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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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unausgesprochene Aufforderung, ruhig weiterzureden.
    Ich kaute an meiner Unterlippe und dachte nach. „Das hilft mir nicht weiter. Aber dein Hintern steckt genauso tief in einem Sumpf voller Alligatoren wie meiner, also willst du mir helfen. Also …“ Ich hatte ein flaues Gefühl im Magen. „Hast du einen Vorschlag?“
    Sie lächelte entzückt. „Hervorragend. Natürlich.“
    „Er gefällt mir aber nicht“, erwiderte ich.
    „Weshalb in aller Welt nicht?“
    „Weil du ein gottverdammter gefallener Engel bist. Deshalb. Du bist Gift, meine Dame. Glaub ja nicht, das sei mir nicht bewusst.“
    Sie hob eine langfingrige Hand, die Handfläche in meine Richtung. „Ich verlange nur, dass du mich anhörst. Wenn dir nicht passt, was ich vorzuschlagen habe, werde ich dich selbstverständlich nach Kräften unterstützen, einen anderen Plan auszuhecken.“
    Ich verstärkte meine ärgerliche Miene zu einem bösartigen Starren. Sie erwiderte meinen Blick vollkommen gelassen.
    Verflixt noch mal! Der beste Weg, sich selbst daran zu hindern, etwas überaus Selbstzerstörerisches zu tun, ist, erst gar nicht in Versuchung zu geraten. Es ist zum Beispiel das Einfachste auf der Welt, ungewollte amouröse Avancen zu unterbinden, wenn man jedes Mal schreiend aus dem Raum läuft, wenn ein hübsches Mädel zur Tür hereinkommt. Das klingt jetzt vielleicht dämlich, das weiß ich schon, aber das Grundprinzip ist universell anwendbar.
    Wenn ich sie jetzt ausreden ließ, würde mir Lasciel eine Idee unterbreiten, die einleuchtend, vernünftig und zielführend klang. Es würde mich so gut wie überhaupt nichts kosten, vielleicht war der einzige Nutzen, den sie daraus zog, dass ich in Zukunft eher geneigt war, ihren Rat und ihre Unterstützung zu suchen. Doch was auch immer geschah, sie würde ihren Einfluss auf mich ein Stückchen ausweiten können.
    Die ersten Schritte eines Kindes auf dem Pfad zur Hölle. Lasciel war unsterblich. Sie konnte sich Geduld leisten, wogegen ich es mir nicht im Mindesten erlauben konnte, weiter in Versuchung geführt zu werden.
    Aber letztlich sah es nun einmal folgendermaßen aus: Wenn ich sie nicht anhörte und keinen Ausweg aus diesem Schlamassel fand, würde Rawlins ’ Blut an meinen Händen kleben. Des Weiteren konnte derjenige, der hinter den Angriffen auf die Convention stand, sein abscheuliches Handwerk immer weiter auf die Spitze treiben. Weitere Menschen würden das Zeitliche segnen.
    Oh, und ich würde am Ende entspannte Ferien à la Torquemada genießen, als Gast des Unholds, der über das meiste Geld und die schnellste Internetverbindung verfügte.
    Wenn der Gedanke daran zweitrangig war, wusste man, dass man sehr in der Tinte steckte.
    Lasciel betrachtete mich mit geduldigen, himmelblauen Augen.
    „Na gut“, willigte ich ein. „Schieß los.“

27. Kapitel
    D er gefallene Engel und ich heckten Pläne aus –, und das schnell. Ich musste feststellen, dass man in einer rein gedanklichen Unterhaltung ziemlich schnell zu Ergebnissen kommen konnte, da man da nicht andauernd über diese lästigen Phonetik stolpert.
    Kaum eine Minute war verstrichen, als ich die Augen wieder öffnete und mich leise an Rawlins wandte. „Sie haben recht. Die werden Sie töten. Also müssen wir zusehen, dass wir Sie hier rausbringen.“
    Der Polizist blickte mit schmerzverzerrtem Gesicht zu mir herüber und nickte. „Aber wie?“
    Ich kämpfte mich in eine sitzende Position, rollte die Schultern, als ich versuchte, den Blutkreislauf in meinen Armen wieder etwas anzuregen, die unter meinem Körper gefesselt waren, und überprüfte die Kette. Diese war durch einen umgedrehten, in den Betonboden eingelassenen U-Haken gefädelt. Die Kettenglieder rasselten metallisch, als ich sie vor und zurück zog.
    Ich sah mich um, wie Crane auf dieses Geräusch reagierte, doch der Mann sprach immer noch hitzig in sein Handy und nahm keine augenscheinliche Notiz davon, dass ich mich regte.
    „Ich werde eine der Handfesseln von einem Handgelenk abstreifen“, erklärte ich. Ich nickte zu einem alten, ausgedienten Werkzeugschrank auf Rollen hinüber. „Da drin sollte sich etwas finden lassen, das ich verwenden kann. Ich werde uns beide losschneiden.“
    Rawlins schüttelte den Kopf. „Die Beiden da drüben werden wohl kaum Däumchen drehend zusehen, wie Sie versuchen, sich zu befreien.“
    „Ich werde einfach verdammt schnell sein“, sagte ich.
    „Was dann?“
    „Dann lasse ich die Lichter ausgehen, und wir

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