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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Zentimeter vom Boden.
    Ich nickte langsam und nachdenklich. „Ich habe einen anderen Auftrag für dich. Einen, der noch wichtiger sein könnte als die Suche nach Thomas. Bist du einverstanden?“
    Mouse schüttelte sich und trabte zur Tür, wo er stehen blieb und mir über die Schulter hinweg einen erwartungsvollen Blick zuwarf.
    „Gut!“ Ich folgte ihm zur Tür. „Aber hör gut zu, die Sache wird nämlich immer riskanter.“

35. Kapitel
    I ch stand noch eine Weile neben Luccios bewegungsloser Gestalt. Der ganze Stress mit der Fahndung nach Morgan, die sie hatte koordinieren müssen, dazu noch die Schmerzen nach dem Schlüsselbeinbruch und die starken Sedativa, die sie von mir bekommen hatte – sie war so weit weg, dass sie schon eine ganze Weile nichts mehr mitbekommen hatte. Sie hatte sich nicht gerührt, als die Pistole losgegangen war, sie hatte sich nicht gerührt, als Molly und ich uns unterhalten hatten und sie hatte sich auch dann nicht gerührt, als Murphy, Molly und ich mit vereinten Kräften Morgan die Treppe hinauf und in den weißen Rolls geschafft hatten.
    Als ich nachsah, ob sie immer noch gut zugedeckt war, kletterte Mister von seinem Platz hoch oben auf dem Bücherregal, machte es sich auf Anastasias Beinen bequem und fing an, genussvoll zu schnurren.
    „So ist es recht.“ Ich kraulte Mister hinter den Ohren. „Du leistest ihr schön Gesellschaft.“
    Mister schenkte mir einen undurchdringlichen Blick. Vielleicht würde er meiner Bitte nachkommen, vielleicht aber auch nicht. Als Katze hielt es Mister für abgemacht, dass das All für die Bereitstellung seiner Nahrung, Unterkunft und Unterhaltung zuständig war. Die Zukunft zu planen und sich diesbezüglich irgendwie festzulegen hielt er höchstwahrscheinlich für unter seiner Würde.
    Ich suchte mir Papier und Bleistift und schrieb eine Nachricht.
    Anastasia, die Zeit rennt, und Besucher sind auf dem Weg hierher. Ich gehe an einen Ort, an dem sich mir möglicherweise neue Möglichkeiten auftun. Wie ich das meine, wirst Du bald verstehen.
    Ich lasse Dich wirklich ungern hier, aber in Deinem momentanen Zustand wärst Du mir nur begrenzt eine Hilfe. Natürlich wird Dir das nicht gefallen, aber eigentlich weißt Du selbst, dass ich recht habe.
    Nimm Dir, was Du brauchst. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.
    Harry
    Ich faltete den Zettel und legte ihn auf den Couchtisch, wo Anastasia ihn beim Aufwachen sehen würde. Dann drückte ich ihr einen Kuss aufs Haar und ließ die Schlafende in meinem sicheren Heim zurück.
    ***
    Ich stellte den Rolls auf dem Parkplatz des Jachthafens ab. Wenn wir uns beeilten, würden wir es noch vor der Geisterstunde, die beste Zeit für eine Beschwörung, bis an mein Ziel schaffen. Zugegeben, ich war verwundet, und vorbereitende Maßnahmen waren aus Zeitmangel nicht drin, was vom Ritual ablenken und perfektes Timing unmöglich machen würde, aber mir blieb nun mal verdammt wenig Zeit und von daher auch keine große Wahl.
    „Wenn du nichts dagegen hast, sage ich dir noch mal, dass ich deinen Plan nicht gut finde“, erklärte Murphy.
    „Ich hab’s notiert“, sagte ich. „Aber machst du es trotzdem?“
    Sie starrte durch die Windschutzscheibe des Rolls auf den Michigansee, der sich groß und sehr dunkel von den Lichtern Chicagos abhob. „Ja“, sagte sie.
    „Gäbe es für dich etwas anderes zu tun, würde ich dich darum bitten. Wirklich.“
    „Das weiß ich. Es kotzt mich nur an, nicht mehr tun zu können.“
    „Falls es dich beruhigt: Sicher bist auch du nicht. Jemand könnte beschließen, hier vorbeizukommen und dich gegen mich zu verwenden, und wenn der Rat erfahren sollte, wie viel du weißt, dreht er total durch.“
    Murphy grinste verhalten. „Danke. Schön, dass ich auch sterben könnte, da fühle ich mich gleich viel weniger ausgeschlossen.“ Sie rutschte auf dem Sitz hin und her und rückte ihr Schulterhalfter zurecht, bis es nicht mehr drückte. „Ich kenne meine Grenzen. Das heißt noch lange nicht, dass ich sie mag. Wie willst du die anderen erreichen?“
    „Das ... das würde ich dir lieber nicht sagen.“
    „Um mich nicht zusätzlich zu gefährden?“
    „Weniger. Eigentlich meinetwegen. Es ist für mich sicherer, wenn du möglichst wenig weißt. Wir haben es mit Leuten zu tun, die sich unter Umständen in deinem Kopf bedienen, wenn sie Infos wollen. Was da drin ist, kriegen sie, ob du nun willst oder nicht. Das darfst du nie vergessen.“
    Murphy verschränkte die Arme und zog die Schultern

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