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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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„Alle glauben, es wäre Vater Raith, doch der ist nur noch ihre Marionette. Nur wissen das nicht viele Leute.“
    „Wenn die Skavis die Autorität Raiths in aller Öffentlichkeit in Frage stellen“, fuhr Murphy fort, die eins und eins zusammenzählte, „dann wird das die Tatsache offenlegen, dass er nicht die mindeste Macht besitzt. Lara müsste offen kämpfen.“
    „Aber ein Vampir des Weißen Hofes, der dazu gezwungen ist, hat bereits verloren“, sagte ich. „Sie kann ihre Kontrolle über den Hof nicht länger aufrechterhalten, wenn sie als die wahre Macht hinter dem Thron auffliegt. Einerseits besitzt sie nicht den Einfluss, sich dort zu halten, andererseits würde allein die Tatsache, dass sie bloßgestellt wurde, sie als absolut inkompetente Strippenzieherin dastehen lassen, die in den Augen des restlichen Hofes ungeeignet ist.“
    Murphy nagte an ihrer Unterlippe. „Wenn Papa Raith fällt, fällt auch Lara, und wenn Lara fällt …“
    „Reißt sie Justine mit in den Abgrund“, sagte ich nickend. „Lara könnte sie nicht länger für Thomas beschützen.“
    „Warum hat sie dann nicht Thomas und dich um Hilfe gebeten?“
    „Sie kann nicht zulassen, dass je herauskommt, dass sie den Feind um Hilfe gebeten hat. Selbst unter ihren Fans wäre das ein Desaster. Aber vergiss nicht, wie gut sie im Verborgenen die Fäden zieht. Wahrscheinlich besser als alle anderen, die ihre Finger im Spiel haben. Sie wäre alles andere als sauer, wenn ich in die Angelegenheit hineingeriete und die Agenten der Malvoras und Skavis in Grund und Boden stampfen würde.“
    Murphy schnaubte. „Also verbietet sie Thomas, mit dir darüber zu reden.“
    „Dafür ist sie zu gerissen. Thomas wird immer ganz bockig, wenn jemand versucht, ihn herumzukommandieren. Sie nimmt ihm also das Versprechen ab, Stillschweigen zu bewahren. Aber sie weiß, dass sie allein dadurch Thomas dazu bringen wird, aus reinem Trotz die wahre Absicht des Versprechens zu umgehen und sich nur wortwörtlich daran zu halten. Also hat er dieses Versprechen gegeben, kann nicht mit mir reden, will aber trotzdem meine Aufmerksamkeit erregen.“
    „Ha!“, sagte Murphy. „Also umgeht er das Gelöbnis. Er arbeitet mit Absicht nachlässig. Er lässt zu, dass man ihn in Begleitung der Frauen sieht.“
    „Er lässt mir zu Hause eine wahre Klagemauer voller Hinweise in seiner Wohnung zurück, da er weiß, dass ich neugierig sein werde, warum er in Begleitung der vermissten Frauen gesehen wurde und warum er nicht mit mir spricht. Er kann zwar nicht mit mir sprechen, hinterlässt mir aber einen Plan.“ Ich ertappte mich dabei, wie ich mit dem rechten Fuß ein imaginäres Gaspedal durchtrat, während meine linke Hand nervös eine nicht existierende Kupplung umklammerte.
    „Hör auf herumzuzappeln“, herrschte mich Murphy an. Der Käfer polterte über Bahngeleise, was uns offiziell auf die falsche Fahrspur beförderte. „Ich bin ohnehin eine bessere Fahrerin als du.“
    Ich sah finster drein, weil das leider der Wahrheit entsprach.
    „Also glaubst du jetzt“, setzte Murphy die Unterhaltung fort, „dass Priscilla für den Skavis den Lockvogel spielt.“
    „Nein. Sie ist der Skavis.“
    „Ich dachte, er wäre ein Mann“, warf Murphy ein.
    „Kommt es dir nicht komisch vor, dass Priscilla mitten im wärmsten Sommer Rollkragenpullis trägt?“
    Murphy stieß ein Wort aus, das man nie vor kleinen Kindern erwähnen sollte. „Wenn du recht hast, will er jetzt Elaine und die ganzen Muttis umlegen.“
    „Die Kinder auch“, antwortete ich. „Jeden, der ihm im Weg ist.“
    „Mouse“, rief Molly mit besorgter Stimme.
    Diesmal schrie ich sie nicht nieder. Ich machte mir auch Sorgen um ihn. „Der Skavis weiß, dass Mouse etwas Besonderes ist. Er hat es gesehen. Das ist höchstwahrscheinlich auch der Grund, warum er nicht schon früher losgeschlagen hat. Wenn er sich seiner vampirischen Kräfte bedient hätte, hätte Mouse das gefühlt und seine Tarnung auffliegen lassen. Also steht Mouse auf seiner Liste ganz oben.“
    Murphy nickte. „Was ist der Plan?“
    „Bring uns zum Motel“, sagte ich. Wir waren nahe genug an unserem Ziel, dass ich mit dem Zauber beginnen konnte. „Ich werde versuchen, Elaine zu erreichen.“
    „Was dann?“
    „Was dieses Ding hier abzieht, passt mir nicht in den Kram“, sagte ich. „Dir etwa?“
    Ihre blauen Augen blitzen im Licht einer einsamen Straßenlaterne auf. „Nein.“
    „Wenn ich mich recht erinnere, hast du ja

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