Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
hat er. Das Ding muss eine Art Phobophag sein.“
    „Ein was?“
    „Das ist ein Geisterwesen, das sich von Furcht ernährt, ein Furchtfresser. Es greift Leute an, um sie zu ängstigen, und frisst dann deren Gefühle.“
    „Dass jemand buh gerufen hat, hat Pells Knochen aber nicht gebrochen“, meinte Murphy.
    „Ja. Es muss einen materiellen Körper bilden, damit es in unsere Welt eindringen kann. Das ist für all diese Dämonentypen eigentlich eine ziemliche Standardprozedur.“
    „Wie können wir es bezwingen?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Weiß noch nicht. Erst müssen wir herausfinden, um was für eine Art Furchtfresser es sich handelt. Aber jetzt habe ich wenigstens einen Punkt, an dem ich die Spur aufnehmen kann. Es gibt nicht so viele Kreaturen, die aus dem Niemalsland nach Chicago überwechseln können, um anzurichten, was dieses Ding verbrochen hat.“
    Wir traten in den Sonnenschein hinaus, und ich hielt kurz inne, um mein Gesicht ins Licht zu strecken.
    Das Entsetzen und die Pein der Opfer blieben klar und schrecklich in meine Erinnerung eingebrannt, doch das Licht der Sonne und die Erinnerung an Pells unbeugsamen Trotz nahmen dem Ganzen die Schärfe.
    „Kommst du klar?“, fragte sie fürsorglich.
    „Ich glaube schon“, sagte ich leise.
    „Kannst du mir sagen, was du gesehen hast?“
    Dieser Bitte kam ich in möglichst knappen Worten nach.
    Sie hörte aufmerksam zu und nickte dann leicht. „Das klingt, als wäre ihm etwas völlig anderes zugestoßen als Rosie.“
    „Vielleicht sind Rawlins und ich ja gerade noch rechtzeitig gekommen“, sagte ich. „Vielleicht hatte es ja nur genug Zeit fürs Vorspiel.“
    „Vielleicht gibt es aber auch einen ganz anderen Grund“, sagte Murphy.
    „Erinnere mich beizeiten daran, dir eine Lehrstunde zum Thema hausgemachte Probleme zu halten“, sagte ich. „Die einfachste Lösung ist die, an die wir uns halten, bis wir etwas finden, das etwas anders besagt.“
    Murphy nickte. „Da dieses Geschöpf schon zweimal auf der Convention zugeschlagen hat, wird es das voraussichtlich wieder versuchen. Scheint mir fast, als wäre es das Beste anzuordnen, die ganze Veranstaltung zu schließen. Keine Convention, keine Angriffe, richtig?“
    „Dafür ist es zu spät“, sagte ich.
    Sie neigte den Kopf zur Seite. „Wie meinst du das?“
    „Diese Kreatur ernährt sich von Furcht. Sie zieht sie an“, sagte ich. „Wenn wir jetzt die Convention dicht machen, wird das viele Leute in Panik versetzen.“
    „Die Presse wird ihr Übriges dazu beitragen.“
    „Nicht unbedingt auf die gleiche Weise“, antwortete ich. „Ein Bericht in den Nachrichten macht ein paar Leute vielleicht ein wenig nervös. Aber die Leute hier auf der Convention, die die Opfer kannten, die im selben Gebäude waren – es wird sie um einiges härter treffen. Es wird aus dem, was geschehen ist, etwas Gefährliches machen. Etwas Greifbares.“
    „Wenn der Angreifer derart gefährlich ist, dann sollten sie sich auch besser fürchten“, knurrte Murphy.
    „Außer, dass diese intensive Furcht den Angreifer erneut anlocken wird“, fuhr ich fort. „Um genau zu sein, würde es sogar weitere Angreifer dieser Art auf den Plan rufen.“
    „Noch mehr?“, sagte Murphy alarmiert.
    „Wie Blut im Wasser Haie anlockt“, erläuterte ich. „Mit dem Unterschied, dass es nicht auf die Convention begrenzt sein wird, sondern die Ziele über ganz Chicago verstreut sein werden … der einzige Vorteil, den wir im Augenblick haben, ist, dass wir wissen, wo dieses Ding wieder zuschlagen wird. Wenn die Convention schließt, verlieren wir diesen Vorteil.“
    „Ja, und die nächste Gelegenheit, die sich uns bieten wird, die Spur aufzunehmen, wird sein, wenn die nächsten Leichen auftauchen.“ Murphy schüttelte den Kopf. „Was soll ich jetzt tun?“
    „Für den Augenblick kannst du mich einmal nach Hause fahren“, entgegnete ich. „Ich muss jemanden um Rat fragen, und dann …“ Ich knirschte mit den Zähnen. „Verflucht, das hätte ich fast vergessen.“
    „Was?“
    „Ich habe eine Verabredung zum Mittagessen, die ich nicht verpassen darf.“
    „Die ist noch wichtiger als diese Angelegenheit hier?“, fragte sie.
    „Ich kann das einfach nicht sausen lassen“, versicherte ich. „Ratsangelegenheiten. Könnte wichtig sein.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du lädst dir zu viel Verantwortung auf. Du bist auch nur ein Mensch. Ein anständiger, aber trotzdem nur ein Mensch.“
    „Das sagen alle, wenn ich das

Weitere Kostenlose Bücher