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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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meinen Stab. Ich blickte Michael direkt in die Augen. „Gib auf deinen Rücken acht.“
    Michael neigte Kopf leicht den Kopf. Dann sah er an mir vorbei zu den Fenstern zum Hinterhof. „Sei vorsichtig.“
    Ich zog mein Schildarmband aus der Tasche meines Staubmantels und befestigte es an meinem Handgelenk. Die leichten Verbrennungen ließen mich zusammenzucken. „Du kennst mich, Michael. Ich bin immer vorsichtig.“
    Ich ging zur Eingangstür und schaute aus dem Fenster.
    Die Straßenlaternen waren außer der direkt vor Michaels Haus ausgefallen. Nikodemus stand auf der Straße vor dem Haus. Sein Schatten erstreckte sich lang und finster auf dem Asphalt neben ihm – wenn man die Lichtquelle in Betracht zog, allerdings auf der falschen Seite.
    Mouse trottete an meine Seite und blieb entschlossen neben mir stehen.
    Ich legte meinem Hund kurz die Hand ins Genick, während ich die Dunkelheit um das Gebäude nach irgendetwas oder irgendjemandem absuchte. Ich sah nichts, aber das hatte nicht viel zu bedeuten. Da draußen in der Finsternis konnte so ziemlich alles lauern.
    Doch das Einzige, wovon ich wusste, dass es da draußen war, war ein verängstigtes kleines Mädchen.
    „Lass uns gehen“, forderte ich Mouse auf und stapfte in den Schnee hinaus.

37. Kapitel
    E s schneite wieder. Fünfzehn bis zwanzig Zentimeter waren gefallen, seit jemand das letzte Mal den Bürgersteig vor dem Carpenterhaus freigeschaufelt hatte. Meine Schritte knirschten in der stillen Winterluft. Man konnte sie wahrscheinlich selbst mehrere Straßenzüge entfernt noch hören.
    Nikodemus wartete, modisch wie eh und je in ein grünes Hemd und eine dunkle Hose gekleidet, auf mich. Er musterte mich mit einem unbeteiligten Gesichtsausdruck, doch dann verengten sich seine Augen, als ich auf ihn zutrabte.
    Ich zitterte jedes Mal, wenn eine kalte Windböe mich umflüsterte, und meine erschöpften Glieder drohten völlig meiner Kontrolle zu entgleiten. Verdammt noch mal, ich arbeitete doch für die Winterkönigin. Wie kam es, dass sich sonst jeder in der Mitte eines abscheulichen Schneesturms so sehr zuhause zu fühlen schien?
    Ich hielt am Ende von Michaels Einfahrt an und pflanzte meinen Stab auf den Boden. Nikodemus musterte mich eine Weile lang schweigend. Die Schatten machten es mir unmöglich, seinen Ausdruck zu lesen, ja, ich konnte sein Gesicht kaum ausmachen.
    „Was“, fragte er in einem flüsternden, tödlichen Tonfall, „ist das?“
    Mouse starrte Nikodemus an und knurrte so tief, dass es einzelne Schneeflocken vom Boden um ihn herum in die Luft wirbelte. Mein Hund fletschte die Zähne, was den Blick auf seine langen, weißen Fänge freigab, und sein Knurren wurde lauter.
    Herrjemine. Außer in brenzligen Kampfsituationen hatte ich Mouse so noch nie erlebt, und allem Anschein nach mochte Nikodemus ihn ebenso wenig.
    „Beantworten Sie meine Frage, Dresden“, brummte Nikodemus. „Was ist das?“
    „Eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit ich nicht im tiefen Schnee stecken bleibe“, antwortete ich leichthin. „Er schult gerade auf Bernhardiner um.“
    „Wie bitte?“, knurrte Nikodemus.
    Ich tat, als hielte ich Mouse die Ohren zu und wisperte wie ein schlechter Schmierenkomödiant: „Bitte verraten Sie ihm ja nicht, dass die keine Alkfässchen mehr am Kragen rumschleppen. Das würde ihm das Herzchen brechen.“
    Nikodemus blieb ungerührt stehen, doch sein Schatten glitt auf dem Boden an die Stelle zwischen ihm und Mouse. Langsam fiel wieder etwas Licht auf sein Gesicht, und er begann zu lächeln. „Es ist schon eine Weile her, dass jemand mir gegenüber so unverschämt war. Darf ich eine Frage stellen?“
    „Warum nicht?“
    „Flüchten Sie sich immer in Unflätigkeiten, wenn Sie Angst haben, Dresden?“
    „Flucht würde ich dazu nicht sagen. Es handelt sich vielmehr um eine Station auf der Durchreise zu wahrer Heiterkeit. Darf ich jetzt eine Frage stellen?“
    Sein Lächeln wurde breiter. „Warum nicht?“
    „Wie kommt’s, dass einige von euch Verlierern einen persönlichen Namen haben und die anderen nur nach dem Gefallenen in der Münze heißen?“
    „Das ist nicht kompliziert“, sagte Nikodemus. „Manche in unserem Orden haben einen wachen, willigen und höchst regen Geist, der genug Kraft besitzt, ihnen zu erlauben, ihre Persönlichkeit zu behalten. Andere sind …“ Er zuckte in einer manierierten, arroganten Bewegung die Achseln. „… kaum von Bedeutung. Überflüssige Gefäße, nichts weiter.“
    „Wie

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