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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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„Deswegen ist sie also in Chicago aufgetaucht, wo sie doch eigentlich im Hauptquartier hätte sein müssen, um die Fahndung nach Morgan zu leiten.“
    „Davon können wir mit Sicherheit ausgehen.“ Der Torwächter nickte. „Sie sollte Peabody warnen, falls Ihre Ermittlungen zu nah an ihn heranführten, und Morgan finden, damit Peabody für dessen Verschwinden sorgen konnte. Ein ganz pfiffiger Plan: Morgan tot, weil der Weiße Rat dafür gesorgt hat, ist eine Sache. Hätte Peabody ihn in die Finger bekommen, hätte er ihn umgebracht und die Leiche verschwinden lassen. Dem Rat und der Welt gegenüber hätte das nachher so ausgesehen, als liefe der Verräter noch frei herum und ließe sich einfach nicht fangen. Eine unerledigte Sache, ein immerwährender Mühlstein um unseren Hals.“
    „Für Peabody die perfekte Tarnung“, sagte ich. „Er hätte fröhlich töten können, wen immer er töten wollte, und mit ein klein bisschen Aufwand hätten sich alle diese Morde Morgan in die Schuhe schieben lassen.“
    „Nicht nur Peabody, jeder unserer Feinde hätte eine solche Situation ausnützen können.“
    „Das erklärt auch seine Reise nach Chicago, nachdem ich dem Rat meine Herausforderung übermittelt hatte. Höchstwahrscheinlich dachte er, bei meinem angeblichen Informanten handele es sich um Anastasia. Deshalb musste er los, um nachzusehen, ob sein Filter in ihrem Hirn noch richtig saß.“ Ich schüttelte entsetzt den Kopf. „Ich meine: Er hätte doch gar nicht durch Chicago kommen müssen, er kannte doch einen Weg raus nach Dämonenwind. Himmel, habe ich Schwein gehabt!“
    „Da ist was dran.“ Der Torwächter lachte. „Obwohl ich sagen würde, Ihre Voraussicht war auch nicht von schlechten Eltern. Sie waren Ihres eigenen Glückes Schmied.“ Er schüttelte gedankenvoll den Kopf. „Hätte Morgan in LaFortiers Zimmer nicht so blitzschnell gehandelt, hätte alles noch schlimmer kommen können. Man hätte Luccio auch des Mordes angeklagt, und keiner der beiden hätte gewusst, was wirklich passiert war. Morgan zu beschuldigen war schon hart genug, aber die Wächter hätten nie und nimmer ihre Oberbefehlshaberin undderen Stellvertreter unter Arrest gestellt. Allein das hätte uns einen Bürgerkrieg bescheren können.“
    „Morgan ... hat Luccio geliebt“, sagte ich.
    Der Torwächter nickte. „Ich weiß, er trug sein Herz eine Weile ziemlich auf der Zunge, als er noch jünger war. Aber Anastasia hat nie jemanden an sich herangelassen. Im Nachhinein hätte uns ihre Persönlichkeitsveränderung sofort ins Auge springen müssen – obwohl sie die Beziehung zu Ihnen ja sehr diskret gehandhabt hat.“
    Ich schnaubte leise. „Wenn sich jemand in einen Wahnsinnigen mit Schaum vor dem Mund verwandelt, fällt das gleich auf, und man fragt sich eventuell, ob da vielleicht jemand nachgeholfen hat. Wenn eine vertraute Person sich ändert, indem sie plötzlich glücklich ist, fällt es schwer, sich nicht mit ihr zu freuen.“
    In Rashids Lächeln blitzte echte Wärme auf. „Wie wahr, wie wahr.“
    „Dann ist sie ... ich meine, wenn Sie ihr helfen, den Schaden zu überwinden ...“
    „Die Genesung hat schon eingesetzt. Anastasias Unterbewusstsein kämpft schon seit einiger Zeit gegen die Fesseln, die in ihrem Bewusstsein etabliert wurden. Selbst wenn sie vor der Manipulation schon etwas für Sie empfand – diese Gefühle erleiden jetzt natürlich einen heftigen Rückschlag. Sie muss davon ausgehen, dass Peabody ihr einen Großteil davon aufgezwungen hat.“
    „Ich weiß. Zwischen uns beiden lief es schon nicht mehr so rosig, ehe die ganze Sache hier losging. Ich meine: ich dachte eigentlich, wir hätten uns getrennt, aber ...“
    Was hieß hier aber? Ich konnte die Sache vergessen, es ging nicht um eine Liebe, die man genossen und dann verloren hatte. Anastasia hatte mich nie geliebt. Das hatte allein Madelines Kuss bewiesen, diese Lawine des Glücks, unter der sie mich hatte begraben können, als sie sich einen Bissen von meiner Lebenskraft einverleibte. Anastasia war nie verliebt gewesen – vielleicht hatte sie mich noch nicht einmal gerngehabt. Oder doch? Oder etwa beides – geliebt, aber nicht so sehr, wie ich gehofft hatte?
    Was auch immer zwischen ihr und mir gewesen sein mochte, es war vorbei, ehe es zu etwas Größerem hatte heranreifen können. Wahrscheinlich hatten weder sie noch ich in dieser Frage frei gehandelt. Wir hatten keine Wahl gehabt.
    Die Erkenntnis schmerzte – ich wunderte mich selbst

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