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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Wonnegefühl, das mich nach dieser einfachen Berührung durchströmte, war so köstlich, dass es fast schon schmerzte. Jeder Nerv in meinem Körper lief auf Hochtouren, als hätte man die Wattzahlen im limbischen System meines Hirns hochgeschraubt oder dort Salpeter in die Motoren gekippt. Mein Körper bäumte sich auf und zitterte, eine rein sexuelle Reaktion auf einen physischen Reiz, der über das bloße Sexuelle weit hinausging, und so, gefangen in einem zitternden Bogen der Ekstase, blieb ich gut und gerne zehn bis fünfzehn Sekunden lang. Dann war der Rausch verklungen.
    Das als Reaktion auf einen Kuss auf die Stirn.
    Oh Gott. Kein Wunder, dass die Leute immer wieder zu den Vampiren zurückkehrten und mehr wollten.
    Was um mich herum geschah, nahm ich kaum wahr, registrierte auch nur am Rande, dass Madeline eine Waffe zückte, eine Desert Eagle, das andere bevorzugte Modell der übermenschlich Starken.
    „Schlafe, mein Magier, schlaf ein“, gurrte Madeline, deren Hüften sich langsam und aufreizend an meinem Unterleib rieben. Sie streichelte mir mit dem Lauf der Waffe die Wange, nahm einen Schluck Tequila und richtete das Gewehr dann liebevoll auf den Punkt in meinem Gesicht, den sie eben gestreichelt hatte. Dort ließ sie ihn ruhen, was sich obszön gut anfühlte, wie wenn man beim Streicheln ganz frisch rasierte Haut berührte. Obwohl ich wusste, dass Madeline mich gleich umlegen würde, konnte ich nur daran denken, wie gut sich das alles gerade anfühlte. „Morgen früh, wenn Gott will ...“, die Vampirin atmete immer schneller, ihre Augen schienen vor Erregung wie von innen her erleuchtet, „wirst du wieder geweckt.“

43. Kapitel
    I ch orientierte mich noch nach der gigantischen Erschütterung, die die Explosion dem Inneren meines Schädels verpasst hatte, als aus den Schatten der Nacht ein großer, dunkler Wolf auftauchte und wie ein gepanzerter Wagen gegen Madeline Raith prallte. Ich hörte Knochen knacken, als die Vampirin durch den Aufprall von mir heruntergerissen wurde.
    Will behielt sein Tempo bei. Er hatte es nicht das erste Mal mit einer Vampirin zu tun und würde sich hüten, seine Kräfte in einem direkten Faustkampf mit Madeline zu messen, auch wenn sie als Mitglied des Weißen Hofs zu den Schwächsten ihrer Art gehören mochte. Kaum war er nach dem Angriff gelandet, entschwand er auch schon wieder in den Schatten.
    Madeline hatte wütend und überrascht aufgeschrien und sofort ein paar Salven aus ihrer Waffe abgefeuert, aber ich war mir nicht sicher, ob man von gezielten Schüssen sprechen konnte. Sie hatte sich auf die Knie fallen lassen, in der einen zierlichen Hand die große, alte Desert Eagle, in der anderen die mittlerweile zerbrochene Schnapsflasche, und ballerte in der Gegend herum, als auf leisen Pfoten ein sandfarbener Wolf an ihr vorbeischwebte und nach der Hand schnappte, die die Waffe hielt. Der Angriff hatte bei aller Schnelligkeit etwas fast schon chirurgisch Präzises, er hinterließ einen Riss bis tief in die Muskeln und Sehnen von Madelines Unterarm. Ihr fiel die Waffe aus der Hand. Sie holte mit der zerbrochenen Flasche nach Georgia aus, aber die war genauso wenig erpicht auf einen fairen Faustkampf, wie Will es gewesen war und sprang bereits wieder fort, als Madeline sich zu ihr umdrehte. Dafür war Will wieder da.
    Fangzähne blitzten auf. Blasses Raith-Blut floss. Die beiden Wölfe arbeiteten in einem virtuosen Rhythmus zusammen, gaben der Vampirin keine Chance, einen von ihnen festzunageln. Als Madeline endlich begriff, was sie mit ihr anstellten, versuchte sie, Wills Ansturm, der wie immer auf Georgias Rückzug folgte, mit einer plötzlichen Kehrtwendung direkt zu parieren, aber Will und Georgia hatten ihr Handwerk bei einem echten Wolf gelernt und verteidigten seit gut acht Jahren die Wohnhäuser um die Uni herum sowohl gegen übernatürliche als auch gegen sterbliche Feinde. Sie hatten sich für den Dienst in einem schwelenden, zum Teil todernsten Konflikt entschieden: Sie wussten, wann diese Änderung im Verhalten ihres Gegners zu erwarten war, und reagierten entsprechend. Georgia drehte auf den Hinterpfoten eine Pirouette und verpasste, statt zu verschwinden, Madeline die nächste, unerwartete Breitseite.
    Die Vampirin schrie auf, wütend, frustriert, und erlahmte. Bei den Mitgliedern des Weißen Hofs handelte es sich um Wesen aus Fleisch und Blut, sie bluteten wie unsereins auch. Ließ man sie lange genug bluten, dann starben sie.
    Ich schaffte es langsam,

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