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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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gefährlich die Menschheit im vergangenen Jahrhundert genau geworden war.
    Was mich kurz in Versuchung führte, den Denariern eine Faust voll stinkwütender Bullen in die Fresse zu rammen. Zugegeben, selbst sechs oder sieben von Gards Gewehren hätten das Gottesanbeterinnen-Mädchen nicht erledigen können – aber wenn man dreißig oder vierzig Paare dieser trampelnden, schweren Kampfstiefel hinterherschickte, um die ganzen kleinen Käferchen zu zerstampfen, würde auch das kleine Fräulein mit den Scherenhänden blöd aus der Wäsche schauen.
    Natürlich war die Grundvoraussetzung dieses Gedankens, dass die involvierten Menschen a) wussten, womit sie sich anlegten und b) die Angelegenheit ernst genug nahmen, um eng zusammenzuarbeiten, um den Job zu erledigen. Murphy und die Sonderabteilung würden mit einer verdammt guten Einschätzung an die Situation herangehen, die anderen jedoch nicht. Sie würden eine Art Heldenkriegsfilm erwarten und stattdessen einen Horrorstreifen vor die Nase geknallt bekommen. Ich glaubte nicht eine Sekunde daran, dass es Murphy, Stallings oder irgendjemand sonst möglich sein würde, die restlichen Leutchen bei der Stange zu halten, wenn sie erst einmal von Dämonen und Ungeheuern zu sprechen begannen.
    Ich rieb mir den Schädel und dachte an Sanya. Vielleicht hätte er es ja glaubwürdiger erklären können. Statt „gestaltwandelnder Dämonen“ hätte er wahrscheinlich so etwas gesagt wie: „Terroristen im Besitz experimenteller, genmodifizierter Bio-Kampfanzüge“ oder so. Vielleicht würde ihnen das einen Bezugsrahmen verschaffen, innerhalb dessen sie ihre Arbeit erledigen konnten.
    Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht würden sie in etwas hineinlaufen, das ihren schlimmsten Alpträumen entsprungen war, und vor Angst brüllen. Jegliche Kontrolle und Koordination würde den Bach runtergehen, vor allem, wenn die Denarier Verstärkung mitgebracht hatten, die genug magische Energie besaß, um sämtliche Technologie über den Jordan zu jagen. Dann würde Panik ausbrechen und ein schreckliches Schlachtfest stattfinden.
    „Es ist zumindest eine Idee“, sagte ich zu Murphy. „Vielleicht sogar eine, aus der man etwas machen kann. Aber ich glaube nicht, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Zumindest noch nicht.“
    Ihre Augen leuchteten blitzblau auf. „Entscheidest du das?“
    Ich nippte erneut an meinem Bier und stellte die Flasche mit einer übertriebenen Bewegung ab. „Offenbar.“
    „Sagt wer?“, wollte Murphy wissen.
    Ich lehnte mich zurück. „Erstens“, hob ich leise an, „ist das Beste, worauf du hoffen kannst, ein schrecklich blutiger, teuer erkaufter Sieg, selbst wenn du all diese Feuerkraft auftreiben kannst. Zweitens besteht die Möglichkeit, dass ich die Situation durch die Kanäle des Rates bereinigen oder zumindest sicherstellen kann, dass wir nicht mitten in der Stadt sind, wenn die Kacke am Dampfen ist.“
    „Aber du …“
    „Drittens“, unterbrach ich sie, „weiß ich nicht, wo sie sich aufhalten.“
    Murphys Augen verengten sich, doch dann wich plötzlich einiges an Spannung aus ihrer Miene. „Du sagst die Wahrheit.“
    „Das tue ich für gewöhnlich“, sagte ich. „Ich könnte sie höchstwahrscheinlich in ein oder zwei Tagen aufstöbern. Aber vielleicht ist das gar nicht erforderlich.“
    Sie musterte mein Gesicht eine Weile. „Aber du bist nicht der Meinung, dass Verhandlungen sie davon abhalten durchzuziehen, was sie vorhaben.“
    „Nie und nimmer. Aber hoffentlich kann ich sie aus dem Porzellanladen an einen entlegeneren Ort locken.“
    „Was, wenn jemand zu Schaden kommt, während du deine Intrigen spinnst?“, fragte sie. „Die ‚Sichtungen’, die die Leute letzte Nacht hatten, erregen langsam Aufmerksamkeit. Bis jetzt ist niemand verletzt worden, aber das kann sich schnell ändern. Ich bin nicht bereit, das hinzunehmen.“
    „Das war etwas völlig anderes“, sagte ich müde. „Etwas, das keine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit darstellt.“ Ich erzählte ihr alles von den Mördern des Sommerhofs.
    Sie trank den Rest ihres Biers in einem Zug aus und seufzte. „Mit dir ist nie etwas einfach.“
    Ich zuckte bescheiden mit den Schultern.
    „Genau da liegt das Problem, Harry“, sagte sie leise. „Das letzte Mal, als diese Wahnsinnigen in der Gegend waren, hat es Tote gegeben – und Berichte. Einige Augenzeugen haben eine äußerst genaue Beschreibung von dir abgeliefert.“
    „Aber nichts ist dabei herausgekommen“,

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