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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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ich ihn entgegennehmen konnte.“
    Crane kramte sein Mobiltelefon abermals hervor und warf es dem Neuankömmling zu. „Es scheint, als hätte es plötzlich den Geist aufgegeben, Lucius. Genau wie der Aufzug.“
    Der Mann fing das Mobiltelefon auf und starrte es unverwandt an, ehe er Murphy mit einem ebenso geringschätzigen Blick bedachte. „Was Sie nicht sagen.“
    „Lieutenant, darf ich Ihnen Lucius Glau vorstellen, meinen persönlichen Berater und Rechtsanwalt.“
    Mouse spannte sich an, als Glau seine Froschaugen Murphy zuwandte. Der kleine Anwalt schlucke hörbar und erkundigte sich: „Ist mein Klient verhaftet?“
    „Nein“, entgegnete sie. „Natürlich ni…“
    „Dann muss ich darauf bestehen, dass diese Unterhaltung hier endet“, fistelte Glau. Für einen käsigen, winzigen Kerl hatte er eine Menge Selbstvertrauen. Er baute sich an Cranes Seite vor Murphy auf. Murphy entspannte ihre Arme, und ich sah, wie ihr Blick zu Boden und wieder nach oben glitt, als sie begann, die Distanzen einzuschätzen. Die Spannung in der Luft wuchs mit jeder Sekunde.
    „Wir haben nur geredet“, ließ Murphy Glau wissen. Ich kannte diese Miene. Normalerweise war sie ein Anzeichen dafür, dass sie gleich ihre Waffe ziehen würde. „Alles ganz einmütig und hilfsbereit.“
    „Wie ich dem FBI und den Ermittlern von der Chicagoer Polizei, die für die Sicherung des Tatorts verantwortlich sind, schon versichert habe, war mein Klient die ganze Nacht über auf seinem Zimmer und hat weder gesehen, was sich zugetragen hat, noch wusste er davon. Er hat erst davon erfahren, als er heute Morgen zum Frühstück heruntergekommen ist.“ Glaus Stimme klang abgehackt, und ich konnte in seinen riesigen Augen nicht das Geringste lesen. Mich beschlich der Verdacht, dass er diesen Ausdruck immer hatte, egal was er tat. Ob er sich ein Eis genehmigte oder Hundewelpen ersäufte. „Ich fasse einen weiteren Kontakt als Belästigung auf.“
    „Lucius“, unterbrach Crane sanft und hielt seine Hände beschwichtigend zwischen die beiden. „Jetzt mal ehrlich. Du reagierst immer so heftig auf die kleinsten Bagatellen.“ Er warf Murphy erneut ein strahlendes Lächeln zu und sagte: „Ich entschuldige mich. Lucius arbeitet jetzt schon sehr lange für mich, und ich werde immer wieder von unvernünftigen Leuten angesprochen. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, wie ich in der Aufmerksamkeit einer schönen Frau eine Belästigung sehen sollte.“
    Murphy wandte den Blick kurz von Glau ab, als sie Crane gegenüber eine goldene Braue hochzog. „Wirklich?“
    „Wahrhaftig“, meinte Crane, der Inbegriff moderner Galanterie. „Lucius ist ohne Zweifel um meinen Zeitplan für den heutigen Tag besorgt. Ich würde es verabscheuen, meine Fans zu enttäuschen, indem ich meine Termine nicht einhalte.“
    Er blickte zu Fröschchen hinüber, und als er sprach, wich dieser einen Schritt vor Murphy zurück.
    Crane nickte unmerklich und fuhr fort: „Aber wenn Sie es gestatten, würde ich Sie heute am späteren Abend gerne auf einen Drink einladen. Als Entschuldigung sozusagen.“
    Murphy zögerte, was ihr ganz und gar nicht ähnlich sah. „Ich weiß nicht …“
    Crane streckte ihr zum Abschied die Hand entgegen und meinte immer noch lächelnd: „Wenn Sie dann noch Fragen haben, wird es mir eine Freude sein, diese zu beantworten. Bitte, als Zeichen meiner guten Absichten. Ich bestehe darauf. Es würde mich sehr treffen, wenn Sie einen falschen Eindruck von mir erhalten.“
    Murphy warf ihm einen wachsam-belustigten Blick zu und hob die Hand.
    Ich habe keine Ahnung, wie ich so schnell über den Teppich flitzen konnte, doch ich legte meine Hand auf Murphys Schulter und drückte diese leicht, bevor sie einschlagen konnte. Sie erstarrte, da sie die warnende Geste sofort richtig interpretierte und zog ihre Hand zurück.
    Cranes Augen verengten sich, als er mich mit immer noch ausgestreckter Hand musterte. „Wer sind Sie denn?“
    „Harry Dresden“, sagte ich.
    Crane verharrte regungslos. Nicht regungslos wie normale Menschen, die dann leicht schwanken und blinzeln und ihr Gleichgewicht halten. Er wurde regungslos wie eine Leiche oder eine Schaufensterpuppe und sagte nichts.
    Da ich ein spitzenmäßig ausgebildeter Ermittler war, schloss ich aus seiner Reaktion, dass ihm dieser Name etwas sagte.
    Fröschchen schluckte hörbar, und seine hervorquellenden Augen fixierten mich. Kurz machte es den Anschein, als würde er noch ein wenig schrumpfen, würde

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