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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Cape nicht trage“, grummelte ich. „Die Leute glauben dann immer, dass ich überhaupt kein Superheld bin.“
    Sie schnaubte, und wir setzten unseren Weg in Richtung Parkplatz fort. „Ich meine es ernst“, sagte sie. „Du kannst nicht überall zugleich sein. Du kannst nicht all die furchtbaren Dinge verhindern, die noch geschehen werden.“
    „Das bedeutet aber nicht, dass ich es nicht versuchen kann“, sagte ich.
    „Vermutlich. Aber du nimmst alles immer persönlich, und du zerfleischst dich deswegen. Wie bei dem Mädchen eben.“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich hasse es, dich so zu sehen. Du hast schon genug Sorgen, ohne dass du dich für Dinge bestrafst, die du nicht getan hast.“
    Ich zuckte die Achseln und schwieg bis zum Wagen. Dann sagte ich: „Ich ertrage das einfach nicht. Es ist mir zuwider, wenn ich mit ansehen muss, wie jemand Leuten so wehtut. Ich hasse es.“
    Sie sah mich fest an und nickte. „Ich auch.“
    Mouse stieß mit dem Kopf gegen mein Bein und lehnte sich an mich, sodass ich seine Wärme spüren konnte.
    Nachdem das besprochen war, stiegen wir alle in Murphys Auto, damit ich mich wem auch immer an die Fersen heften konnte, sobald ich damit fertig war, den ganzen Schlamassel mit dem Ritter des Sommerhofes auszulöffeln.

18. Kapitel
    A uf meine Bitte hin ließ mich Murphy ein paar Blocks von meiner Wohnung entfernt aussteigen, damit ich Mouse immerhin eine kleine Chance bieten konnte, sich die Beine zu vertreten. Es machte den Anschein, als wisse er das zu schätzen und strolchte wild herumschnüffelnd durch die Gegend, während sein Schwanz begeistert durch die Luft peitschte. Ich sah immer wieder verstohlen über die Schulter, doch mein geheimnisvoller Beschatter ließ sich nicht blicken. Ich sah mich sorgsam nach anderen Leuten und Fahrzeugen um, die mir vielleicht folgten, für den Fall, dass er in einem Team arbeitete, doch ich konnte niemand Verdächtigen entdecken. Das hielt mich jedoch nicht davon ab, bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen paranoiden Blick hinter mich zu werfen, bis wir bei der alten Pension angelangt waren und ich die Treppe zu meiner Kellerwohnung hinabstieg.
    Ich murmelte ein paar Formeln, um meine Schutzsprüche zu entschärfen und für eine gewisse Zeit das magische Konstrukt zu neutralisieren, das ich rund um meine Wohnung hochgezogen hatte, kurz nachdem der Krieg mit dem Roten Hof ausgebrochen war. Ich öffnete den Riegel der Stahltür, ruckelte an der Klinke und rammte dann die Schulter so hart wie möglich gegen die Tür, um sie zu öffnen.
    Die Eingangstür flog die gewaltige Distanz von etwa fünfzehn Zentimetern auf. Ich trat noch ein paar Mal auf das Mistding ein, um sie vollständig aufzubekommen, stapfte dann mit Mouse ins Wohnungsinnere und glotzte in den Lauf einer abgesägten Schrotflinte, die in nicht einmal einem halben Meter Entfernung auf meinen Kopf gerichtet war.
    „Du weißt schon, dass die Dinger verboten sind“, sagte ich.
    Thomas warf mir vom anderen Ende der Waffe einen giftigen Blick zu, bevor er sie senkte. Ich hörte ein metallisches Klacken, als er die Waffe sicherte. „Du musst endlich die Tür reparieren lassen. Jedes Mal, wenn du herein willst, glaube ich, ein Einsatzkommando stürmt die Wohnung.“
    „Junge, Junge“, knurrte ich und befreite Mouse von der Leine. „Eine kleine Belagerung, und du wirst paranoid.“
    „Was soll ich sagen?“ Er drehte sich um und stopfte die Schrotflinte in seine überquellende Sporttasche, die neben der Tür auf dem Boden lag. „Ich hätte mir nie träumen lassen, einmal der Star in meinem eigenen Zombiefilm zu sein.“
    „Jetzt werd mal nicht übermütig“, sagte ich. Mister kam durch den Raum herangesaust und knallte seine gesamten fünfzehn Kilo in einem freundlichen Rammmanöver gegen mein Schienbein. „Das war mein Film. Du warst ein Statist. Höchstens eine unwichtige Nebenrolle.“
    „Wertschätzung tut immer gut“, sagte er. „Bier?“
    „Klar.“
    Thomas schlenderte zum Kühlschrank. Er trug Jeans, Sportschuhe und ein weißes T-Shirt. Ich betrachtete die Sporttasche misstrauisch. Seine Truhe, eine Kiste aus alten Armeebeständen, stand durch ein Vorhängeschloss versperrt direkt daneben. So ziemlich alle weltlichen Besitztümer, die Thomas sein Eigen nannte, hatten in Truhe und Tasche Platz. Er kam mit zwei braunen Glasflaschen zu mir herüber und ließ deren Verschlüsse mit seinen Daumen herunterschnalzen. „Mac bringt dich um, wenn er jemals herauskriegt,

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