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Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Titel: Harry Bosch 09 - Letzte Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Unterschrift der Kollegin hätte in einem einzigen ununterbrochenen Zug erfolgen müssen. Aber wie es aussieht, hat die Person, die die Liste unterschrieben hat, die Stiftspitze zwar nicht vom Papier genommen, aber nach fast jedem Buchstaben angehalten und wieder neu angesetzt. Das ist ein verräterisches Zeichen, und ich glaube, aus dem Original wird zweifelsfrei hervorgehen, dass die Unterschrift gefälscht ist.«
    »Wie konnte das übersehen werden?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Vielleicht wurde es ja gar nicht übersehen.«
    »Dorsey und Cross.«
    »Ich glaube Dorsey. Was Cross angeht, kann ich nichts sagen. Cross hat mir bei dieser Sache geholfen. Er war es, der mich angerufen und die ganze Geschichte überhaupt erst ins Rollen gebracht hat.«
    Lindell beugte sich vor. Wir kamen allmählich zu dem Teil, der Marty Gessler betraf, und der interessierte ihn ganz besonders.
    »Simonson gibt also eine Liste mit irgendwelchen ausgedachten Nummern ab, und seine Kumpel gehen her und krallen sich das Geld und bringen bei dieser Gelegenheit auch noch gleich Vaughn um. Ganz gezielt.«
    »So ist es.«
    »Und Simonson? Er bekam doch auch eine Kugel ab. Wollten sie ihn auch aus dem Weg räumen?«
    »Nein, das war keine Absicht. Zumindest laut Fazio nicht. Das hat er jedenfalls behauptet, bevor er gestern Abend ins Gras gebissen hat. So, wie es sich anhörte, war es einfach Glück, dass Simonson eine Kugel abbekam. Ein Querschläger. Falls Banks mit intaktem Gehirn wieder aus dem Koma erwacht, wird er Ihnen vielleicht alles erzählen, was Sie wissen wollen. Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, wird er es gar nicht erwarten können zu reden. Ihm dürfte viel daran gelegen sein, die Schuld schön auf die anderen zu verteilen.«
    »Keine Sorge. Wir werden da sein, wenn er zu sich kommt. Aber soweit sie sich im Krankenhaus bisher dazu geäußert haben, steht dahinter ein großes Fragezeichen.«
    »Tatsache ist jedenfalls, dass ihnen dieser Querschläger sehr zupass kam. Er verhalf Simonson zu einem plausiblen Grund, bei der Bank zu kündigen. Niemand hat deswegen Verdacht geschöpft. Danach konnte er unter dem Deckmäntelchen seiner angeblichen Abfindung diese Bar kaufen und renovieren. Tatsache ist allerdings, dass die Abfindung nicht mal hoch genug war, um damit eine neue Kühlanlage zu kaufen.«
    »Gut, dann kehren wir vielleicht noch mal zum Überfall selbst zurück«, sagte Lindell. »Mal abgesehen davon, dass Simonson eine Kugel in den Arsch bekam, lief bei dem Überfall alles wie geplant. Alle Cops …«
    »Nicht ganz«, sagte Rider. »Harry war dabei. Er hat einen der Räuber erwischt.«
    Ich nickte.
    »Und offensichtlich starb er auf der Flucht hinten im Lieferwagen. Simonson hat mir erzählt, die anderen wären mit ihm in einem Boot aufs Meer rausgefahren und hätten ihn dort bestattet. Er hieß Cozy. Sie haben eine der Bars nach ihm benannt.«
    »Okay«, sagte Lindell. »Sobald sich nach dem Überfall der Staub gelegt hat, ist alles, was die Polizei hat, Angella Bentons Leiche und eine Liste mit falschen Nummern, von denen niemand weiß, dass sie falsch sind. Neun Monate ziehen ins Land und siehe da, plötzlich gehen bei einer dieser Nummern sämtliche Alarmglocken los, als Marty Gessler sie in ihren Computer eingibt.«
    Ich nickte. Lindell wusste, wohin das alles führte.
    »Augenblick«, sagte Rider. »Bei diesem letzten Punkt kann ich euch nicht ganz folgen.«
    Lindell und ich brauchten fünf Minuten, um ihr von Marty Gesslers Computerprogramm für registrierte Geldscheine zu erzählen und ihr zu erklären, was ihre Entdeckung bedeutete.
    »Jetzt verstehe ich«, sagte Rider. »Sie stieß auf den ersten Hinweis, dass irgendetwas an der Sache faul war. Sie entdeckte eine Nummer, die nicht stimmen konnte, weil sich der fragliche Geldschein bereits in der Asservatenkammer befand. Er konnte unmöglich aus der Beute des Filmgeldraubs stammen.«
    »Ganz genau«, sagte ich. »Eine der falschen Nummern, die Simonson auf die Liste gesetzt hatte, gehörte zufällig zu einem Schein, der bereits registriert war. Das Gleiche sollte sich später noch einmal wiederholen, als Mousouwa Aziz an der Grenze festgenommen wurde. Die Nummer eines der Hundertdollarscheine, die er bei sich hatte, stand auf Simonsons gefälschter Liste. Das rief Milton und die Typen von der Nationalen Sicherheit auf den Plan, aber natürlich war das Ganze ein Fehlalarm. In Wirklichkeit bestand keinerlei Zusammenhang zwischen den zwei Fällen.«
    Das hieß,

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