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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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ich gut gelaunt ins FIB gestiefelt -
    mit wunderbarer Laune, weil Alex mir mein Auto zurückgebracht hatte - und hatte am Empfang verkündet, wer ich war.
    Nur um dann gebeten zu werden, mich erst mal in den Warte-bereich zu setzen, als wäre ich irgendein Irrer von der Straße.
    Seufzend stemmte ich meine Ellbogen auf die Knie und versuchte, eine bequeme Stellung zu finden. Ich war nicht glücklich darüber, dass man mich gebeten hatte, zu warten. Wäre Ivy hier gewesen, hätten sie sich alle überschlagen, aber nicht für mich - eine Hexe mit Gedächtnisproblemen, der sie nicht mehr vertrauten.
    Ivy war momentan auf den Straßen unterwegs und versuchte, die sechs Monate alte Spur von Kistens Mörder aufzunehmen. Die Schuldgefühle, weil sie so lange nichts unternommen hatte, hatten sie viel früher aus dem Bett getrieben als mich.
    Jenks war heute mit mir unterwegs, in der Hoffnung, dass wir auf dem Heimweg an einem Zauberladen anhalten würden.
    Er war nicht an einem Zauber interessiert, sondern an dem Zeug, das man brauchte, um sie anzufertigen - Dinge, die ein gärtnernder Pixie, der die Überwinterung umgeht, im Dezember nicht bekommen konnte. Matalina ging es nicht so gut, und ich wusste, dass er beunruhigt war und bereit, die Miete, die er von Ivy und mir bezog, für seine Frau auszugeben. Hier in der FIB-Lobby rumzusitzen verschwendete unser beider Zeit. Au-
    ßerdem war es hier kalt.
    Ich richtete mich auf und ließ meine Tasche zwischen meinen Knien pendeln, um ein wenig Frustration abzubauen.
    Jenks, der in meinen Schal eingekuschelt war, bewegte sich.
    »Was ist, Rache?«, fragte er und landete auf meiner Hand, um meine Bewegung zu stoppen.
    »Nichts«, antwortete ich kurz angebunden.
    Er zog die Augenbrauen hoch und warf mir einen vielsagen-den Blick zu. »Warum ist dann dein Puls schneller geworden und deine Körpertemperatur gestiegen?« Er verzog das Ge-115

    sicht. »Dein Parfüm stinkt. Gott, was hast du getan, drin geba-det?«
    Ich starrte die Rezeptionistin an und wich damit Jenks’ Frage aus. Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich mir Sorgen darum machte, dass seine Frau den Winter nicht überleben könnte. Er klapperte mit den Flügeln, um meine Aufmerksamkeit zu erregen, und tippte auf den Banshee-Bericht auf meinem Knie. Ich hatte ihn heute Morgen für Edden geschrieben - was mich nur noch wütender machte. Ich war hier, um zu helfen, und sie lie-
    ßen mich zwischen besorgten Eltern und mit Handschellen an der Wand fixierten Verbrechern warten. Wie nett.
    »Schau mal, Rache«, sagte Jenks. Er flog schwerfällig zwei Sitze weiter, ohne auch nur einen Hauch von Staub zu verlieren, und landete auf einer liegen gelassenen Zeitung. »Du bist in der Zeitung.«
    »Was?« Ich vermutete das Schlimmste, als ich mich rüber-lehnte und die Zeitung hochriss. Jenks flog mühsam zurück und landete auf meiner Hand, während ich die Zeitung hochhielt und das Bild anstarrte. Das hatte mir gerade noch gefehlt, aber meine Sorge ließ nach, als ich erkannte, dass es nur ein Bild vom Haus der Tilsons war, mit der Menschenmenge und dem Nachrichtenwagen davor. Die Überschrift verkündete BRIMSTONE-RAZZIA AM JAHRESENDE GEHT SCHIEF, und man konnte nicht mal erkennen, dass ich es war, außer, man wusste es vorher.
    »Willst du es für dein Tagebuch aufheben?«, fragte Jenks, als ich schnell den Artikel überflog.
    »Nein.« Ich warf die Zeitung zurück auf den Sitz, dann streckte ich mich nochmal, um das Bild nach unten zu drehen.
    Brimstone-Razzia, hm? Gut für sie. Belasst es dabei.
    Mit den Händen in der Hüfte flog Jenks in mein Blickfeld, aber ich wurde vor seinem neunmalklugen Kommentar bewahrt, weil die Türen sich öffneten und zwei uniformierte FIB-Beamte einen dünnen Weihnachtsmann in den Raum schoben.
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    Der Mann schrie etwas über sein Rentier. Der kalte Luftzug traf uns, und Jenks tauchte in meinen Schal ab.
    »Tinks Titten, ist es überhaupt möglich, noch mehr Parfüm aufzulegen, Rache?«, beschwerte er sich. Mich schauderte, als seine Flügel meine Haut berührten.
    »Es ist von Ivy.«
    »Oh.«
    Ich seufzte und wartete weiter. Ich hatte die neue Flasche mit zitronigem Parfüm heute Morgen auf dem Küchentisch gefunden und sofort gewusst, was es bedeutete. Deswegen hatte ich gleich etwas davon aufgetragen. Offensichtlich hielt es Ivy seit gestern für geraten, wieder zu versuchen, unsere natürlichen Gerüche davon abzuhalten, sich zu vermischen. Wir hatten eine Weile lang keine chemische

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