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Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Titel: Harry Bosch 09 - Letzte Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Werkzeugkasten, einem Laptop und der Kamerauhr in einer Schachtel herein und erteilte mir eine Lektion in elektronischer Überwachung. Die Uhr war installiert und fertig. Jetzt musste ich sie nur noch an einer Wand von Lawton Cross' Zimmer anbringen und einstecken. Um sie einzuschalten, musste ich lediglich nach dem Einstellen der Zeit den Zeiger ganz hineindrücken. Um die Speicherkarte auszutauschen, musste ich die Rückseite der Uhr abnehmen und die Karte aus der Kamera ziehen. Kein Problem.
    »Okay, und wenn ich die Karte rausgenommen habe, wie sehe ich mir an, was ich bekommen habe?«
    Andre nickte und zeigte mir, wie man die Speicherkarte in die Seite des Laptops einstöpselte. Dann ging er die Befehle auf der Tastatur durch, mit denen man sich die Aufzeichnung auf den Computerbildschirm holte.
    »Es ist ganz einfach. Gehen Sie nur vorsichtig mit den Geräten um und bringen sie alle wieder zurück. Wir haben da eine Menge Kohle reingesteckt.«
    Ich wollte ihm nicht sagen, dass es für mich nicht einfach genug war. Ich klammerte mich an die finanzielle Seite der Operation, um meine technische Unzulänglichkeit nicht offenbaren zu müssen.
    »Ich will Ihnen was sagen«, verkündete ich. »Ich glaube, ich lasse Ihnen den Laptop hier und komme mit der Speicherkarte, wenn ich mir die Aufzeichnung ansehen will. Ich will nicht Ihre ganze Ausrüstung aufs Spiel setzen. Außerdem bin ich gern mit leichtem Gepäck unterwegs.«
    »Was Ihnen lieber ist. Aber das Tolle an dieser Anlage ist die Unmittelbarkeit. Sie können die Karte rausziehen und sie sich direkt vor dem Haus des Typen ansehen, wenn Sie wollen. Warum sollten Sie den ganzen Weg hierher zurückkommen?«
    »Ich glaube nicht, dass die Angelegenheit derart dringlich ist. Ich lasse den Laptop hier und bringe Ihnen die Karte zurück, okay?«
    »Ganz wie Sie wollen.«
    Andre legte die Uhr in die gefütterte Schachtel zurück, dann schüttelte er mir die Hand und verließ das Büro. Ich sah Burnett an. Es war Zeit zu gehen.
    »So, wie es aussieht, tut er eindeutig mehr, als dir nur ein bisschen zu helfen.«
    »Andre ist die Seele des Betriebs.«
    Er deutete auf die Wand mit gerahmten Erinnerungsstücken.
    »Ich schaffe die Kunden her, schinde Eindruck auf sie, bringe sie zum Unterschreiben. Aber derjenige, der sich um alles weitere kümmert, ist Andre. Er findet heraus, was der Kunde genau braucht, und setzt es um.«
    Ich nickte und stand auf.
    »Bin ich dir dafür was schuldig?« Ich hielt die Schachtel mit der Uhr hoch.
    Biggar lächelte.
    »Wenn du sie wieder zurückbringst, nicht.«
    Dann wurde seine Miene ernst.
    »Es ist das Mindeste, was ich für Lawton Cross tun kann.«
    »Ja.« Ich wusste, was er meinte.
    Wir schüttelten uns die Hand, und als ich mit der Uhr unterm Arm nach draußen ging, hoffte ich, sie wäre das Gerät, das mir zeigte, dass die Welt nicht so schlecht war, wie ich es für möglich hielt.

15
    Auf dem Rückweg von Biggar & Biggar ins Valley nahm ich den Sepulveda Pass und geriet in die erste brutale Welle des Berufsverkehrs. Ich brauchte eine halbe Stunde, nur um zum Mulholland Drive zu kommen, wo ich den Freeway verließ und auf dem Bergkamm nach Westen weiterfuhr. Ich beobachtete, wie hinter Malibu die Sonne versank und einen lichterloh brennenden Himmel zurückließ. Wenn sie sehr tief stand, wurde die Sonne oft vom Smog, der sich in der Schüssel des Valley festsetzte, reflektiert und in leuchtende Orange- und Rosa- und Violetttöne getaucht. Es war fast so etwas wie eine Belohnung dafür, dass man sich damit abfand, Tag für Tag die verschmutzte Luft zu atmen. An diesem Abend war es vorwiegend ein einheitliches Orange mit vereinzelten Tupfern Weiß. Es war, was meine Exfrau einen Pfirsicheis-Himmel zu nennen pflegte, wenn sie sich von der Terrasse des Hauses die Sonnenuntergänge ansah. Sie hatte für jeden eine bestimmte Bezeichnung gehabt, und das hatte mich immer zum Schmunzeln gebracht.
    Die Erinnerungen an sie auf der Terrasse schienen sehr weit zurückzuliegen, und sie kamen mir vor wie ein völlig anderer Teil meines Lebens. Ich dachte über das nach, was Lindell über seine Begegnung mit ihr in Las Vegas gesagt hatte. Ihm war klar gewesen, dass ich mich nach ihr erkundigt hatte, obwohl ich gesagt hatte, dem wäre nicht so. Wenn schon nicht kein Tag, verging zumindest keine Woche, dass ich nicht mit dem Gedanken spielte, nach Las Vegas zu fahren, sie ausfindig zu machen und sie um eine zweite Chance zu bitten. Eine Chance, es

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