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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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vor sich hin, stupste mich hier und da an, untersuchte, maß und zählte und so weiter. Dann schüttelte er den Kopf und verkündete: „Vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung. Er sollte einen Arzt aufsuchen, nur um sicherzugehen, Lieutenant.“
    Murphy nickte, dankte dem Sani und sah bedeutungsschwanger zum Krankenwagen hinüber. Der Sani wieselte von dannen, und man sah ihm klar an, dass ihm das ganz und gar nicht recht war.
    Murphy setzte sich wieder neben mich. „Na gut. Raus mit der Sprache. Was ist passiert?“
    „Jemand in einem dunkelgrauen Chrysler hat versucht, auf meiner Rückbank einzuparken.“ Ärgerlich wedelte ich mit der Hand, als sie den Mund öffnete. „Nein. Ich habe das Nummernschild nicht mehr sehen können. Ich war zu beschäftigt, mir die Karriereoptionen als Crashtest-Dummy durch den Kopf gehen zu lassen.“
    „Den Schnupperkurs hast du hinter dir“, meinte sie. „Steckst du wieder in irgendwelchen Schwierigkeiten?“
    „Noch nicht“, klagte ich. „Bei den Toren der Hölle, Murphy! Vor einer verdammten halben Stunde hat man mich informiert, dass irgendwo in Chicago die metaphysische Kacke am Dampfen ist. Ich hatte noch nicht mal Zeit, auch nur zu beginnen, mir das Ganze anzusehen, und schon versucht jemand, aus mir einen Werbestar für Sicherheitsgurte und Airbags zu machen.“
    „Bist du sicher, dass es Absicht war?“
    „Uneingeschränkt. Aber wer auch dahintersteckt, es war kein Profi.“
    „Warum?“
    „Ein Profi hätte mich leicht ins Schleudern bringen können. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, dass er da war, bis er in mich hinein gedonnert ist. Hätte mich ins Schleudern bringen können, bevor ich die Chance gehabt hätte, das Auto wieder unter Kontrolle zu bekommen. Hätte mich ein paar Mal überschlagen – was mich höchstwahrscheinlich ziemlich gründlich getötet hätte.“ Ich massierte mir den Nacken. „Das hier ist auch nicht gerade der beste Ort dafür.“
    „Gelegenheitsangriff“, sagte Murphy.
    „Wassn das?“
    Sie grinste flüchtig. „Wenn du die Gelegenheit nicht erwartet hast, sie sich dir trotzdem bietet und du beschließt, sie zu ergreifen und nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.
    „Oh. Ja, wahrscheinlich.“
    Murphy schüttelte den Kopf. „Sieh mal. Vielleicht ist es ja wirklich besser, wenn ich dich zum Arzt bringe.“
    „Nein“, sagte ich. „Wirklich. Mir geht’s gut. Aber ich will so schnell wie möglich verschwinden.“
    Murphy atmete langsam ein und nickte. „Ich werde dich nach Hause bringen.“
    „Danke.“
    Grayson kam zu uns herüber. „Der Abschleppwagen ist auf dem Weg“, informierte er Murphy. „Was haben wir denn?“
    „Unfall mit Fahrerflucht“, sagte Murphy.
    Grayson zog seine Brauen hoch und musterte mich eindringlich. „Ja? Sieht eher so aus, als hätte er Sie mehr als einmal erwischt. Wie mit Absicht.“
    „Soweit ich es beurteilen kann, war es ein Unfall“, versicherte ich.
    Grayson nickte. „Da sind noch Klamotten auf Ihrem Rücksitz. Sieht aus, als wäre Blut darauf.“
    „Überbleibsel vom letzten Halloween“, sagte ich. „Das ist Kostümkram. Ein Umhang, Roben und so Zeug. Vollkommen eingesudelt mit Kunstblut. Sah total abgeschmackt aus.“
    Grayson schnaubte. „Sie sind noch schlimmer als mein Sohn. Er hat immer noch sein Football-Trikot vom letzten Herbst auf dem Rücksitz.“
    „Aber er fährt höchstwahrscheinlich ein besseres Auto.“ Ich blickte zum Käfer hinüber. Mein Wagen war ziemlich geschrottet, und ich zuckte leicht zusammen. Es handelte sich bei dem Käfer nicht um eine kostbare Antiquität, aber er war mein Auto. Ich fuhr mit ihm herum. Ich mochte ihn. „Ich bin sogar sicher, dass er ein besseres Auto hat.“
    Grayson kicherte verschmitzt. „Ich muss ein paar Formulare ausfüllen. Sind Sie in der Lage, mir zu helfen?“
    „Aber klar“, versicherte ich.
    „Danke für den Anruf, Sergeant“, sagte Murphy.
    „ De nada “, antwortete Grayson und tippte sich mit einem Finger an den Schirm seiner Kappe. „Ich besorge die Formulare, sobald der Abschleppwagen hier ist, Dresden.“
    „Cool“, antwortete ich.
    Grayson verzog sich, und Murphy starrte mich für einen Augenblick kühl an.
    „Was?“, fragte ich leise.
    „Du hast ihn angelogen“, antwortete sie. „Was die Gewandung und das Blut anbelangt.“
    Ich zuckte mit einer Schulter.
    „Du hast verdammt geschickt gelogen. Ich meine, ich wusste überhaupt nicht …“, sie schüttelte den Kopf. „Es überrascht mich. Das

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