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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Venatori Umbrorum und die Bruderschaft des Heiligen Ägidius hätten sich mächtig ins Zeug gelegt.“
    „Mehr als das. Wenn sie nicht ihrerseits einen Angriff gestartet hätten, um die Vampire aufzuhalten, hätte der Rote Hof den Weißen Rat vor Monaten vernichtet.“
    Ich blinzelte. „Die leisten so viel?“
    Die Venatori Umbrorum und die Bruderschaft des Heiligen Ägidius waren die Hauptverbündeten des Weißen Rates im Krieg gegen den Roten Hof. Die Venatori waren ein alter Geheimbund, der sich zusammengeschlossen hatte, um die Dunkelheit zu bekämpfen, wo auch immer er im Stande dazu war. Wie die Freimaurer, nur mit Flammenwerfern. Im Großen und Ganzen war es eher ein Haufen Akademiker, und auch wenn viele Venatori den ein oder anderen militärischen Hintergrund besaßen, lag ihre wahre Stärke darin, das menschliche Rechtssystem zu nutzen und die Informationen auszuwerten, die ihnen ihre weit gestreuten Quellen zutrugen.
    Die Bruderschaft des Heiligen Ägidius hingegen war eine etwas andere Sache. Sie hatte bei weitem nicht so viele Mitglieder wie die Venatori, aber kaum welche waren bloß Menschen. Wie ich es verstanden hatte, waren die meisten von ihnen zur Hälfte Vampire. Sie waren mit der finsteren Macht verseucht, die den Roten Hof zu einer solchen Bedrohung machte, doch solange sie nicht willentlich das Blut eines anderen Menschen getrunken hatten, waren sie weiter Menschen. Das machte sie stärker, schneller, versetzte sie in die Lage, Verletzungen einfacher wegzustecken als Normalsterbliche und verlängerte ihre Lebensspanne deutlich. Vorausgesetzt, sie fielen nicht ihrem ständigen, primitiven Blutdurst zum Opfer oder kamen im Laufe einer Operation gegen ihre Feinde am Roten Hof ums Leben.
    Eine Vampirin des Roten Hofes hatte eine Frau, die mir einst sehr viel bedeutet hatte, entführt. Wenn ich ehrlich war, hatte ich den Krieg sogar ausgelöst, als ich mit den brutalsten mir zur Verfügung stehenden Mitteln versuchte, sie wieder zurückzubekommen. Ich hatte sie zwar zurückgeholt, doch retten hatte ich sie nicht können. Sie war von der Finsternis berührt, und nun war ihr ganzes Leben ein Kampf – einerseits gegen die Vampire, die ihr das angetan hatten, andererseits gegen den Blutdurst, der ihr aufgezwungen worden war. Nun war sie Teil der Bruderschaft, zu der auch andere wie sie und, wie mir zu Ohren gekommen war, viele Menschen und Nicht-ganz-Menschen gehörten, die sonst nirgendwo ein Zuhause fanden. Der Heilige Ägidius war der Schutzpatron der Aussätzigen und Ausgestoßenen. Seine Bruderschaft erwies sich als überraschend beeindruckende Verbündete, auch wenn sie bei weitem keinen Machtfaktor wie der Rat oder einer der Vampirhöfe darstellte.
    „Unsere Verbündeten können sich den Vampiren nicht von Angesicht zu Angesicht stellen“, sagte Ebenezar und nickte. „Aber sie richten ziemliche Verwüstung unter den Nachschublinien des Roten Hofes an und bringen auch deren Aufklärung und Unterstützung durcheinander, indem sie den Hof aus der Welt der Sterblichen angreifen. Sie entlarven Infiltratoren, die der Rote Hof in die Gesellschaft der Sterblichen eingepflanzt hat. Menschen, die der Rote Hof kontrolliert, werden verhaftet, in Intrigen verwickelt oder umgebracht – oder entführt, um sie von ihrer Sucht zu befreien. Die Bruderschaft und die Venatori tun alles in ihrer Macht Stehende, um dem Rat Informationen zukommen zu lassen, was uns im Gegenzug ermöglichte, erfolgreiche Überfälle gegen die Vampire zu führen. Die Venatori und die Bruderschaft haben die Vampire nicht ausschlaggebend geschwächt, aber sie haben den Roten Hof zumindest ausgebremst. Möglicherweise genug, um uns die Chance zu geben, uns ausreichend zu erholen.“
    „Wie steht es um das Ausbildungslager?“, fragte ich.
    „Luccio ist zuversichtlich, dass sie mit der Zeit unsere Verluste wird ersetzen können“, entgegnete Ebenezar.
    „Ich sehe nicht, wie ich helfen könnte“, meinte ich. „Außer ihr sucht jemanden, der auszieht, um neue Generationen von Magiern zu zeugen.“
    Er trat näher und blickte sich um. Seine Miene war gelassen, doch es war offensichtlich, dass er sicherstellte, dass niemand nahe genug war, um uns zu belauschen. „Es gibt etwas, was du nicht weißt. Der Merlin hat bestimmt, es solle nicht allgemein bekannt werden.“
    Ich drehte mich um, damit ich ihm direkt ins Gesicht sehen konnte, und legte den Kopf schief.
    „Du erinnerst dich an den Angriff des Roten Hofes im letzten Jahr“,

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