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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Tod bedeutete. Das Leben konnte ganz schön kompliziert sein. Guter Gott, und wie. Manchmal schien es mir, als würde es immer verwirrender, je älter ich wurde. Ganz schön verdreht. Eigentlich hatte ich erwartet, klüger zu werden. Stattdessen machte man mir immer wieder deutlich, wie unbedeutend ich doch im größeren Verlauf des Universums war. Kompliziert, das Leben.
    Aber die Alternative war auch nicht besser.
    Ich fuhr heim. Ich ließ Molly schlafen, bis wir angekommen waren, dann rüttelte ich sie sanft an der Schulter. Sie schreckte sofort auf und blinzelte verdattert und verschlafen.
    „Wo sind wir?“, murmelte sie.
    „Bei mir“, informierte ich sie. „Wir müssen reden.“
    Sie blinzelte noch einige Male und nickte dann. „Worüber?“
    „Über eine Sache, über die du dir im Klaren sein musst. Komm.“
    Wir stiegen aus. Ich führte sie die Treppe hinunter zu meiner Eingangstür und sagte: „Komm mal her und stell dich neben mich.“ Sie kam der Aufforderung sofort nach. Ich nahm ihre linke Hand und forderte sie auf: „Spreiz deine Finger, und schließ die Augen.“ Auch dem leistete sie Folge. Ich nahm ihre linke Hand und führte ihre Handfläche bis auf fünf Zentimeter an die Tür heran. „Jetzt konzentrier dich. Probier mal, ob du etwas fühlen kannst.“
    Ihre Miene war vor lauter Anstrengung völlig zerknautscht. „Äh“, stotterte sie, während sie unruhig von einem Bein auf das andere tänzelte. „Ist da ... eine Art Druck? Oder vielleicht ein Summen? Wie bei Hochspannungsleitungen.“
    „Das kommt dem Ganzen schon sehr nahe“, antwortete ich und ließ ihr Handgelenk los. „Was du hier spürst, sind einige der Energien, die ich benutzt habe, um meine Wohnung mit Schutzzaubern zu belegen. Wenn du versuchst, da hineinzukommen, ohne sie zu entschärfen, würde der elektrische Schlag von dir nicht mehr als einen Schmierer auf dem Boden zurücklassen.“
    Sie blinzelte überrascht, zuckte dann zusammen und riss ihre Hand zurück.
    „Ich werde dir ein Amulett geben, das dich sicher durch diese Schutzzauber treten lässt, bis du sie selbst entschärfen und hinter dir wieder hochzuziehen kannst. Aber es reicht für heute, wenn du nicht vergisst, dass du die Tür unter keinen Umständen öffnen darfst. Weder von innen noch von außen. Klar?“
    „Ja“, antwortete sie eingeschüchtert.
    Wir traten ein. Mein Putzdienst war dagewesen. Molly hatte eine Tasche mit Kleidung und Kram über die Hälfte der Sofas in meiner Wohnung verstreut. Jetzt war die Tasche fein säuberlich geschlossen, ohne dass man verdächtige Ausbeulungen erkennen konnte. Ich bin sicher, dass mein Putzdienst ihren Krempel sorgsam auseinandersortiert und dann alles so zusammengefaltet hatte, dass alles mühelos Platz fand.
    Molly sah sich überrascht um. „Wie kommt denn die Putze hier rein?“
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon du sprichst“, entgegnete ich. Man konnte nicht so einfach über seine Feenhaushälter sprechen, oder sie verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Ich wies auf die Couch neben der Tasche. „Setz dich!“
    Sie gehorchte, doch ihr war anzusehen, dass ihr mein gebieterischer Tonfall überhaupt nicht gefiel.
    Ich ließ mich ihr gegenüber in einen Ohrensessel sinken. In diesem Moment kam Mister aus dem Schlafzimmer und ringelte sich ohne viel Federlesen um Mollys Beine, wobei er sie mit einem Schnurren begrüßte.
    „Gut, Kleine“, sagte ich. „Wir leben noch. Aber mir wären ohnehin die Ideen ausgegangen, wenn es nicht so gekommen wäre.“
    Sie zwinkerte mich verdattert an. „Wie bitte?“
    „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich das alles würde durchziehen können. Ich meine, eine Feenhauptstadt überfallen? Mich gegen den Ältestenrat wenden? Die Horrorfilmmonster? Deine Mutter? Zur Hölle, ich bin schockiert, dass ich das alles überlebt habe, ganz davon zu schweigen, dass ich noch in einem Stück bin.“
    „A... aber …“ Sie runzelte die Stirn. „Es hat aber nie so ausgesehen, als würdest du … ich meine, es hat immer den Anschein gehabt, als hättest du alles unter Kontrolle. Ich war sicher, du wüsstest, was als nächstes geschehen würde.“
    „Regel Nummer eins im Magiergeschäft“, sagte ich. „Niemand darf dir je ansehen, wie sehr du schwitzt. Die Leute glauben immer, wir wüssten weit mehr als sie. Das kann ein gewaltiger Vorteil sein. Den darfst du nicht verspielen, indem du genau so naiv wie alle anderen aus der Wäsche schaust. Das ist schlecht fürs

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