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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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„Sieht schlecht aus für sie.“
    „Hm?“, sagte ich.
    „Der Polizeichef wird dafür jemanden kreuzigen“, sagte Rawlins. „Das muss er.“
    Ich lachte bitter. „Sie hat ja nur vielen Menschen das Leben gerettet.“
    „Keine gute Tat bleibt ungestraft“, stimmte Rawlins zu.
    Greene zwinkerte uns benommen von seinem Stuhl aus zu und nuschelte dann: „Rawlins? Was zur Hölle tun Sie hier? Ich habe Sie doch heimgeschickt!“ Wut ersetzte seinen konsternierten Gesichtsausdruck. „Sie Hurensohn. Sie haben sich einem direkten Befehl widersetzt. Ich lasse mir Ihren Arsch auf einem Silbertablett servieren!“
    Rawlins seufzte. „Sehen Sie, was ich meine?“
    Ich hob meine Hand und vollführte mit ausgestrecktem Daumen, Zeige- und Mittelfinger und an die Handfläche gepressten restlichen Fingern eine vage magisch anmutende Geste. „Das ist nicht Rawlins.“
    Greene blinzelte mich an, und sein Blick wurde abwechselnd scharf und unscharf. Diese Ablenkung hatte seine Gedanken ziemlich aus der Bahn geworfen, und er bemühte sich verzweifelt, einen klaren Kopf zu bekommen. Das war keine Magie. Ich hatte oft genug Schläge auf den Kopf einstecken müssen. Es brauchte ein Weilchen, bis das Gehirn wieder normal arbeitete, und selbst die kleinste Unklarheit wuchs sich zu einem unergründlichen Schlamassel aus.
    Ich wiederholte die Geste. „Das ist nicht der Rawlins, den Sie suchen. Sie können weitermachen. Gehen Sie weiterfahren.“
    Greene suchte stammelnd nach den richtigen Worten, dann schüttelte er den Kopf, schloss seine Augen und presste sich erneut das Handtuch an den Schädel.
    Rawlins zog eine Braue hoch. „Haben Sie je daran gedacht, Scheidungsverhandlungen zu führen?“
    Ich sah Mouse an, ruckte mit dem Kinn und sagte: „Lassen Sie uns verschwinden, bevor sein Hirn wieder auf Touren kommt.“
    Rawlins fiel neben mir in einen leichten Trab. „Wohin wollen wir?“
    Ich lieferte ihm eine Kurzversion dessen, was ich mit den anderen drei Phagen angestellt hatte. „Also spüre ich sie jetzt auf und stelle sicher, dass der Typ, der sie beschworen hat, aus dem Spiel ist.“
    „Dämonen“, sagte Rawlins. „Magier.“ Er schüttelte den Kopf.
    „Sehen Sie, Mann …“
    Er hob eine Hand. „Nein. Wenn ich mir zu sehr den Kopf darüber zerbreche, bringe ich Ihnen nichts. Erklären Sie es nicht. Reden Sie nicht darüber. Lassen Sie uns die Nacht überstehen, und dann können Sie mir an den Schädel werfen, was Sie wollen.“
    „Cool“, antwortete ich ihm. „Haben Sie einen Wagen?“
    „Ja.“
    „Na dann los.“
    Wir verließen das Hotel und gingen die Straße hinunter zum nächsten Parkhaus. Rawlins fuhr einen alten, ultramarinblauen Kombi. Auf dem hinteren Stoßdämpfer prangte ein Aufkleber mir der Aufschrift „M eine Tochter ist zu hübsch, um mit Ihrem Streber auszugehen“.
    Mouse stieß unerwartet ein warnendes Knurren aus. Ein Motor jaulte auf. Der Hund warf sein gesamtes Gewicht gegen meine Hüfte und schleuderte mich so gegen Rawlins ’ Kombi. Aus dem Augenwinkel sah ich einen Lieferwagen herandonnern, der viel zu schnell war, als dass ich ihm hätte ausweichen können. Er verfehlte mich um etwa zwanzig Zentimeter.
    Mouse verfehlte er nicht. Ich hörte das markige Geräusch eines Aufpralls. Mouse stieß ein qualvolles Heulen aus. Dann quietschten Bremsen.
    Ich wandte mich rasend vor Zorn und Entsetzen um, und die Runen auf meinem Stab loderten vor Höllenfeuer.
    Im Bruchteil einer Sekunde bekam ich mit, wie Darby Crane einen Wagenheber schwang. Dann explodierten Sterne vor meinen Augen, und das Parkhaus drehte sich um neunzig Grad. Ich sah, wie Mouse zehn Meter von mir entfernt reglos auf dem Asphalt hingestreckt lag. Glau, Cranes Anwalt, stand neben der offenen Fahrertür des Lieferwagens und bedrohte Rawlins mit einem Revolver.
    Sehen sie, was ich mit Schlägen an den Kopf gemeint habe?
    Dann fiel der Vorhang.

26. Kapitel
    I ch kam mit stechenden Kopfschmerzen wieder zu mir, und mein Magen versuchte, mir aus dem Mund zu kriechen. Ein Knebel verhinderte seinen Fluchtversuch. Ich hatte einen metallischen Geschmack im Mund, und mein Kiefer war unnatürlich weit auseinandergezwängt. Dass meine Augen verbunden waren, sah ich schon fast wieder als Wohltat an, da ich mir ziemlich sicher war, dass mir das Sonnenlicht fies in die Augen stechen würde.
    Meine Nase war erfüllt von allen möglichen Düften: altes Motoröl, Benzindämpfe, Abfall und etwas Metallisches und Vertrautes, auch wenn ich es

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