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Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Titel: Harry Bosch 09 - Letzte Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Tag in seinem Zimmer und sieht fern. Ich möchte nur sichergehen, dass da nicht irgendwelche komischen Sachen laufen, verstehst du? Mit seiner Frau stimmt irgendwas nicht. Zumindest glaube ich das.«
    »Du meinst, dass sie ihn schlecht behandelt?«
    »Möglicherweise. Keine Ahnung. Irgendwas jedenfalls.«
    »Weiß der Typ, dass du das vorhast?«
    »Nein.«
    »Aber du hast Zugang zu diesem Zimmer?«
    »Mehr oder weniger. Glaubst du, du kannst mir irgendwie helfen?«
    »Also, wir haben natürlich Kameras. Aber du musst dir im Klaren darüber sein, dass wir hier hauptsächlich im industriellen Bereich tätig sind. Absolute Spitzengeräte. Aber wie sich das für mich anhört, brauchst du lediglich eine ganz primitive Überwachungskamera, eins von diesen Dingern, wie du es in jedem Radio Shack kriegst.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Sie sollte schon möglichst unauffällig sein. Der Typ war Polizist.«
    Biggar nickte, verarbeitete es rasch und stand auf.
    »Komm mal mit in die Werkstatt und sieh dir an, was wir alles haben. Dann kann dir Andre was Passendes raussuchen.«
    Er ging mit mir auf den Flur hinaus und in den hinteren Teil des Gebäudes. Wir betraten die Werkstatt, die etwa die Größe einer Doppelgarage hatte und voll mit Werkbänken und Regalen mit elektronischen Geräten war. Um eine der Werkbänke standen drei Männer. Sie schauten auf den Bildschirm eines kleinen Fernsehers. Es lief ein grobkörniges Schwarz-Weiß-Überwachungsvideo. Ich nahm an, der größte der drei Männer war Biggars Sohn Andre. Ich war ihm zwar nie begegnet, aber ich schloss es aus seiner Größe und seiner Ähnlichkeit mit Burnett. Bis hinauf zu seinem rasierten Schädel.
    Nachdem wir einander vorgestellt worden waren, erklärte Andre, er sehe sich gerade ein Video an, auf dem ein Einbruch im Lagerhaus eines Kunden festgehalten sei. Sein Vater schilderte ihm, was ich brauchte, worauf mich der Sohn zu einer anderen Werkbank führte, auf der Geräte vorgeführt und geprüft wurden. Er zeigte mir Kameras, die in eine Vase, eine Lampe, einen Bilderrahmen und eine Uhr eingebaut waren. Mir fiel ein, dass Lawton Cross sich beklagt hatte, er könne die Zeitangabe auf seinem Fernseher nicht sehen, und ich unterbrach Andre.
    »Die Uhr wäre genau richtig. Wie funktioniert das Ganze?« Es war eine runde Uhr mit etwa 25 cm Durchmesser.
    »Das ist aber eine Klassenzimmeruhr. Wollen Sie die etwa in ein Schlafzimmer hängen? Da passt sie doch hin wie Titten an einen …«
    »Andre«, sagte sein Vater.
    »Es wird nicht als Schlafzimmer benutzt«, sagte ich. »Es ist eher ein Fernsehzimmer. Und die betreffende Person hat mir gesagt, sie kann die Zeitangabe unten in der Bildschirmecke nicht sehen, wenn CNN läuft. Die Uhr würde also überhaupt nicht deplatziert wirken.«
    Andre nickte.
    »Okay. Möchten Sie Ton? Farbe?«
    »Ton, ja. Farbe wäre nicht schlecht, ist aber nicht notwendig.«
    »Gut. Wollen Sie übertragen oder integriert.«
    Ich sah ihn verständnislos an, und er merkte, dass ich nicht wusste, was er meinte.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten, die Dinger zu bauen. Eine wäre, man hat nur eine Kamera in der Uhr und sendet Bild und Ton an einen Empfänger, der alles auf Video aufzeichnet. Damit das allerdings zuverlässig klappt, brauchen Sie innerhalb eines Umkreises von etwa dreißig Metern eine Stelle, an der Sie das Aufnahmegerät unauffällig unterbringen können. Werden Sie in einem Lieferwagen oder etwas in der Art vor dem Haus warten?«
    »Das hatte ich nicht vor.«
    »Okay, die zweite Möglichkeit wäre, dass Sie alles digital auf einer in die Kamera integrierten Speicherkarte aufzeichnen. Der Nachteil dabei ist die geringere Speicherkapazität. Auf eine Karte kriegen Sie weniger als zwei Stunden Echtzeit, dann müssen Sie sie auswechseln.«
    »Das geht auf keinen Fall. Ich komme bestenfalls alle paar Tage an die Kamera heran.«
    Ich überlegte, wo ich im Haus einen Empfänger verstecken könnte. Vielleicht in der Garage. Ich könnte so tun, als ginge ich in die Garage, um etwas wegzuwerfen, und das Empfangsgerät dann irgendwo verstecken, wo es Danny Cross nicht sah.
    »Nötigenfalls ließe sich die Aufnahmedauer allerdings verlängern.«
    »Wie?«
    »Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zuerst einmal koppeln wir die Kamera mit einer Uhr. Das heißt, wir könnten sie zum Beispiel zwischen Mitternacht und acht Uhr morgens ganz abschalten. Außerdem können wir mit der BPS runtergehen. Auf diese Weise verlängert sich …«
    »Die

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