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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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breitete ihre Hände aus. „Nichts zu tun.“
    Michael schnitt eine Grimasse und bekreuzigte sich. „Gott steh uns bei.“
    „Amen“, sagte Sanya und zwinkerte mir über Michaels Schulter zu.
    „Rufen Sie Nikodemus an“, sagte ich. „Sagen Sie ihm, ich will einen Handel eingehen.“

36. Kapitel
    E s dauerte einige Zeit , die offiziellen Kanäle zu nutzen.
    Das Letzte, worauf ich Lust hatte, war, erneut nass zu werden. Ich fror immer noch erbärmlich und zitterte, und wie sich herausstellte, hatte es diverse eklige Nebeneffekte, wenn man zufällig ein paar Hektoliter Salzwasser soff. Es waren die kleinen Dinge, die einem wirklich am meisten zusetzten.
    Ich benötigte einige Stunden, um meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen, zu duschen und an der Matratze zu horchen, doch als es endlich so weit war, war ich dermaßen erschöpft, dass ich kaum aus meinen Augen blinzeln konnte. Molly verbrach ein Abendessen, Sanya, der ihr mit grausamen russischen Vergnügen dabei zusah, wie sie eine Katastrophe nach der anderen produzierte, leistete begeistert Beihilfe. Ich ließ mich auf die Couch plumpsen, zermarterte mir das Hirn, ob es wirklich schlau wäre, mir etwas in den Schlund zu schieben, und stellte mich dann sehenden Auges der Gefahr.
    Ich wollte nicht wach werden. Im Traum war ich unversehrt, nichts tat mir weh, und niemand prügelte mich durch die Gegend. Die Wände waren weiß, glatt und sauber, nur von frostigem Mondlicht beleuchtet, und jemand sprach mit sanfter Stimme zu mir. Doch meine rechte Hand hatte wie wild zu jucken begonnen, wie unter Tausenden Nadelstichen, und so trat der Schlaf schließlich den Rückzug an. Langsam begann ich aufzuwachen. Stimmen brummten im Raum um mich herum.
    „… kann sie es mit Sicherheit wissen?“, verlangte Murphy in einem erregten Flüsterton zu wissen.
    „Das ist nicht mein Fachgebiet“, grollte Michael zurück. „Ma’am?“
    Luccios Stimme klang distanziert. „Das ist ein extrem heikler Bereich der Kunst“, sagte sie. „Aber das Mädchen hat mit Sicherheit eine Begabung.“
    „Dann müssen wir etwas sagen.“
    „Das könnt ihr nicht“, murmelte Molly mit trauriger Stimme. „Es würde nichts bringen. Es könnte die Situation noch verschlimmern.“
    „Bist du dir da sicher?“, wollte Murphy wissen. „Du weißt das mit absoluter Sicherheit?“
    Ich war so entkräftet. Vermutlich flutschten ein oder zwei Sätze an meinen Ohren vorbei. Ich blinzelte und murmelte: „Die Kleine weiß, wovon sie redet.“ Ich tastete mit der Hand umher und ertastete Mouse, der direkt unter dem Sofa unter meinem Arm lag. „Worüber reden wir?“
    Molly warf Murphy einen Blick zu, der nur zu deutlich „Hab’ ich’s nicht gleich gesagt“ bedeutete.
    Murphy schüttelte den Kopf und sagte: „Ich sehe mal nach, ob Kincaid schon wach ist.“ Sie verließ den Raum mit frostigem Gesichtsausdruck.
    Mouse begann, emsig meine rechte Hand zu lecken. Ein hündisches Pflegeritual, das ihm des Öfteren extrem wichtig war. Es vertrieb die Nadeln ein wenig, also beschwerte ich mich nicht. Ich hatte immer noch nicht die geringste Ahnung, was zum Geier mit meiner Hand los war. Ich hatte noch nie davon gehört, dass jemandem so etwas widerfahren war – aber so schrecklich unangenehm war es auch wieder nicht, und unter den Umständen, in denen ich mich befand, stand es auch nicht besonders weit oben auf meiner Prioritätenliste.
    Niemand beantwortete meine Frage.
    Die Grabesstille wurde etwas peinlich. Ich räusperte mich affektiert. „Äh. Hat jemand eine Ahnung, wie spät es ist?“
    „Fast Mitternacht“, entgegnete Luccio mit gedämpfter Stimme.
    Ich wartete einige Minuten ab, doch offensichtlich wollte mir niemand den Gefallen tun, mich erneut bewusstlos zu schlagen, also gab ich mein Bestes, meine ganzen Wehwehchen zu ignorieren, und setzte mich auf. „Haben wir etwas von Nikodemus gehört?“
    „Bis jetzt hat er nicht zurückgerufen“, sagte Luccio.
    „Überrascht mich nicht“, murmelte ich und fuhr mir mit den Fingern durchs Haar. Ich hatte in alten Trainingshosen und einem T-Shirt geschlafen, die mir Michael zur Verfügung gestellt hatten, also staken meine Knöchel weit hervor, und die Klamotten passten mir wie Zirkuszelte. „Was auch immer die tun, um Ivy gefangen zu halten, muss verdammt kompliziert sein. Ich würde mich auch zurückhalten, bis ich sicher bin, dass das Gefängnis hält.“
    „Ich auch“, stimmte Luccio zu.
    „Ist sie wirklich sogefährlich?“,

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