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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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verschleppt haben“, erklärte ich. „Das muss auch der Grund gewesen sein, warum sie Pell zuerst angegriffen haben – um sicherzustellen, dass dieses Gebäude menschenleer und fest abgeschlossen ist, damit ihnen jederzeit ein sofortiger Rückweg zur Verfügung stand, sobald sie einen brauchten. Ich bin mir sicher, dass sie einige Wächter zurückgelassen haben.“
    Lily runzelte die Stirn und ging zum Haus hinüber, berührte die Mauer mit den Fingern und schloss die Augen. Sie benötigte etwa ein Zehntel der Zeit, die es mich gekostet hatte, und sie musste sich noch nicht einmal vom Fleck bewegen. „In der Tat“, flüsterte sie. „Zumindest drei niedere Traumdiebe. Sie können uns noch nicht fühlen, aber sie werden wissen, wenn jemand ins Gebäude eindringt und angreifen.“
    „Darauf zähle ich“, meinte ich. „Ich gehe als erster hinein und zeige mich.“
    Fix zog eine Braue hoch. „Dann reißen sie dich in Stücke. Das ist ein ausgefuchsterer Plan, als ich es mir jemals hätte träumen lassen.“
    Ich schenkte ihm ein heiteres Grinsen. „Ich würde mir nie verzeihen, wenn du dich ausgeschlossen fühltest, Fix. Ich möchte, dass Lily einen Schleier über den Rest breitet. Sobald die Traumdiebe auftauchen, um mir den Kopf abzuschrauben, lässt Lily den Schleier fallen, und ihr legt sie um.“
    „Das ist ein weit besserer Plan“, meinte Fix gedehnt. Er fuhr mit den Fingerspitzen über seinen Schwertknauf. „Ich kann Anhänger des Winters in Streifen schneiden, selbstverständlich nur, wenn Euch das nicht unangenehm ist, meine Dame.“
    Lily schüttelte den Kopf. „Nicht im Mindesten, Herr Ritter, und es wird mir ein Vergnügen sein, Euch und Eure Verbündeten unter einem Schleier zu verbergen, Charity.“
    Charity hielt inne. „Wartet mal eine Sekunde. Verstehe ich die Situation richtig? Es ist … Euch … nicht erlaubt, Harry zu helfen, aber da Harry die Schuld an mich weitergegeben hat …?“
    „Banken kaufen und verkaufen auch dauernd Hypotheken“, erläuterte ich.
    Charity hob eine Braue. „Weil er Eure Schuld an mich weitergereicht hat, werdet Ihr tun, was auch immer Ihr vermögt, um zu helfen?“
    Fix und Lily wechselten einen hilflosen Blick.
    „Sie stehen unter einem Zwingzauber, der es ihnen unmöglich macht, direkt darüber zu sprechen“, erklärte ich. „Aber im Ansatz haben Sie es völlig richtig erfasst.“
    Charity schüttelte den Kopf. „Aber bekommen sie deswegen keine Probleme? Wird nicht … wer steht eigentlich über ihr?“
    „Titania“, antwortete ich.
    Charity blinzelte mich an, und ich erkannte, dass sie den Namen schon gehört hatte. „Die … die Feenkönigin?“
    „Eine davon“, entgegnete ich. „Ja.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht … es sind schon genügend Leute in Gefahr.“
    „Machen Sie sich keine Sorgen“, versicherte ihr Fix und zwinkerte. „Titania hat das Gesetz festgelegt. Wir haben es nur befolgt. Es ist nicht unsere Schuld, wenn das, was sie bestimmt hat, nicht das war, was sie wollte.“
    „Im Klartext“, warf ich ein, „wir haben ihr recht und billig ein Schnippchen geschlagen. Es wird ihr missfallen, aber sie wird es zur Kenntnis nehmen.“
    „Aber klar“, murmelte Thomas in seinen nicht vorhandenen Bart. „Weil dieser Bumerang mit Sicherheit nicht zurückkommt, um irgendjemanden in den Hintern zu beißen.“
    „Papperlapapp“, brummte ich, drehte mich um und stapfte auf den Hintereingang des Kinos zu. Ich umfasste fest meinen Stab und legte seine Spitze an die Kette, mit der die Tür versperrt war. Ich nahm mir einen Moment Zeit, um ruhig durchzuatmen und meine Gedanken zu bündeln. Jetzt war nicht gefordert, einfach nur die magischen Muskeln spielen zu lassen. Ich würde bei weitem nicht so viel Saft benötigen, wenn ich mich darauf beschränkte, ein Kettenglied zu zerschmettern, indem ich meinen Willen präzise auf einen kleinen Punkt konzentrierte. Eine Tür aus den Angeln zu donnern war für mich die leichteste Übung. Was ich aber jetzt im Sinn hatte war, mit minimalstem Kraftaufwand nur ein Kettenglied entzweizubrechen.
    Ich konzentrierte meinen Willen auf einen einzigen Punkt und murmelte: „Forzare.“
    Kraft floss durch das Holz des Stabes, ein Zischen und ein scharfes Knacken, das fast so laut war wie ein Pistolenschuss, erfüllten die Luft. Die Kette vollführte einen Satz. Ich senkte den Stab und entdeckte, dass ein einzelnes Glied in zwei Teile zerborsten war, deren Bruchkanten vor Hitze glühten. Ich

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