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Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Titel: Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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zu sagen, der sich jetzt wieder an den Tisch setzte.
    Statt dessen flüsterte er: »Gut gemacht. Danke.«
     
    Chandler begab sich zum Pult, um ihren letzten Schuß abzufeuern, und versprach, sich kurz zu fassen. Sie tat es.
    »Es ist leicht zu erkennen, wie sehr die Anwälte bei diesem Prozeß unterschiedlicher Meinung sind. Die gleiche Disparität besteht zwischen den Wörtern Held und Ungeheuer. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit über diesen Fall und Detective Bosch irgendwo in der Mitte.
    Noch zwei Dinge, bevor Sie mit Ihrer Beratung beginnen: Erstens möchte ich Sie daran erinnern, daß beide Parteien Gelegenheit hatten, den Fall von ihrer Seite aus vollständig und komplett zu präsentieren. Für Norman Church traten seine Ehefrau und ein Kollege und Freund in den Zeugenstand und sagten aus, wie er tatsächlich war. Die Verteidigung jedoch entschied sich, nur einen Zeugen zu berufen, Detective Bosch. Niemand sonst unterstützte Detective …«
    »Einspruch!« schrie Belk.
    »… Bosch.«
    »Schluß damit, Ms. Chandler«, rief Richter Keyes.
    Das Gesicht des Richters lief rot an, während er darüber nachdachte, wie er fortfahren sollte.
    »Ich sollte die Jury bitten, den Saal zu verlassen. Aber ich bin der Ansicht, Ms. Chandler, wenn Sie mit dem Feuer spielen, dürfen Sie sich nicht über Verbrennungen beklagen. Ich werde Sie wegen Mißachtung des Gerichts durch schwerwiegendes Fehlverhalten bestrafen. Über das Strafmaß werden wir später sprechen. Aber ich garantiere Ihnen, es wird nicht erfreulich für Sie sein.«
    Der Richter drehte dann seinen Stuhl zur Jury und beugte sich hier vor.
    »Meine Damen und Herren, Ms. Chandler hätte diese Äußerung nie machen dürfen. Die Verteidigung ist nämlich nicht verpflichtet, Zeugen zu berufen. Ob sie das tut oder nicht, es darf nicht als Beweis für Schuld oder Unschuld erachtet werden. Ms. Chandler weiß dies verdammt gut. Sie hat als Anwältin viel Prozeßerfahrung, und Sie können mir glauben, sie wußte es. Daß sie es trotzdem sagte, wohlwissend, daß Mr. Belk und ich an die Decke gehen würden, ist meiner Ansicht nach Ausdruck einer Hinterlistigkeit, die ich in einem Gerichtssaal widerlich und besorgniserregend finde. Ich werde eine Beschwerde an die kalifornische Anwaltskammer schreiben, aber …«
    »Euer Ehren«, warf Chandler ein, »ich erhebe Einspruch gegen Ihre …«
    »Unterbrechen Sie mich nicht. Sie bleiben da stehen und sind still, bis ich fertig bin.«
    »Ja, Euer Ehren.«
    »Ich sagte, still sein.« Er wandte sich wieder den Geschworenen zu. »Ms. Chandler setzt darauf, daß Sie – ganz egal, was ich Ihnen sage – daran denken werden, daß Detective Bosch keine Zeugen zu seiner Verteidigung berief. Ich ermahne Sie nun strengstens, denken Sie nicht daran. Was Sie gesagt hat, ist ohne Bedeutung. Ich nehme sogar an, daß Detective Bosch und Mr. Belk – wenn sie wollten – genügend Polizisten als Zeugen auf die Beine stellen könnten, daß die Schlange von hier bis zum Parker Center reichen würde. Aber sie haben es nicht getan. Sie haben sich für eine andere Strategie entschieden, und es ist nicht Ihre Aufgabe, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Überhaupt nicht. Irgendwelche Fragen?«
    Die Geschworenen rührten sich nicht einmal. Der Richter drehte seinen Stuhl zurück und schaute Belk an.
    »Wollen Sie etwas sagen, Mr. Belk?«
    »Einen Moment, Euer Ehren.«
    Belk wandte sich zu Bosch und flüsterte: »Was denken Sie? Ich glaube, er ist bereit, den Prozeß wegen Verfahrensmängel für gescheitert zu erklären. Ich habe ihn noch nie so wütend gesehen. Wir bekommen einen neuen Prozeß, und bis dahin wird der Nachahmungstäter vielleicht geschnappt sein.«
    Bosch dachte einen Moment nach. Er wollte die Sache hinter sich bringen und nicht noch einmal in einem Prozeß gegen Chandler antreten.
    »Mr. Belk?« sagte der Richter.
    »Nehmen wir, was wir haben«, flüsterte Bosch. »Was meinen Sie?«
    Belk nickte und sagte: »Ich glaube, er hat gerade das Urteil zu unseren Gunsten entschieden.«
    Dann stand er auf und sagte: »Zu diesem Zeitpunkt nichts, Euer Ehren.«
    »Sind Sie sicher.«
    »Ja, Euer Ehren.«
    »Okay, Ms. Chandler, wie ich schon sagte, wir werden später hierauf zurückkommen. Sie können jetzt fortfahren, aber seien Sie vorsichtig.«
    »Euer Ehren, danke. Bevor ich fortfahre, möchte ich mich für meine Äußerung entschuldigen. Es geschah nicht aus Respektlosigkeit. Ich, hm, sprach frei und vergaß mich einen Moment.«
    »In der

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