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Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Titel: Harry Bosch 09 - Letzte Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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kein leichtes Spiel. Deshalb beschloss ich in diesem Augenblick, den Toten ruhen und vorerst fünf gerade sein zu lassen.
    »Was wollte Agent Milton in deinem Haus, obwohl du nicht zu Hause warst?«, fragte Rider noch einmal.
    Ich sah wieder sie an.
    »Er hat auf mich gewartet.«
    »Um was zu tun?«
    »Wir hatten uns bei mir verabredet, aber dann verspätete ich mich ein wenig, weil ich unterwegs noch Kaffee gekauft hatte.«
    »Warum wolltet ihr euch so spätabends noch treffen?«
    »Weil ich Informationen hatte, die ihm geholfen hätten, Verschiedenes zu klären.«
    »Was waren das für Informationen?«
    »Sie hatten mit der Frage zu tun, wie ein Terrorist, der in einen von Miltons Fällen verwickelt war, in den Besitz eines Hundertdollarscheins gekommen war, der angeblich aus dem Filmgeldraub stammte, den ich untersuchte, obwohl man mir davon dringendst abgeraten hatte. Ich sagte ihm, ich wäre bei meinen Nachforschungen zu dem Schluss gelangt, dass zwischen den zwei Fällen keinerlei Zusammenhang besteht. Ich schlug ihm vor, am nächsten Morgen zusammen mit Ihnen in die Kanzlei meines Anwalts zu kommen, um dort alles aufzuklären. Da er aber nicht so lange warten wollte, bot ich ihm an, zu mir nach Hause zu kommen.«
    »Und dann? Hast du ihm irgendwo einen Hausschlüssel hinterlegt?«
    »Nein, habe ich nicht. Aber ich muss wohl vergessen haben, die Tür abzuschließen, weil er im Haus auf mich wartete, als ich nach Hause kam. Wahrscheinlich könnte man sagen, er befand sich mit meiner Erlaubnis dort, weil ich ihn zu mir nach Hause eingeladen hatte, auch wenn ich ihm nicht unbedingt gesagt hatte, er solle schon mal ohne mich nach drinnen gehen. Das tat er gewissermaßen auf eigene Faust, als er vor mir dort ankam.«
    »Agent Milton hatte eine Reihe winziger Abhörvorrichtungen in seiner Jackentasche. Weißt du, was es damit auf sich hatte oder warum er sie dabeihatte?«
    Ich nahm an, er hatte sie aus meinem Haus entfernt, sagte es aber nicht.
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Das müsstet ihr ihn schon selbst fragen, schätze ich.«
    »Und sein Auto? Es wurde etwa einen Block nördlich von deinem Haus im Woodrow Wilson Drive gefunden. Es war übrigens weiter von deinem Haus entfernt als das Auto der vier anderen Männer. Hast du eine Erklärung dafür, warum Milton so weit von deinem Haus entfernt geparkt haben könnte, obwohl du ihn zu dir eingeladen hattest?«
    »Nein, eigentlich nicht. Wie bereits gesagt, ist er vermutlich der Einzige, der das wusste.«
    »Genau.«
    Ich konnte erkennen, dass sie ärgerlich wurde. Ihr Blick wurde durchdringender, und es schien, als versuchte sie die Blicke, die ich Lindell zuwarf, zu deuten. Sie wusste, dass da etwas im Busch war, aber sie war klug genug, vor laufender Kamera nichts davon zu erwähnen. Ich war ihr ein guter Lehrer gewesen.
    »Also gut, dann will ich dir mal was sagen, Harry. Du hast uns zwar in allen Einzelheiten geschildert, was gestern Abend passiert ist, aber nicht, wie alles zusammenpasst. Schon bevor es in deinem Haus zu diesem Blutbad kam, hast du für heute Morgen ein Treffen einberufen, um uns alle einzuweihen. Deshalb würde ich vorschlagen, dass du das jetzt tust. Erzähl uns, was du herausgefunden hast.«
    »Du meinst, von Anfang an?«
    »Von Anfang an.«
    Ich nickte.
    »Okay. Also, wahrscheinlich könnte man sagen, es fing alles damit an, dass Ray Vaughn und Linus Simonson beschlossen, die zwei Millionen für die Dreharbeiten zu rauben. Zwischen den beiden muss irgendeine Verbindung bestanden haben. Eine ihrer ehemaligen Kolleginnen in der Bank äußerte die Vermutung, dass Vaughn schwul war, und Simonson hatte ihr erzählt, Vaughn hätte mehrere Annäherungsversuche unternommen. Aber egal, ob die Idee zu dem Ganzen nun von Simonson kam oder von Vaughn, sie beschlossen, die zwei Millionen zu rauben. Sie entwarfen einen Plan, und dann heuerte Simonson für die Schwerarbeit seine vier Kumpel an. Was dabei herauskam, ist ja bekannt.«
    »Und was hatte Angella Benton mit all dem zu tun?«, fragte Rider.
    »Dazu komme ich gleich. Ohne den anderen etwas davon zu erzählen, entschieden Vaughn und Linus, sie brauchten eine Ablenkung, etwas, was die Polizei in dem Glauben bestärkte, die Täter seien in den Reihen der Filmgesellschaft zu suchen, nicht in der Bank. Deshalb fiel ihre Wahl auf sie. Sie war einmal mit Unterlagen, das geliehene Geld betreffend, in die Bank gekommen. Deshalb konnten sie davon ausgehen, dass die Polizei diese Verbindung sehen und die

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