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Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Titel: Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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entschieden, daß die Jünger-Fahndungsgruppe von hier aus operieren sollte, damit er ständig auf dem laufenden sei. Nicht ausgesprochen wurde, daß dadurch die Ermittlungen geheim blieben – wenigstens für ein paar Tage.
    Als Bosch den Raum betrat, saßen nur Rollenberger und Edgar da. Vier Telefone waren installiert worden und standen auf dem Konferenztisch. Vorhanden und betriebsbereit waren außerdem sechs Rover-Funkgeräte und ein Steuerungspult für den Funkverkehr. Als Edgar aufsah und Bosch erkannte, blickte er sofort wieder weg und griff nach einem Hörer, um zu telefonieren.
    »Bosch«, sagte Rollenberger, »Willkommen in unserer Operationszentrale. Müssen Sie nicht beim Prozeß sein? Übrigens, Rauchen ist hier verboten.«
    »Ich bin frei bis zum Urteil, dann muß ich innerhalb fünfzehn Minuten dort sein. Irgendwas los? Was macht Mora?«
    »Nicht viel los. Ziemlich ruhig. Mora war vormittags im Valley. In einer Anwaltskanzlei in Sherman Oaks und bei ein paar Besetzungsbüros, ebenfalls in Sherman Oaks.«
    Rollenberger hatte ein Logbuch vor sich, aus dem er vorlas.
    »Danach hat er ein paar Häuser in Studio City aufgesucht. Draußen standen Lieferwagen. Sheehan und Opelt meinten, dort würden eventuell Filme gedreht. In keinem der Häuser blieb er lang. Jetzt ist er wieder im Sittendezernat. Sheehan hat vor kurzem angerufen.«
    »Haben wir die zusätzlichen Leute bekommen?«
    »Ja, Mayfield und Yde übernehmen die Observierung um vier. Danach haben wir zwei weitere Teams.«
    »Zwei.«
    »Chief Irving hat seine Meinung geändert und will ihn rund um die Uhr beschatten lassen. Wir werden ihn also auch nachts überwachen, selbst wenn er zu Hause bleibt und schläft. Persönlich halte ich das für eine gute Idee.«
    Klar, besonders wenn sie von Irving kommt, dachte Bosch, behielt es aber für sich. Er sah zu den Funkgeräten.
    »Welche Frequenz benutzen wir?«
    »Äh, wir sind auf … Frequenz, Frequenz … ach ja, Fünf. Symplex Fünf. Wird von den städtischen Wasser- und Elektrizitätswerken benutzt, bei generellem Notstand: Erdbeben, Überschwemmungen und so weiter. Der Chief hielt es für das beste, nicht die eigenen Frequenzen zu benutzen. Wenn Mora unser Mann ist, hört er vielleicht mit.«
    Bosch dachte sich, daß Rollenberger es für eine gute Idee hielt, aber fragte ihn nicht.
    »Ich halte es für eine gute Idee, auf Nummer Sicher zu gehen«, sagte der Lieutenant.
    »Richtig. Sonst noch etwas, was ich wissen sollte?« Er schaute zu Edgar hinüber, der noch am Telefon war. »Was macht Edgar?«
    »Er versucht immer noch die Überlebende von vor vier Jahren zu finden. Er hat schon eine Kopie von Moras Scheidungspapieren besorgt. Beiderseitiges Einvernehmen.«
    Edgar legte auf, schrieb etwas auf einen Notizblock und stand auf, ohne Bosch anzusehen. Er sagte: »Ich geh’ runter und hol’ mir einen Kaffee.«
    »Okay«, sagte Rollenberger. »Heute nachmittag sollten wir eine Kaffeemaschine hier haben. Ich habe es mit dem Chief besprochen, er wird eine auftreiben.«
    Bosch sagte: »Gute Idee. Ich werde mal mit Edgar runtergehen.«
    Edgar ging mit schnellen Schritten den Gang entlang, um vor Bosch zu bleiben. Am Aufzug drückte er auf den Knopf, ging jedoch, ohne stehenzubleiben, weiter zur Treppe, um nach unten zu gehen. Bosch folgte ihm. Eine Etage tiefer blieb Edgar stehen und fuhr herum.
    »Weshalb folgst du mir?«
    »Kaffee.«
    »Quatsch.«
    »Hast …«
    »Nein, ich habe noch nicht mit Pounds gesprochen. Ich hab’ viel zu tun. Hast du das vergessen?«
    »Gut. Tu’s nicht.«
    »Wovon redest du?«
    »Wenn du mit Pounds noch nicht darüber gesprochen hast, tu’s nicht. Laß es.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ja.«
    Er stand da und schaute Bosch an, immer noch skeptisch.
    »Lern was daraus. Ich habe schon was daraus gelernt. Okay?«
    »Danke, Harry.«
    »Sag nicht ›danke, Harry‹. Sag einfach ›okay‹.«
    »Okay.«
    Sie gingen zur nächsten Etage hinunter und dann zur Cafeteria. Bosch schlug vor, den Kaffee hier an einem der Tische zu trinken, statt oben bei Rollenberger.
    »Hans Guck-in-die-Luft ist eine Nummer für sich«, sagte Edgar. »Ich stelle mir ständig eine Kuckucksuhr vor, nur anstelle des Vogels kommt er raus: ›Großartige Idee, Chief! Großartige Idee, Chief!‹«
    Bosch grinste, und Edgar lachte. Harry sah, daß ihm ein Stein vom Herzen gefallen war, und war froh, daß er so gehandelt hatte.
    »Also noch keine Spur von der Überlebenden?« fragte er.
    »Sie läuft irgendwo da

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