Wieder neue Regeln? Eine der Tassen war an dem braunen Rand klar als seine zu erkennen. Ich bekam die saubere mit dem Regenbogen darauf. Wie süß…
    Jenks erhob sich in einer Wolke aus blauem Funkeln, als Edden sich hinter den Schreibtisch setzte. Der Pixie nahm das Paket mit Honig, das fast so groß war wie er selbst, und verzog sich damit in eine Ecke, außerhalb meiner Reichweite. »Danke, Edden«, sagte er und kämpfte mit der Plastikhülle, um sie auf-zukriegen.
    Ich lehnte mich vor, um die Tür zu schließen, und Edden be-
    äugte mich. »Möchtest du mir etwas Privates sagen, Rachel?«, fragte er, und ich schüttelte den Kopf. Dann lehnte ich mich noch einmal vor, nahm Jenks das Päckchen ab und riss es für ihn auf.
    »Vertrau mir«, sagte ich, weil ich der Meinung war, dass die gestressten FIB-Officer nicht auch noch von einem betrunke-nen Pixie belästigt werden mussten.
    »Also«, meinte ich, um Eddens Aufmerksamkeit von Jenks abzulenken, der bereits anfing, glücklich zu summen und leicht schräg zu stehen. Ein Flügel schlug nicht mehr mit derselben Geschwindigkeit wie der andere. »Ist eine Anzeige wegen eines Kapitalverbrechens nicht ein bisschen hart, nur weil sie ih-re neue Adresse nicht hat registrieren lassen?«
    Eddens Blick schoss von mir zu Jenks und wieder zurück.
    »Der Haftbefehl ist nicht dafür, dass sie ihre Adresse nicht hat registrieren lassen, sondern weil sie verdächtig ist.«
    »S’ guter Honig, Eddie«, unterbrach Jenks, und ich setzte laut meine Kaffeetasse ab, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Die Banshee ist eine Verdächtige?«, fragte ich. »Warum?
    Alles, was sie getan hat, war, eine Träne zu hinterlassen.«
    Edden lehnte sich in seinem Stuhl zurück und trank einen Schluck. »Alex hat ihr Foto bei den Nachbarn herumgezeigt, 121

    um zu sehen, ob sie in letzter Zeit am Tatort war. Babysitter, Kosmetikverkäuferin, was auch immer. Jede einzelne Person, die um eine Identifizierung gebeten wurde, hat Ms. Harbor als Mrs. Tilson erkannt.«
    »Was?«, kreischte ich und richtete mich auf.
    »Heilige Scheiße«, fluchte Jenks und knallte fast gegen den Stapel Akten auf Eddens Schreibtisch, als er mit seinem

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