Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
Vom Netzwerk:
dass ich da war.“
    „Du hast nichts übersehen“, sagte ich. „Ich weiß einfach nur, wie du tickst, Grashüpfer. Wenn ich dich schon nicht dazu bringen kann, in Sicherheit zu bleiben, kann ich dich wenigstens im Auge behalten. Vielleicht bist du ja von Nutzen. Du kommst mit uns.“
    Mollys Augen leuchteten. „Großartig!“, jubelte sie und kam zu mir herübergeeilt.

16. Kapitel
    I ch war über eine Stunde zu spät , und Murphy war alles andere als erfreut.
    „Deine Nase sieht noch schlimmer als gestern aus“, merkte sie an, als ich mich am Tisch niederließ. „Ich glaube, deine blauen Augen sind auch noch weiter geschwollen.“
    „Meine Güte, du bist süß, wenn du wütend bist“, antwortete ich.
    Ihre Augen verengten sich gefährlich.
    „Dann wird dein Stupsnäschen immer ganz rosa, und das Himmelblau deiner Augen kommt auch besser heraus, wenn sie ganz blutunterlaufen sind.“
    „Hast du noch letzte Worte, Dresden, oder soll ich dich an Ort und Stelle erwürgen?“
    „Mac!“, rief ich und hob eine Hand. „Zwei Helle!“
    Sie starrte mich durchdringend an und sagte: „Du glaubst doch nicht etwa, dass du dich mit gutem Bier aus dieser Situation herausschwindeln kannst?“
    „Nein“, feixte ich und stand auf. „Ich kaufe mich mit wirklich, wirklichgutem Bier da raus.“
    Ich schlenderte zur Bar, wo Mac zwei Flaschen seines in seiner Kleinbrauerei abgefüllten flüssigen Nirwanas hervorzog und die Kronkorken mit einer deftigen Drehung seiner linken Hand abschraubte, da er Flaschenöffner verabscheute. Ich zwinkerte ihm zu, schnappte mir die Bierflaschen und schlenderte zu Murphy zurück.
    Ich gab ihr eine Flasche, hob meine, und wir tranken. Sie hielt inne, nachdem sie den ersten Schluck gekostet hatte, ehe sie noch einmal ansetzte und in tiefen Zügen trank. „Dieses Bier“, verkündete sie dann feierlich, „hat gerade dein Leben gerettet!“
    „Mac ist schließlich auch ein Meisterbieromant“, entgegnete ich. Ich hätte es ihm zwar nie ins Gesicht gesagt, aber ich wünschte mir gerade, er würde sein Bier auch noch kalt servieren. Was hätte ich dafür gegeben, für einen Augenblick eine eisige Flasche an meinen schmerzenden Kopf zu drücken. Man hätte meinen sollen, der Schmerz einer gebrochenen Nase lasse irgendwann nach. Doch mein Riechkolben brannte widerspenstig weiter.
    Wir hatten uns an einem Tisch an einer Wand des Pubs niedergelassen. Im Raum befanden sich dreizehn solcher Tische und dreizehn Holzsäulen, die über und über mit Märchenmotiven aus der alten Welt beschnitzt waren. Der Tresen vollführte eine abenteuerliche Krümmung, und dreizehn Hocker standen an der Bar. Das gesamte Lokal war so eingerichtet, dass es zufällige Energien, die sich immer um Magiewirker sammelten, wenn sie gerade mal sauer waren oder einfach nur neben sich standen, umlenkte und zerstreute. Das bot ein gewisses Maß an Schutz vor angestauten negativen Energien, zumal diese nervigen und deprimierenden „Schwingungen“, mir fällt leider gerade kein besseres Wort dafür ein, den Gästen des Pubs ganz gehörig die Laune und den Abend versauen konnten.
    Das hielt allerdings den übernatürlichen Abschaum nicht fern – dafür gab es das Schild an der Tür. Mac hatte sich sein Lokal hochoffiziell von den Unterzeichnern der Unseelie-Abkommen als neutralen Boden bestätigen lassen, und Mitglieder übernatürlicher Nationen, die die Abkommen einhielten, waren verpflichtet, Konflikte zu vermeiden oder zumindest gefälligst draußen auszutragen.
    Aber neutraler Boden war nur sicher, bis jemand glaubte, ihn ungestraft verletzen zu können. Es war immer sicherer, hier ein wenig auf der Hut zu sein.
    „Andererseits“, schnaubte Murphy, „bist du im Augenblick wahrscheinlich zu armselig, als dass es Spaß machen würde, dich zu Tode zu prügeln.“
    „Meine Nase, meinst du. Verglichen damit, wie sich meine Hand angefühlt hat, ist das nichts“, sagte ich.
    „Ist aber sicher trotzdem nicht besonders spaßig.“
    „Na ja. Nein.“
    Während ihres nächsten Schlucks beobachtete sie mich und sagte dann: „Du bist kurz davor, den großmächtigen Magier zu spielen und mir zu raten, die Finger von der Sache zu lassen.“
    „Nicht ganz“, sagte ich.
    Sie bedachte mich ihrem Bullenblick, ein Musterbild der professionellen, distanzierten Neutralität, und nickte. „Dann spuck’s aus.“
    „Erinnerst du dich an die Typen vom Flughafen vor ein paar Jahren?“
    „Ja. Haben den alten Kerl aus Okinawa in der

Weitere Kostenlose Bücher