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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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augenblicklich fünf Zentimeter kleiner – oder sich zum Sprung niederkauern.
    Auch er hatte den Namen erkannt. Verdammt, ich war prominent.
    Mouse stieß ein unmerkliches, sägendes Knurren aus, das so leise war, dass man es kaum hörte.
    Fröschchens Blick glitt zu Mouse, und seine Augen weiteten sich. Er blickte unsicher zu Crane hinüber.
    Für einen Augenblick froren wir alle in unseren Bewegungen ein. Crane und Murphy hatten ihr professionelles Lächeln aufgesetzt. Fröschchen sah aus wie ein Frosch. Ich entschied mich für teilnahmslos. Doch ich spürte, wie sich mein Herzschlag beschleunigte, und meine Instinkte verrieten mir, dass eine gewalttätige Auseinandersetzung viel knapper bevorstand, als es oberflächlich den Anschein machte.
    „Hier sind zu viele Zeugen, Dresden“, zischte Crane. „Sie können mich hier nicht angreifen. Man würde Sie sehen.“
    Ich neigte den Kopf und schürzte nachdenklich die Oberlippe. „Sie haben recht. Sie sind ja auch ein Promi. Das ist doch ein Supermoment, um die Werbetrommel zu rühren. Ich war das letzte Mal in der Larry-Fowler-Show im Fernsehen.“
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und seine Mundwinkel verzogen sich fast unmerklich zu einem höhnischen Grinsen. „Sie würden es nicht wagen, sich der Welt zu offenbaren.“
    Ich schnaubte und sagte: „Schlagen Sie auf ihrem Hotelzimmer in den gelben Seiten nach. Sie finden mich unter ‚Magier‘.“
    Fröschchen schluckte nochmals.
    „Sie sind ja verrückt“, brummte Crane.
    „Magier sind die veeeaaarücktäästäään Leute“, pflichtete ich bei. „Sie sehen auch nicht gerade wie ein Darby aus.“
    Crane hob das Kinn, und in seinen Augen las ich so etwas wie Zustimmung. Ich hatte keine Ahnung, weshalb. Verflixt. Ich hasste es, wenn andere Leute besser darüber Bescheid wussten als ich, wie tief die Grube war, die ich gerade für mich selbst schaufelte. „Nicht? Wie sieht denn ein Darby Ihrer Meinung nach aus?“
    „Ich muss zugeben, dass der einzige, den ich jemals gesehen habe, der aus diesem Leprechaunfilm mit Sean Connery ist“, erwiderte ich. „Reine Instinktsache.“
    Er zog die Oberlippe hoch und schwieg. Danach gönnten wir uns noch zwei gepflegte Minuten, in denen wir einander wie Westernhelden gegenüberstanden und uns unverwandt anfunkelten.
    Dann meinte Murphy völlig ungerührt: „Sagen wir Drinks um zehn, Darby? In der Lobby? Wir wollen uns doch nicht gegenseitig von unseren dringenden Terminen abhalten.“
    Sein Blick schweifte von Murphy zu mir und zurück, dann senkte er die Hände. Er neigte den Kopf leicht in unsere Richtung, dann drehte er sich um und ging auf die Menschenmenge zu.
    Fröschchen starrte uns noch an, bis ich bis drei gezählt hatte, dann wandte auch er sich um, um seinem Boss nachzueilen, wobei er sich mehrfach misstrauisch nach uns umsah.
    Ich atmete langsam aus und lehnte mich an die Wand. Adrenalin war eine komische Sache, wenn man kein Ventil fand, um es abzulassen. Die langen Muskeln in meinen Oberschenkeln zitterten und bebten, ohne dass ich ihnen die Erlaubnis dafür erteilt hatte, und die Lichter im Hotelflur schienen auf einmal ein wenig zu grell zu sein. Die Beule auf meinem Kopf meldete sich mit einem unerträglichen Stechen zurück.
    Mouse setzte sich und sah gelangweilt drein, doch seine Ohren zuckten nach wie vor in die Richtung, in die die beiden verschwunden waren.
    „Also“, stöhnte Murphy, wobei sie sich alle Mühe gab, ruhig zu bleiben. „Was war das denn bitte schön?“
    „Wir hätten fast eine Keilerei vom Zaun gebrochen“, sagte ich.
    „Das ist mir aufgefallen“, sagte Murphy geduldig. „Aber weshalb?“
    „Er ist gruselig“, brummte ich.
    Sie runzelte die Stirn, als sie mir über ihre Schulter hinweg einen Blick zuwarf. „Er ist was?“
    „Habe ich doch gerade gesagt. Gruselig.“ Ich schüttelte den Kopf. „Darüber hinaus weiß ich auch nichts.“
    Sie blinzelte. „Was soll das heißen, du weißt es nicht?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte ich. „Irgendetwas an ihm kam mir spanisch vor. Als er dir die Hand geben wollte, schien das … verkehrt. Gefährlich.“
    Murphy schüttelte den Kopf. „Ich war sicher, er würde die alte Bussi-Bussi Routine fahren“, widersprach sie. „Die ist zwar ein wenig keck, aber nicht gefährlich.“
    „Außer, wenn sie es doch ist“, sagte ich.
    „Bist du sicher, dass er auf deiner Seite des Feldes spielt?“, fragte sie.
    „Ja. Er hat mich erkannt. Er fing an, all die typischen

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