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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Rasmussen“, brummte ich.
    Nikodemus sah mich kurz konsterniert an. Dann verengten sich seine Augen zu Schlitzen, und sein Blick ruhte schwer auf mir. Sein Schatten begann sich erneut zu regen, und irgendetwas stieß ein Zischen aus, wie eine Schlange, die ein Wanderer aufgescheucht hatte. „Ja. Ursiels Gefäß. Exakt.“ Er sah an mir vorbei zum Haus hinüber. „Tuscheln Ihre Freunde eigentlich schon hinter Ihrem Rücken?“
    Ja, verdammt noch mal, das hatten sie, auch wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte, weshalb. Ich konnte aber mein Pokergesicht bewahren. „Weshalb sollten sie?“
    „Stellen Sie sich das Aquarium doch mal aus deren Sicht vor. Sie betreten mit Ihnen ein Gebäude, mit jemandem, den sie normalerweise nicht dabei haben wollten – aber Sie haben darauf bestanden, dass die Polizistin Sie begleitet. Infolgedessen ziehen Sie sich zu einer Privatkonferenz zurück, an der nur Sie, ich und der Wachhund des Archivs teilnehmen. Plötzlich erwacht das Zeichen zum Leben, und sie können einen schrecklichen Kampf mit anhören. Sie laufen so schnell sie nur können an den Ort des Geschehens und sehen, wie meine Leute Sie aus dem Wasser fischen – um die Münze zurückzubekommen, die Sie in Ihrer Tasche hatten, doch wie sollten Ihre Freunde das wissen? Dann stellen sie fest, dass das Archiv verschwunden, ihr Leibwächter tot oder verwundet ist und dass meine Männer Ihnen offensichtlich helfen.
    Doch sie haben nicht mit eigenen Augen gesehen, was wirklich geschehen ist“, fuhr Nikodemus fort. „Für einen argwöhnischen Geist kann das schon den Eindruck von Komplizenschaft erwecken.“
    Ich schluckte. „Das bezweifle ich.“
    „Oh?“, lachte Nikodemus. „Selbst wenn Sie gleich vorschlagen werden, mir die Münzen zurückzugeben, die sie im Aquarium an sich genommen haben? Elf Münzen, Dresden. Sollte ich sie zurückerlangen, war alles, was Sie und Ihre Leute während der letzten paar Tage unternommen haben, umsonst. Ich werde ebenso stark sein wie zuvor und als Dreingabe auch noch das Archiv besitzen. Es ist kaum an den Haaren herbeigezogen, dass dies der ideale Zeitpunkt für einen Verrat ist – genau jetzt.“
    So … so hatte ich das noch nicht gesehen.
    „,Was, wenn er endgültig dem Einfluss ihres Schattens erlegen ist? ‘ , denken sie. ‚Was, wenn er nicht länger Herr seiner eigenen Entscheidungen ist?‘ Verrat ist eine gefährlichere Waffe als Magie, Dresden. Ich habe über zweitausend Jahre Übung darin, ihn zu arrangieren, und Ihre Freunde, die Ritter, wissen das.“
    Plötzlich ergab Michaels Benehmen viel mehr Sinn, und der Schmorbraten kam mir hoch. Ich wollte mich an mein Pokerface klammern, doch es entgleiste mir.
    „Aua“, feixte Nikodemus, und seine Augen weiteten sich. „Nach all den Jahren haltloser Anschuldigungen und Feindseligkeiten durch Ihren eigenen Rat muss diese Entdeckung aber ziemlich weh tun.“ Er grinste Mouse und mich vergnügt an. „Bricht Ihnen gerade Ihr Herzchen?“
    Mouse drückte seine Schulter an mein Bein und brummte Nikodemus wütend an, wobei er einen Schritt nach vorn machte.
    Nikodemus ignorierte ihn, seine gesamte Aufmerksamkeit war auf mich gerichtet. „Ist doch ein verlockendes Angebot“, fuhr er fort. „Die Münzen gegen das Archiv? Mir die Möglichkeit zu bieten, mich mit allen Juwelen aus der Schatzkammer aus dem Staub zu machen? Das kann ich wirklich nicht ignorieren. Gut gemacht.“
    „Also gut“, brummte ich. „Wo soll der Austausch vonstatten gehen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Gar nicht“, sagte er leise. „Das ist das Endspiel, Dresden, selbst wenn Sie und die Ihren das nicht einsehen wollen. Sobald ich das Archiv habe, ist der Rest nur noch Formsache. Natürlich wird es betrüblich sein, die Münzen zu verlieren, doch ich brauche sie nicht. In seinem Zustand ist der dornige Namshiel für mich von keinem Nutzen, und ich habe nicht für zweitausend Jahre auf etwas hingearbeitet, nur um es mir in letzter Sekunde entreißen zu lassen. Kein Handel.“
    Ich schluckte. „Warum sind Sie dann hier?“
    „Um Ihnen die Chance zu geben, Ihre Entscheidung zu überdenken“, sagte Nikodemus. „Ich denke, wir sind gar nicht so verschieden. Wir sind Menschen mit einem ausgeprägten Willen. Wir leben für unsere Ideale, nicht für materielle Werte. Wir beide sind bereit, zur Erlangung unserer Ziele Opfer zu bringen.“
    „Möglicherweise sollten wir dann auch gleiche Klamotten tragen.“
    Er breitete die Arme aus. „Ich könnte ein

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