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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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wird.“
    Sie nickte. „Was brauchst du?“
    „Einen ruhigen Raum, in dem ich arbeiten kann“, entgegnete ich ihr. „Mindestens zwei Meter Durchmesser. Je abgeschiedener, unbehelligter und sicherer, desto besser. Ich muss davon ausgehen, dass unser böser Bube weiß, dass ich hier irgendwo herumwusele. Ich habe nicht die geringste Lust, eine Machete in den Hinterkopf zu bekommen, während ich mit dem Zauber beschäftigt bin.“
    „Wie lange brauchst du etwa, um das Ganze zum Laufen zu bringen?“
    Ich zuckte die Achseln. „Zwanzig Minuten. Eventuell etwas mehr oder weniger. Was mir aber wirklich Sorgen macht, ist …“
    „Mister Dresden!“, erklang eine Stimme von der anderen Seite der Menschenmasse in der Halle. Ich blickte mich um. Sandra Marling bahnte sich eilig ihren Weg durch die Massen in meine Richtung. Die Hauptorganisatorin der Convention sah gehetzt und zu erschöpft aus, um noch vollständig wach zu sein, geschweige denn, sich auf den Beinen zu halten und schon gar nicht in der Lage, sich höflich durch das Gedränge zu schieben, doch genau das tat sie. Sie trug noch immer ein schwarzes T-Shirt mit einem blutroten Splattercon!!!-Aufdruck, vermutlich dasselbe, in dem ich sie gestern Nacht angetroffen hatte.
    „Miss Marling“, grüßte ich und nickte ihr zu, als sie näherkam. „Guten Abend!“
    Müde schüttelte sie den Kopf. „Ich bin so … das ist jetzt wirklich zu … aber ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden könnte.“ Ihr stockte die Stimme, und sie sah mich vor Erschöpfung und Anspannung zitternd an.
    Ich sah Murphy stirnrunzelnd an. „Sandra. Was ist passiert?“
    „Es geht um Molly“, entgegnete sie.
    Ich runzelte die Stirn. „Was ist mit ihr?“
    „Sie ist vor ein paar Stunden aus dem Krankenhaus zurückgekommen. Die Polizei wollte mit ihr reden, und seitdem ist sie nicht mehr herausgekommen. Keiner der Polizisten, die ich darauf angesprochen habe, weiß, wo sie ist. Ich glaube …“
    „Sandra“, bremste ich sie. „Holen Sie mal Luft. Immer langsam mit den jungen Pferden. Wissen Sie, wohin man Molly gebracht hat?“
    Die Frau schloss die Augen und schüttelte den Kopf, riss sich zusammen und senkte ihre Stimme um einige Oktaven. „Sie … befragen sie immer noch, denke ich. So sagt man doch, wenn sie jemandem eine Höllenangst einjagen, um an Antworten zu kommen, oder?“
    Ich kniff die Augen zusammen. „Ja“, sagte ich. „Hat man sie verhaftet?“
    Sandra schüttelte ruckartig den Kopf. „Ich glaube nicht. Sie haben ihr keine Handschellen angelegt und ihr auch nicht ihre Rechte vorgelesen oder so. Können die das einfach? Sie einfach in einen Raum schleifen?“
    „Wir werden sehen“, sagte ich. „Welcher Raum?“
    „Im anderen Flügel, zweite Tür rechts“, entgegnete sie.
    Ich nickte, ließ meinen Rucksack von der Schulter gleiten und fischte ein Notizbüchlein heraus. Ich kritzelte ein paar Namen und Telefonnummern auf eine Seite, die ich herausriss und Sandra gab. „Rufen Sie bitte diese beiden Leute an.“
    Sie zwinkerte das Stück Papier an. „Was soll ich ihnen sagen?“
    „Die Wahrheit. Sagen Sie ihnen, was los ist, und richten Sie ihnen aus, Harry Dresden meint, sie sollten so schnell wie möglich herkommen.“
    Sandra blinzelte erneut auf den Zettel. „Was werden Sie unternehmen?“
    „Ach, das Übliche“, antwortete ich. „Bitte erledigen Sie jetzt die Anrufe.“
    „Ich komme in einer Minute nach“, ließ Murphy mich wissen.
    Ich nickte, legte mir den Gurt des Rucksacks wieder über die Schulter, bedeutete Mouse mit einem Kinnrucken, mir zu folgen, und stapfte mit zielgerichteten Schritten auf die Ansammlung von Reportern zu, die sich nun langsam auflöste, nachdem die offiziellen Stellungnahmen über die Bühne gegangen waren. Mein Hund trottete neben mir her, bis ich Lydia Stern ganz hinten in der Menge entdeckte.
    Lydia war eine großartige Frau, eine Reporterin, die für den Midwestern Arcane arbeitete, ein Käseblättchen, das sich hauptsächlich um übernatürliche Vorkommnisse kümmerte und dessen Hauptredaktion in Chicago ansässig war. Manchmal kamen sie der Wahrheit sogar ganz nahe, doch meistens brachten sie Storys mit Schlagzeilen wie: „Echsenbaby in Wohnwagensiedlung geboren“, „Der Chupacabra schlägt zu“ oder irgendeinen Kram über den Yeti oder die finsteren Verschwörungen diverser Geheimbünde heraus. Im Allgemeinen waren diese Kuriositäten immer harmlos und amüsant, doch hie und da stolperte ein Reporter

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