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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Ohren haben, um nach dir zu fahnden. Dann kannst du alles, was richtig ist, getrost ignorieren und nach Herzenslust nur noch tun, wonach dir gerade ist. Solange du dich nicht erwischen lässt.“
    Molly weinte so heftig, dass sie sich krümmte und die Arme gegen den Bauch drücken musste. Das Schluchzen hörte sich so an, als würde sie sich gleich übergeben.
    Ich legte ihr die Hand auf den Kopf. „Oder du kommst mit mir. Kannst etwas tun, was richtig ist, Bedeutung hat.“
    Sie sah zu mir auf, das sonst so übermütige, jugendfrische Gesicht vor Schmerz verzerrt.
    „Irgendwann stirbt jeder, Schatz“, flüsterte ich. „Jeder. Ein ‚falls ich das Zeitliche segnen sollte’ gibt es nicht. Aber wenn du stirbst, willst du dich dann deines Lebens schämen? Möchtest du, dass dir zuwider ist, was du damit angefangen hast?“
    Mollys Augen versanken in den meinen, nur das Geräusch ihres unterdrückten Weinens durchbrach die Stille im Zimmer. Dann schüttelte sie kaum merklich den Kopf.
    „Ich verspreche dir, dass ich bei dir sein werde, an deiner Seite“, sagte ich. „Mehr kann ich nicht versprechen. Nur, dass ich an deiner Seite sein werde, so lange ich kann.“
    „Gut.“ Das kam leise, kaum wie ein Hauch. Sie lehnte sich an mich.
    Ich legte ihr die Hand auf den Kopf. So standen wir eine Weile lang da. „Uns rennt die Zeit davon“, sagte ich schließlich sanft. „Die Wächter werden innerhalb weniger Stunden wissen, dass Morgan sich in Chicago aufhält. Falls es überhaupt so lange dauert. Vielleicht sind sie auch bereits auf dem Weg.“
    „Gut.“ Sie schniefte. „Was tun wir also?“
    Ich holte tief Luft. „Unter anderem werde ich versuchen, einen Zufluchtsort herbeizurufen.“
    Molly riss die Augen auf. „Aber du hast doch gesagt, das wäre gefährlich, und nur ein Narr würde ein solches Risiko eingehen.“
    „Bin ich etwa keiner? Ich habe dem gottverdammten Donald Morgan versprochen, ihm zu helfen, als er auf meiner Türschwelle auftauchte.“
    Resolut fuhr sie sich mit dem Handrücken über Augen und Nase. „Was mache ich?“
    „Du holst mir meinen Ritualkasten und stellst ihn in das Auto, mit dem Murphy draußen rumschmust.“
    „Gut!“ Molly war schon halb auf dem Weg zur Tür, als sie sich noch einmal umsah. „Harry?”
    „Ja?“
    „Ich weiß, dass es falsch war, aber ...“
    Ich warf ihr einen strengen Blick zu.
    Sie hob kopfschüttelnd die Hände. „Hör mir zu! Ich weiß, dass es falsch war, und viel habe ich ja auch nicht gesehen, aber ... ich schwöre dir, es ist wahr! Ich glaube, dass wirklich jemand mit dem Kopf der Oberbefehlshaberin herumgemacht hat. Darauf würde ich mein Leben verwetten.“
    Ich ignorierte den leisen Kälteschauer, der mir das Rückgrat hinunter tanzte.
    „Kann sein, dass du das bereits getan hast“, sagte ich trocken, „und meins gleich mit. Geh den Kasten holen.“
    Diesmal gehorchte sie umgehend.
    Ich wartete, bis sie draußen war, ehe ich mich wieder um Mouse kümmerte. Das große Tier setzte sich auf, die Augen rund und besorgt. Dabei belastete es beide Schultern gleich und schien insgesamt in seiner Beweglichkeit nicht beeinträchtigt.
    Mouse war einmal von einem Van angefahren worden. Er war sofort wieder aufgestanden und dem Auto hinterher gehetzt, um sich zu revanchieren. Diese Foo-Dogs waren unglaublich zäh. Inzwischen zweifelte ich sogar daran, dass die medizinische Versorgung zwingend notwendig gewesen war, ob er sich nicht auch ohne rasch wieder erholt hätte. Natürlich würde die Heilung so schneller verlaufen, aber hatte er die Wundversorgung wirklich gebraucht? Vorhin, auf den ersten Blick, hatte ich das so schnell nicht beurteilen können, war mir die Verletzung doch sehr schwer erschienen.
    Mit anderen Worten: Der verdammte Köter hatte sowohl Molly als auch mich verarscht.
    „Du hast geschauspielert?“, erkundigte ich mich. „Damit Molly auch ganz gewiss leidet?“
    Er wedelte mit dem Schwanz, stolz wie Oskar.
    „Verdammt!“ Ich war tief beeindruckt. „Vielleicht hätte ich dich Denzel nennen sollen.“
    Mouse grinste sein Hundegrinsen.
    „Vorhin, als ich herauszufinden versuchte, wo Thomas steckt, hast du mich unterbrochen“, fuhr ich fort, „wobei mir gerade eingefallen ist, dass du ihm damals geholfen hast, mich aufzuspüren, als Madrigal Raith mich auf eBay versteigern wollte.“
    Das Schwanzwedeln nahm an Geschwindigkeit zu.
    „Könntest du Thomas finden?“
    „Wau!“ Kräftige Vorderpfoten lösten sich ein paar

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