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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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sowieso nicht weiter. Nach dem ersten kannst du dich wieder voll darauf konzentrieren.
    Ich m ö chte, da ß du dir Porters F ä lle vornimmst und sie studierst. Und zwar schnell. Such dir einen aus, von dem du annimmst , da ß was zu erreichen ist, und leg dich in den n ä chsten f ü nf Tagen voll in die Ruder – bis Neujahr. Arbeite am Wochenende; ich genehmige die Ü berstunden. Wenn du jemanden vom Tisch als Partner brauchst … Kein Problem. Hauptsache, du buchtest jemanden ein. Ich brauche eine Verhaftung. Wir m ü ssen noch einen Fall kl ä ren, um ü ber den Berg zu kommen. Die Frist l ä uft bis Mitternacht, Silvester.«
    Ü ber den Stapel Hefter sah Bosch Pounds an, der gerade seinen wahren Charakter offenbart hatte. Pounds war kein Cop mehr, er war ein B ü rokrat, eine Null. F ü r ihn waren Verbrechen, Blutvergie ß en, menschliches Leid Zahlen in einer Statistik. Und am Jahresende sagte ihm die Statistik, ob er gute Arbeit geleistet hatte. Die Statistik, nicht Menschen, nicht eine innere Stimme. Es war genau diese unpers ö nliche Arroganz, die die Polizei von L. A. vergiftet und von den B ü rgern der Stadt isoliert hatte. Kein Wunder, da ß Porter alles fallen lie ß . Kein Wunder, da ß Cal Moore sich umgebracht hatte. Bosch stand auf und nahm den Stapel Hefter. Er warf Pounds einen Blick zu, der ihm zeigte, da ß er ihn durchschaut hatte. Pounds schaute weg.
    An der T ü r sagte Bosch: » Wenn du Porter festnagelst, schicken sie ihn dir zur ü ck. Und was dann? Wieviel offene F ä lle wird es dann n ä chstes Jahr geben? «
    Pounds Augenbrauen gingen nach oben; er ü berlegte.
    » Wenn du ihn gehen l äß t, kriegst du Ersatz. An den anderen Tischen sitzen ein paar scharfsinnige Typen. Meehan am Jugendtisch ist gut. Wenn du ihn r ü berholst zu uns, wette ich, da ß unsere Statistik nach oben geht. Aber wenn du Porter nicht gehen l äß t, dann sprechen wir n ä chstes Jahr ü ber das gleiche Problem.«
    Pounds wartete einen Augenblick, ob Bosch noch etwas zu sagen hatte.
    » Aus dir werde ich nicht schlau, Bosch. Als Detective spielt Porter doch zwei Klassen tiefer – falls er ü berhaupt antritt. Und trotzdem versuchst du, seinen Arsch zu retten. Was ist der Punkt? «
    » Es gibt keinen, Lieutenant. Vielleicht ist das der Punkt.« Er trug die Hefter zu seinem Platz am Tisch und lie ß sie neben dem Stuhl auf den Boden fallen. Edgar sah ihn an – Dunne und Moshito, die gerade gekommen waren, ebenfalls.
    » Keine Fragen! « sagte Harry.
    Er setzte sich hin und betrachtete den Haufen zu seinen F üß en, mit dem er nichts zu tun haben wollte. Was er wollte, war eine Zigarette, aber Rauchen war hier verboten – zumindest, solange Pounds in der N ä he war. Er schlug eine Nummer auf seiner Rollkartei nach und w ä hlte. Erst nach dem siebten Klingeln meldete sich jemand.
    » Was ist? «
    » Lou? «
    » Wer ist da? «
    » Bosch.«
    » Ach ja, Harry. Entschuldige, ich wu ß te nicht, wer anruft. Was ist los? Hast du schon geh ö rt, ich la ß mich in den Ruhestand versetzen? «
    » Ja, deshalb rufe ich an. Ich habe deine F ä lle bekommen – Pounds hat sie mir gegeben –, und er m ö chte, da ß ich was auf die schnelle kl ä re, so ungef ä hr bis zum Ende der Woche. Ich hab’ mir gedacht, vielleicht hast du eine Idee, welchen Fall ich mir vornehmen sollte. Ich fang’ bei null an.«
    Nach einer langen Pause lie ß sich Porter endlich vernehmen: » Schei ß e, Harry.« Erst jetzt bemerkte Bosch, da ß er wahrscheinlich schon betrunken war. » Oh, verdammt. Ich habe nicht gedacht, da ß der Wichser dir das alles aufhalsen w ü rde. Ich, Harry … Harry, ich hab’ dich h ä ngenlassen.«
    » He, Lou. Ich werd’ damit fertig. Mein Schreibtisch ist blank. Was ich brauche, ist ein Ansatzpunkt. Wenn du nichts hast, lese ich halt den Kram durch. Okay? «
    Er bemerkte, da ß die anderen am Tisch zuh ö rten und sich nicht besonders anstrengten, es zu verbergen.
    » Oh Schei ß e, Harry, ich wei ß nicht … Ich bin nicht am Ball geblieben, verstehst du. Ich geh’ kaputt, St ü ck f ü r St ü ck. Hast du von Moore geh ö rt? Schei ß e … Ich habe es gestern in den Nachrichten gesehen. Ich …«
    » Ja, ist schon beschissen. Lou, h ö r mal, mach dir keine Sorgen deswegen. Ich habe die Mordhefter hier, und ich werde sie durchgehen.«
    Keine Reaktion.
    » Lou? «
    » Okay, Harry. Ruf mich noch mal an, wenn du willst. Vielleicht f ä llt mir doch noch etwas ein. Im Moment pack’ ich’s

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