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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Vampirzeit berechnet war ich mitten in der Nacht aufgetaucht: Die erste Schwester trug nichts außer ihren Waffen und silbernen Piercings an Braue, Nasenloch und Brustwarzen. Ihr Haar war sehr kurz geschnitten und lag bis auf ein Stück vom Pony vorn, das über das rechte Auge fiel, eng wie eine Kappe am Kopf. Bewaffnet war sie mit zwei Krummschwertern von der Art, wie Lara sie trug.
    Die zweite schien mir größer und muskulöser als die anderen beiden. Bekleidet war sie mit einer Art Männernachthemd, bei dem nur ein Knopf geschlossen war, ihr langes Haar war vom Schlaf noch ganz zerzaust, und in den Händen hielt sie eine exotisch anmutende Axt, deren Klinge entlang einer konkaven Kante geschliffen war, anstatt, wie allgemein üblich, entlang einer konvexen.
    Ohne dass ich eine Verständigung unter ihnen wahrgenommen hätte, schlichen sie wie auf ein Stichwort los, wie Raubtiere, die sich gemeinsam an ihre Beute anpirschen. Anders als Anschleichen konnte man nicht bezeichnen, wie sie sich vorwärtsbewegten; mehr als allem anderen glichen sie in ihrer Lautlosigkeit gewandten Katzen. Lara hielt kurz inne, als sie auf meiner Höhe waren, warf einen Blick aus kalten Silberaugen auf meine Verletzungen und flüsterte: „Hübsch unten bleiben.“
    „Kein Problem“, dachte ich matt. „Unten bleiben ist einfach.“
    Ein letztes, stockendes Aufflackern von Gewehrfeuer, dann wurde es still, auch die Schreie verstummten. Der Wächter kam um die Ecke gestolpert, Blut verklebte sein Haar und rann über die eine Hälfte seines Gesichts. Seine Jacke wies links an der Brust einen Riss auf, der Ärmel darunter baumelte nutzlos geworden haltlos an seiner Seite. Aber mit der Rechten umklammerte er nach wie vor den Griff seiner Mini-Uzi. Beim Anblick der drei Vampirinnen sank er schwankend auf ein Knie.
    Lara forderte ihre Schwestern mit einer Handbewegung zum Weiterpirschen auf, während sie neben dem Verwundeten stehen blieb. „Was ist passiert?“
    „Wir haben die Bestie erwischt.“ Die Stimme des Wächters klang undeutlich. „Wir haben mit allem draufgehalten, was wir hatten und getroffen. Es wurde nicht mal langsamer. Sie sind tot. Sie sind alle tot.“
    „Sie bluten“, sagte Lara ruhig. „Treten Sie hinter mich, verteidigen Sie den Magier.“
    Er nickte leicht wacklig. „Jawohl.“ Laras Mann hatte entweder unglaubliches Glück gehabt, oder er war unglaublich gut: Einen Kampf sozusagen Mann gegen Mann mit einem Skinwalker überlebte nicht jeder. Ich starrte ihn eine Sekunde lang benommen an, ehe in meinem wirren Kopf endlich die Warnleuchte anging.
    „Lara!“, stieß ich keuchend aus.
    Schon verwandelte sich der Wachmann in eine wirbelnde Bewegung, holte mit der Maschinenpistole aus wie mit einem Schläger, zielte auf Laras Kopf – aber die hatte blitzschnell auf meine Warnung reagiert, und so verfehlte er sein Ziel, das er ihr sonst mühelos vom Hals geschlagen hätte, um den Bruchteil eines Zentimeters. Lara rollte sich seitwärts ab, während der zweite Arm des Wächters wie ein Blitz nach vorn schoss, lang und länger wurde, wobei gelbes Fell auf ihm zu sprießen begann. Zwar gelang es Lara, den scharfen Krallen zu entkommen, aber sie hinterließen drei tiefe Schnitte in ihrer wohlgeformten Hüfte, Wunden, aus denen das Blut ein wenig zu blass und zu gleichmäßig perlte, um das eines Menschen zu sein.
    Der Skinwalker folgte Laras Bewegung und schloss auf, wobei sein Körper breiter wurde und sich zur Gestalt eines riesigen Bären mit überdimensionalen Tatzen und einem heimtückischen Maul verdickte. Er überwältigte die Vampirin durch schiere Masse, schlug und hackte mit den Tatzen, an denen die Klauen ausgefahren waren, ließ die stählernen Fangzähne zuschnappen. Ich hörte Knochen brechen, hörte, wie Lara einen Wutschrei ausstieß – und dann flog der Skinwalker hoch zur Decke, prallte mit Kopf und Schultern mit solcher Wucht dagegen, dass er durch die Deckenverkleidung brach und auf dem darüber liegenden Flur landete.
    Lara hatte sich auf den Rücken gerollt und das Ding mit den Beinen von sich weggestoßen, mit Beinen, die lang, mit glatten Muskeln versehen und selbst jetzt noch unendlich begehrenswert waren, als sie sie senkte, die Füße auf den Boden stellte und aufstand, einen Arm dicht an den Körper gedrückt. Durch ihre Haut schimmerte eine kalte, fremde Kraft, ihre Augen waren zu rein weißen Kugeln geworden. Ein paar Sekunden lang starrte sie zur Decke hinauf, hob ganz langsam den Arm und

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