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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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an Hirnmasse.“
    „Das eine ist mit dem anderen oft eng verknüpft.“ Murphy nickte weise. „Wie dem auch sei: Der Mann ist ein paar Leuten empfindlich auf die Zehen getreten, und als Nächstes erfährt er, dass er sich freiwillig um eine Versetzung zum CPD beworben hat.“
    „Dreimal darfst du raten, in welche Abteilung“, sagte Rawlins.
    „Also hat er den Dienst quittiert“, beendete Murphy ihre Geschichte.
    „Wir durften ihn noch nicht mal kennenlernen.“ Rawlins schüttelte mit bekümmerter Miene den Kopf.
    Murphy rümpfte die Nase. „Dann hat er sich als Privatdetektiv selbständig gemacht? Der Typ steht wohl auf Selbstkasteiung.“
    Rawlins grinste.
    „Er fährt Mercedes“, sagte ich, „und besitzt ein eigenes Haus.“
    Rawlins legte seinen Bleistift ab. Beide Cops sahen mich an.
    Ich zuckte die Achseln. „Ich sage ja schon nichts mehr. Nur eins noch: Richtig schlecht scheint es ihm nicht zu gehen.“
    „Hm.“ Rawlins beugte sich wieder über sein Sudoku. „Das Leben ist ungerecht.“
    Murphy grunzte ihr nahezu perfektes, maskulines Grunzen.
    Als ein paar Minuten später das Telefon klingelte, ging Murphy dran, gab den Hörer aber gleich an mich weiter.
    „Der Typ ist durchgeknallt“, sagte Vince.
    „Da sagen Sie mir nichts Neues“, entgegnete ich. „Was treibt er?“
    „Er hat sich von einem Taxi zu einem Motel am Highway nördlich der Stadt fahren lassen, unterwegs hat er kurz bei einem Supermarkt halten lassen. Im Motel hat er sich auf dem Zimmer komplett kahl geschoren, ist in Unterwäsche aus dem Zimmer gelaufen, in den verdammten Fluss gehüft und wieder ins Hotel gegangen. Dann hat er geduscht ...“
    „Woher wissen Sie das?“, unterbrach ich ihn.
    „Weil ich in sein Zimmer eingebrochen bin, während er unter der Dusche stand. Vielleicht könnten Sie mit Ihren Fragen warten, bis ich fertig bin?“
    „Sie wollen bei den Cops nicht reingepasst haben?“, sagte ich seufzend.
    Diesen Kommentar überhörte er geflissentlich. „Er hat also geduscht und sich dann wieder ein Taxi gerufen.“
    „Sagen Sie mir, dass Sie dem Taxi gefolgt sind.“
    „Sagen Sie mir, dass Ihr Scheck gedeckt ist.“
    „Für meinen Scheck stehe ich gerade.“
    „Ja, ich bin dem Taxi gefolgt, folge ihm noch“, sagte Vince. „Aber das ist eigentlich überflüssig. Er will ins Hotel Sax.“
    „Wer sind Sie? Der erstaunliche Kreskin?“
    „Ich habe den Taxifunk abgehört. Geschätzte Ankunftszeit in achtzehn Minuten.“
    „Achtzehn?“
    „Eine Zahl. Findet man gewöhnlich zwischen der Siebzahn und der Neunzehn. Ich kann nicht garantieren, dass ich ihn im Hotel noch weiter verfolgen kann. Jedenfalls nicht, wenn er mitkriegt, dass wer an ihm dran ist. Da gibt es zu viele Ausgänge.“
    „Ab jetzt übernehme ich die Sache. Gehen Sie bloß nicht zu nah an den Mann ran. Wenn Sie das Gefühl haben, er schaut in Ihre Richtung, dann nichts wie ab. Der Typ ist echt gefährlich.“
    „Ja“, sagte Vince. „Ich bin ja schon froh, dass ich mir bisher noch nicht in die Hose gemacht habe.“
    „Ich meine das ernst.“
    „Weiß ich doch! Ist irgendwie putzig. Siebzehn Minuten.“
    „Ich werde da sein.“
    „Mit meinem Scheck. Mindesthonorar sind zwei Tagessätze. Das wissen Sie, oder?“
    „Ja, ja“, sagte ich. „Ich werde da sein.“
    „Was haben wir?“, drängte Murphy, kaum hatte ich den Hörer aufgelegt.
    „Binder glaubt, er ist mich los. Er fährt gerade zu einem Treffen im Hotel Sax.“
    Murphy stand auf und schnappte sich ihre Autoschlüssel. „Woher weißt du, dass es um ein Treffen geht?“
    „Weil er aufgeflogen ist. Wäre er allein hier, dann befände er sich jetzt längst auf dem Weg aus der Stadt. Er läuft zurück zu dem, der ihn angeheuert hat.“
    „Nämlich?“, wollte Murphy wissen.
    „Das werden wir gleich sehen.“

32. Kapitel
    D as Hotel Sax war ein gutes Beispiel für viele andere Hotels seiner Art mitten im Herzen Chicagos. Es lag an der Dearborn, gleich gegenüber dem House of Blues, und wenn man davorstand und an der Fassade hochsah, hätte man meinen können, irgendwer hätte eins von diesen komischen Kameraobjektiven, so ein Fischauge, an den Himmel geknallt. Überall um einen herum reckten sich Häuser in die Höhe und bildeten dabei Winkel, die einem rein geometrisch gesehen unmöglich vorkamen.
    In Chicago waren die Straßen der Innenstadt ja vielfach breiter als in anderen Metropolen, weswegen sich auf ihnen nicht ganz so leicht ein Gefühl der Klaustrophobie

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