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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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war es einfach so nett, und irgendwie sind ziemlich verwirrende Dinge passierten.“
    „Ich habe gar nicht mehr so ganz mitgekriegt, was Sache ist“, meldete sich Georgia, „und dann bin ich hingefallen.“
    Sowohl Will als auch Georgia hatten Pupillen von der Größe kleiner Geldstücke. Schlagartig wurde mir klar, was mit ihnen geschehen war: Madelines Blut. Wer mit Fangzähnen auf einen Sukkubus losging, konsumierte unweigerlich Drogen, was meine Wölfe nun auch hatten erfahren müssen. Über das Blut des Weißen Hofes kursierten zahlreiche Gerüchte, die ich persönlich bisher noch nicht bestätigt gefunden hatte, und natürlich hielt sich Thomas zu diesem Thema bedeckt. Anscheinend war an diesen Gerüchten einiges dran.
    „Das hat mir gerade noch gefehlt“, murmelte ich frustriert. Richtete diese Madeline so ganz nebenbei und ohne es zu planen noch größeren Schaden an als der, den sie plante!
    Nicht weit von uns entfernt, dort, wo ich Madeline und Lara zurückgelassen hatte, ertönte ein kurzer, verzweifelter Lustschrei – und Madeline war nicht mehr auf der Insel.
    Ich streckte die Hand aus und pfiff leise. Gleich darauf hörte ich es neben meinem Ohr flattern, und eine kleine Fee schwebte vor mir in der Luft, kaum zu sehen, da sie das Licht unterdrückt hatte, das sie normalerweise im Flug umgab. So hörte ich eher Flügel flirren und erfuhr durch den Intellectus der Insel, wo sie sich befand, als dass ich sie hätte sehen können. Toot-toot war es nicht, es musste sich um einen seiner Untergebenen handeln. „Die beiden hier brauchen Bewachung“, sagte ich, indem ich auf Will und Georgia deutete. „Versteckt sie und lockt jeden weg, der vorbeikommt.“
    Der kleine Gardesoldat ließ als Zeichen, dass er mich verstanden hatte, seine Flügel zweimal blau aufflackern, ehe er ins Dunkel hinausschoss. Wenig später befand sich, angeführt von diesem Gardemitglied, ein doppeltes Dutzend Milizionäre auf dem Weg zu den Werwölfen.
    Auf Toot-toot und seine Kumpane konnte man sich verlassen, wenn man um ihre Grenzen wusste. Meine Bitte, auf die beiden Werwölfe aufzupassen, lag schon hart am Rande. Ich sah im Augenblick aber keine andere Lösung, denn unbewacht durfte ich Will und Georgia nicht herumliegen lassen, schließlich tobte der Wahnsinn ja weiter. Das kleine Volk zum Wachdienst abzukommandieren stellte keinen absolut sicheren Schutz dar, aber einen anderen konnte ich nicht stellen und musste von daher auf das Beste hoffen.
    Gerade hatte ich meine Fühler nach Dämonenwind ausgestreckt, um nach Ebenezar und den anderen zu suchen, als mich ein angsteinflößendes Gefühl durchzuckte, gepaart mit Wut und Furcht, die nicht zu mir gehörten. Etwas war grundlegend falsch. Ich konzentrierte mich auf die Quelle dieser Gefühle und begriff rasch, dass die Insel sie mir vermittelte. Dämonenwind war äußerst zornig über die Anwesenheit eines Besuchers, den er abgrundtief verabscheute. Dieser Besucher war an jenem Teil der Insel an Land gegangen, der am weitesten von Chicago entfernt war und näherte sich nun mit ziemlicher Geschwindigkeit durch den Wald. Er schleppte etwas Halbtotes hinter sich her.
    Meinen Bruder.
    Der Naagloshii war nach Dämonenwind gekommen.
    Da stand ich nun, ohne Verbündete, ohne den Großteil meiner Waffen, und musste mit einem zunehmend flauen Gefühl im Magen nachvollziehen, wie der Skinwalker die Schlacht am Anleger umging und in direkter Linie auf Dämonenwinds Turm zuhielt.
    Dorthin, wo Molly sich versteckte. Dorthin, wo Morgan war – und er bewegte sich schnell.
    Ich zog den Kopf ein, dachte an die kürzeste Strecke den Hügel hinauf und verfiel in einen zügigen Sprint. Mochte Gott geben, dass ich vor dem Skinwalker beim Turm eintraf!

44. Kapitel
    I ch versuchte, im Rennen den Überblick über die Schlacht zu behalten, die zwischen dem Weißen Rat und den Truppen tobte, die der Verräter mit auf die Insel gebracht hatte. Was auch immer der Feind mitgebracht hatte, hatte keine Ähnlichkeit mit Menschen und befand sich praktisch überall. Die vereinten Kräfte des Weißen Rats und des Weißen Hofes hatten sich, mit den Rücken zum See, im Halbkreis am Strand aufgestellt, wo sie wenigstens von hinten geschützt waren. Die Angreifer trieben sich geballt am Waldrand herum, wo sie sich versteckten und von Zeit zu Zeit Überraschungsangriffe starteten, die nach keinem erkennbaren Muster verliefen. Die beiden Menschenwesen, die als erste eingetroffen waren, spürte ich auch im Wald.

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