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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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ihm dabei die Lust an jeglichem Widerstand auszutreiben. Jeder Ring verfügte über drei Reife – ich hielt also in jeder Hand ein Dutzendmal die Kraft parat, einen großen Mann auszuknocken.
    Ohne Lara vorher ein Zeichen zu geben, hob ich die rechte Faust und aktivierte jeden einzelnen Ring, jeden einzelnen Reif daran, setzte einen Rammbock aus kinetischer Energie gegen den Skinwalker frei. Gleichzeitig sprang Lara mit wild wirbelnden Schwertern vor, um das Monster in die Mangel zu nehmen, sobald mein Schlag es aus dem Gleichgewicht geworfen und abgelenkt hätte.
    Aber der Skinwalker hob nur die linke Hand, die Finger zu einer vertrauten Verteidigungsgeste verschränkt, und der Stoß, der ihn eigentlich kopfüber rückwärts hätte schleudern müssen, prallte an seiner Hand ab wie Sonnenlicht an einem Spiegel – und traf stattdessen mit voller Wucht Lara.
    Lara wurde von einer Kraft getroffen, die sich mit der eines schnell fahrenden Autos vergleichen ließ. Sie keuchte verdutzt und fand sich kurz darauf rücklings platt gegen den Haufen Bauschutt gedrückt wieder, der sich hinter mir im Flur auftürmte.
    Das Maul des Skinwalkers verzog sich zu einem boshaften Grinsen. „Pause, kleine Phage. Pause.“
    Lara rappelte sich keuchend wieder hoch, die weißen Augen unverwandt auf den Skinwalker gerichtet, die Lippen zu einer verächtlichen Grimasse verzogen.
    Auch ich stand da und fixierte den Skinwalker, wobei mir das Stehen noch schwer fiel, weswegen ich mich an der Wand abstützen musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ehe ich mich traute, die Wand loszulassen, musste ich einmal tief Luft holen, aber dann bewegte ich mich langsam und sehr vorsichtig voran, bis ich zwischen Lara und dem Skinwalker stand, ihn dabei ungerührt fixierend.
    „Na schön“, sagte ich. „Gehen wir es an.”
    „Was sollen wir angehen, Angeber?“, knurrte der Skinwalker.
    „Du bist nicht hier, um uns zu ermorden. Das hättest du längst tun können.“
    „Wie wahr!“ Die Augen des Monsters tanzten heimtückisch und vergnügt.
    „Deswegen brauchst du lange noch nicht so dicke zu tun, Scheißer!“ Den Spruch, leise in meinen Bart geflüstert, konnte ich mir nicht verkneifen, ehe ich mich wieder direkt an das Monster wandte. „Anscheinend willst du reden. Sag doch einfach, was du zu sagen hast.“
    Der Skinwalker musterte mich prüfend, während er nebenbei einen weiteren Finger des bewusstlosen Vampirmädchens aufaß. Diesmal zerbiss er ihn langsam und genüsslich, was ziemlich beunruhigend klingende, knackende Geräusche verursachte. „Wir machen einen Tausch“, sagte er, nachdem der Finger hinuntergeschluckt war.
    Ich runzelte die Stirn. „Tausch?“
    Feixend pflückte sich das Scheusal mit einer Kralle etwas vom Hals, das sie mir zuwarf. Ich fing es auf: Es war eine silberne Halskette mit einem Pentagramm daran, ein Zwilling meines eigenen, nur weniger abgenutzt und mitgenommen.
    Thomas‘ Kette.
    Mir wurde kalt bis tief in den Magen.
    „Tausch“, sagte der Skinwalker. „Thomas Raith gegen den zum Untergang verdammten Krieger.“
    Bitte? Ich fixierte den Skinwalker. Auch er wollte Morgan? „Was, wenn ich dir sage, du sollst dich verpissen?“
    „Dann ist mir nicht länger nach Spielchen zumute“, schnurrte der Skinwalker. „Dann schnappe ich dich und bringe dich um. Ich töte die von deinem Blut, deine Freunde, deine Tiere. Ich töte die Blumen in deinem Heim und die Bäume auf deinen winzigen Feldern. Alles, was dein ist, werde ich heimsuchen und so jämmerlich krepieren lassen, dass man deinen Namen nur noch in Flüchen und Geschichten über Elend und Schrecken nennen wird.“
    Ich glaubte ihm aufs Wort.
    Diesmal fiel mir auf die Schnelle nicht eine anständige Replik ein, nichts, was ich ihm an den Kopf hätte werfen können. Ich hatte den Typen in Aktion erlebt, er hatte mir allzu anschaulich vorgeführt, wozu er imstande war. Seine Drohgebärden hatten eine glatte Eins mit Sternchen verdient.
    „Um dich zu ermutigen ...“, sein Blick glitt hinüber zu Lara. „Wenn der Magier nicht mitspielt, liquidiere ich auch dich. Das schaffe ich genauso schnell und leicht, wie ich den Angriff heute geschafft habe. Es wird mir unendliches Vergnügen bereiten.“
    Laras rein weiße Augen klebten an dem Skinwalker, ihr Gesicht in einer Grimasse aus reinem Hass erstarrt.
    „Hast du mich verstanden, kleine Phage? Du und das Bündel moderndes Fleisch, an das du dich gehängt hast?“
    „Ich verstehe“, spuckte

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